Presse Thread

Alles rund um den Grasshopper-Club Zürich
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pete85
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Re: Presse Thread

#23431 Beitrag von pete85 »

Optimusprime hat geschrieben: 21.06.19 @ 18:41 Ich bin weder Hans Klaus noch sonst ein Praktikant oder PR Mensch. Aber ich weiss, dass am Ende des Tages jemand Löhne zahlt...zahlen muss. Aber schon klar....ist ein Detail...
Mir kämen die löhne einiger Personen auf dem campus in den sinn, die man einsparen könnte....

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kummerbube
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Re: Presse Thread

#23432 Beitrag von kummerbube »

TO BE hat geschrieben: 21.06.19 @ 17:35
kummerbube hat geschrieben: 21.06.19 @ 13:54
Optimusprime hat geschrieben: 21.06.19 @ 13:30 Genau.....hört mal auf von Geldgebern zu schwaffeln.....die gibt es nicht, ausser Anliker und Stüber. Und die sollten wir vielleicht nicht noch vertreiben.....
Äääähhh, doch! :!:
Dann hopp! Outen, druck machen, übernehmen und endlich aufwärts und alle Zusammen!
Nun gut, dann mal los: Was ich gemacht habe: keine 2 Saisonkarten für meine Mitarbeiter mehr gekauft. Keine 2 VIP Saisonkarten für mich mehr gekauft. Kein Spieler Sponsoring mehr. Kein zusätzliches Spieltag Sponsoring mehr gebucht. Keine aktuellen Trikots mehr bestellt. Keine Einkäufe als Mitarbeitergeschenke mehr im Fanshop getätigt.

Nun bist du dran!

Noch was: habt ihr mal im FC Gaggheftli geschaut wieviele KMU's dort vertreten sind die alle bestimmt um die 5 bis 10 Mill zahlen? Bei GC hast du das Gefühl, dass du den grossen Grizzley aus dem Winterschlaf weckst wenn du etwas beitragen möchtest. Zitat José "Nein Herr Kummerbube, wir haben keine dieser "Ja zum Stadion" Trikots mehr, auch wenn sie dafür 2 Mill in die Juniorenkasse zahlen möchten."
atticus hat geschrieben: 28.05.21 @ 0:25Aber wahrscheinlich werde ich mich einfach dumm stellen und das Beste hoffen, wie meistens wenn es um GC geht.

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Re: Presse Thread

#23433 Beitrag von GC Supporter »

Bravo Kummerbube, auch wenn es eigentlich weh tut den Herzverein zu quälen, jedoch wie sehr quält dieser Verein bzw diese Führung seine Fans?!

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TO BE
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Re: Presse Thread

#23434 Beitrag von TO BE »

kummerbube hat geschrieben: 21.06.19 @ 19:21
TO BE hat geschrieben: 21.06.19 @ 17:35
kummerbube hat geschrieben: 21.06.19 @ 13:54

Äääähhh, doch! :!:
Dann hopp! Outen, druck machen, übernehmen und endlich aufwärts und alle Zusammen!
Nun gut, dann mal los: Was ich gemacht habe: keine 2 Saisonkarten für meine Mitarbeiter mehr gekauft. Keine 2 VIP Saisonkarten für mich mehr gekauft. Kein Spieler Sponsoring mehr. Kein zusätzliches Spieltag Sponsoring mehr gebucht. Keine aktuellen Trikots mehr bestellt. Keine Einkäufe als Mitarbeitergeschenke mehr im Fanshop getätigt.

Nun bist du dran!

Noch was: habt ihr mal im FC Gaggheftli geschaut wieviele KMU's dort vertreten sind die alle bestimmt um die 5 bis 10 Mill zahlen? Bei GC hast du das Gefühl, dass du den grossen Grizzley aus dem Winterschlaf weckst wenn du etwas beitragen möchtest. Zitat José "Nein Herr Kummerbube, wir haben keine dieser "Ja zum Stadion" Trikots mehr, auch wenn sie dafür 2 Mill in die Juniorenkasse zahlen möchten."
Du hast mich falsch verstanden. Aufforderung war nicht an dich gerichtet sondern an die angeblichen Investoren und Retter des Vereins...

Edit: Es sei denn die Rede ist von dir ;-)

Sergio+
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Re: Presse Thread

#23435 Beitrag von Sergio+ »

https://www.nzz.ch/sport/tonsser-eine-a ... ld.1490556

Vom ausländischen Provinzklub zu den Grasshoppers – wie eine App den Nachwuchsfussball verändert
Auf der App Tonsser erfassen Junioren aus dem Amateurfussball ihre Statistiken. Sie hoffen, doch noch entdeckt zu werden. Drei von ihnen dürfen bei GC vorspielen.

Die drei Teenager stehen an diesem Dienstagmorgen als Erste auf dem Platz, sie schütteln die Hand des Trainers, dann warten sie, bis auch die anderen kommen. Man spürt die Sommerpause auf dem GC-Campus in Niederhasli. Die drei Teenager tragen geliehene Trikots, auf ihren Socken steht «U 21», aber sie warten, bis das Training der U 18 beginnt.

Ismail Elhariri, Gesamtscore: 8,2.

Jonas Nielsen, seine herausragenden Spielfähigkeiten: Kopfballduelle, Kopfbälle, Chancen herausspielen.

Jovany Ikanga, 41 Nutzer bestätigen, dass er ein starker Dribbler ist.

Elhariri und Nielsen sind Dänen, Ikanga kommt aus der Pariser Banlieue. Alle drei sind an diesem Morgen auf dem Campus zum Probetraining mit der U 18 der Grasshoppers. Dank einer App.
Mehr als ein Zeitvertreib

Tonsser heisst die App, sie wirkt wie eine Mischung aus Instagram und Fussballmanager-Spiel. Nachwuchsfussballer zwischen 13 und 19 Jahren erstellen ein Profil. Sie schreiben in der App, was ihre Stärken sind, Spielfähigkeiten heisst das, und Mitspieler und Gegner bestätigen, ob das stimmt – so ähnlich wie beim Berufsnetzwerk Linkedin. Für jeden Spieler berechnet die App einen Gesamtscore, es gibt Trophäen, wenn ein Spieler Topscorer ist oder es ins Ligateam der Woche schafft. Tonsser ist in acht europäischen Ländern aktiv.

Die Junioren füttern die App mit ihren Statistiken, ihren Toren und Vorlagen, die sie auf den Fussballplätzen zwischen Kopenhagen, Paris und Wiedikon gesammelt haben, manche laden Videos ihrer besten Spielszenen hoch. Tonsser ist ein Zeitvertreib, um sich mit Fussballkollegen zu vergleichen, man kann gegenseitig Fotos und Videos liken, und Youtuber machen Werbung für die App. Aber Tonsser ist auch ein Versprechen: Du bist nur einen Schritt von der Fussballkarriere entfernt – du musst nur entdeckt werden.

Oliver Dürr Dehnhardt beobachtet an diesem Dienstagmorgen das Training des GC-Nachwuchses. Dürr Dehnhardt ist Scout von Tonsser. Die App wurde 2014 von zwei Dänen entwickelt, sie sagen, sie wollten den Fussball demokratisieren. Zu viele Talente würden nie gesehen von den Scouts der grossen Klubs – auf Tonsser stellen sie sich ins Schaufenster, sie haben ihre Fussballkarriere selber in der Hand, sollen nicht abhängig sein von Nachwuchschefs und Agenten. Das ist die Botschaft. Mittlerweile arbeiten 40 Personen bei Tonsser, die App begeistert die Investoren. «Es ist explodiert», sagt Dürr Dehnhardt, bald werden 1 Million Fussballer die App nutzen.

Dürr Dehnhardt surft täglich durch die Profile auf Tonsser. Das Unternehmen ist Partnerschaften mit Klubs eingegangen, Huddersfield aus der Premier League ist dabei, der dänische FC Midtjylland und auch die Grasshoppers. Vergangenen Herbst hat Dürr Dehnhardt bei GC angerufen, Johannes Moos war interessiert, er leitet das Nachwuchs-Scouting der Grasshoppers. Fast eine Million Nachwuchsfussballer aus ganz Europa, das klang gut.

«Besonders der französische Markt ist für uns spannend», sagt Moos, «es gibt dort viele talentierte Spieler, aber verhältnismässig wenig Ausbildungsplätze in Leistungszentren.» In Frankreich gibt es besonders viele Tonsser-Nutzer, Moos teilte mit, auf welchen Positionen er Bedarf hatte, Dürr Dehnhardt durchforstete die App und beobachtete dann die Spieler. Fünf französische Teenager kamen im Frühling, verpflichtet hat GC keinen. Jetzt, ein paar Monate später, kommen wieder vier: Elhariri, Nielsen, Ikanga, und der vierte steigt erst am Dienstagnachmittag ins Probetraining ein.

Tonsser ist für jene Spieler mehr als ein Zeitvertreib, die glauben, sie verdienten Besseres als ein Leben als Hobbyfussballer; für die zweite Reihe Nachwuchsfussballer, die es nicht geschafft hat in ein Leistungszentrum eines grossen Klubs. Wer bereits in einer U-Mannschaft spielt, der wurde schon entdeckt, der braucht keine Hilfe der App. Tonsser bringt den Traum vom Profi zurück in den Amateurfussball zu jenen Zurückgelassenen, die glauben, sie seien zu früh aussortiert worden.

Günstiger als Schweizer

Für GC öffnet die App einen Markt von ausländischen Talenten, die unbedingt vorspielen wollen, der finanzielle Aufwand für GC beschränkt sich auf das Bezahlen der Reisekosten. Und auch die Verpflichtung ist günstig: GC müsste für einen Schweizer Nachwuchsspieler an dessen Ausbildungsklub eine Entschädigung zahlen, 40 000 Franken pro Ausbildungsjahr. Ein Franzose oder Däne käme ohne Ablöse. «Aber wenn wir einen Nachwuchsspieler aus dem Ausland holen, dann muss er das Potenzial haben, eines Tages für die erste Mannschaft zu spielen», sagt Moos. Das hatte bisher keiner der Tonsser-Spieler.

Drei Tage sind Elhariri, Nielsen und Ikanga in Zürich. Sie absolvieren einen Medizintest, Trainings und ein Testspiel. Es wird wohl auch diesmal bei keinem für eine Verpflichtung reichen, das sah der U-18-Trainer schon beim ersten Training. Talentiert sind sie, aber sie überragen auch nicht die eigenen Junioren. Doch Elhariri, Nielsen und Ikanga trainieren weiter, sie wissen noch nichts vom Urteil des Trainers. Immer dabei: eine Kamera.

Die Tonsser-Spieler werden auf dem GC-Campus von einem Social-Media-Experten begleitet, er filmt sie, er fotografiert. Dürr Dehnhardt sagt: «Es geht darum, Geschichten zu schaffen», die Videos sind dann später auf Tonsser und Youtube zu finden. Tonsser bringt nicht nur den Traum vom Profifussball in den Amateurfussball, sondern auch dessen Mechanismen: Es gibt auf Tonsser Stars – wer besonders viele Follower hat, der bekommt vielleicht einen Sponsoringvertrag mit einem Sportartikelhersteller.

Die Geschichte von Elhariri, Nielsen und Ikanga: Drei Teenager aus Provinzklubs haben es zu einem Probetraining beim Schweizer Rekordmeister geschafft.
Werbeeffekt für Klub

Tatsächlich gibt es Erfolgsgeschichten von Spielern, die über Tonsser entdeckt wurden. Vergangenen Sommer veranstaltete der FC Ingolstadt aus der 2. Bundesliga ein Sichtungstraining mit Tonsser. «Wir waren sehr zufrieden. Wir haben einen Spieler verpflichtet, der gehört nun bei uns zu den Besten seines Jahrgangs», sagt Sebastian Knosp, er leitet das Nachwuchs-Scouting des FC Ingolstadt. 22 132 Fussballer bewarben sich auf der App für das Sichtungstraining, 75 wurden eingeladen, 8 waren interessant, einer blieb.

Die Zahlen zeigen den Werbeeffekt, den eine solche Aktion haben kann, plötzlich war der FC Ingolstadt ein Begriff unter Tonsser-Nutzern – die Marketingabteilung des Klubs freute sich.

Die Zahlen zeigen auch: Von 22 132, die glaubten, sie seien verschmäht worden vom Spitzenfussball, hat nur einer den Weg gefunden in den Elite-Nachwuchs. «Man muss das realistisch betrachten: Nicht jeder Spieler ist nur einen Schritt vom Profi entfernt», sagt Knosp, «die App kann klassisches Scouting nicht ersetzen, sie ist kein Allheilmittel. Aber sie kann eine Ergänzung sein. Ich glaube schon, dass es noch unentdeckte Talente gibt.»

Aber gibt es diese unentdeckten Talente auch in der Schweiz?

In der Schweiz ist das Eingangstor in den Junioren-Spitzenfussball sehr breit, der Verband will kein Talent verpassen, deshalb fördert er viele. Footeco heisst das Programm, in dem 11- bis 13-Jährige teilnehmen. Eng wird es erst, wenn die Spieler mit 14 aus dem Footeco-Programm in die U-Mannschaften der Klubs wechseln. Dort könnten Spieler verloren gehen, sagt der GC-Scout Moos, solche seien dann vielleicht auf Tonsser. «Es gibt auch in der Schweiz die Unentdeckten», sagt Moos, «aber um die über Tonsser zu finden, würde es Masse brauchen, es müssten also nahezu alle Nachwuchsspieler ihre Statistiken erfassen.» In der Schweiz hat Tonsser rund 60 000 Nutzer. Das ist zu wenig, um versteckte Talente zu finden. Also konzentriert sich Moos auf die ausländischen Nachwuchsspieler.

Beim Schweizerischen Fussballverband heisst es, man lasse den Klubs volle Autonomie bei den Transfers, also auch bei ausländischen Junioren. Spieler ab 16 Jahren dürfen innerhalb Europas transferiert werden. Der Verband glaubt, dass die Klubs sich der Qualität der heimischen Talente schon bewusst seien, zudem gebe es finanzielle Anreize für Klubs, auf einheimische Junioren zu setzen. In der U 18 der Grasshoppers waren die Schweizer Junioren wenig begeistert, als plötzlich Spieler aus dem Ausland auftauchten. Moos sagt: «Unsere Junioren haben sie zwar gut aufgenommen. Aber sie sind sich bewusst, dass das Konkurrenten sind. Und die Tonsser-Spieler bringen diesen Hunger mit, man merkt, sie wollen unbedingt in den Profifussball.»
Gewisse Skepsis

Die Grasshoppers sind bis jetzt der einzige Schweizer Klub, der Tonsser nutzt. Der Tonsser-Scout Dürr Dehnhardt spricht von einer gewissen Skepsis, die es gegenüber der App gebe. Die Grasshoppers sind überzeugt: Sie müssten nur diesen einen Spieler finden, einen, den alle anderen Schweizer Klubs auch gern in ihrer Juniorenabteilung hätten. Dann würden plötzlich alle Tonsser wollen.

Während die Grasshoppers diesen einen Spieler suchen, profitieren beide von der Zusammenarbeit: GC bekommt Spieler präsentiert, zu denen der Klub sonst keinen Zugang hätte, und Tonsser bringt seine Nutzer zumindest in die Nähe des Profifussballs. Moos sagt, GC bezahle Tonsser nichts. Dürr Dehnhardt sagt, sie böten ihren Service den Klubs gratis an, auch von den Spielern verlangten sie kein Geld. Irgendwann aber könnte Tonsser die Klubs etwas kosten, wenn die App weiter expandiert, wenn sie tatsächlich eine komplette Datenbank für Juniorenfussballer ist – das ist die Vision. Die Tonsser-Macher denken darüber nach, irgendwann nach Brasilien zu expandieren. Dort ist die Nachwuchsförderung weniger engmaschig, dort gibt es viele Zurückgelassene.

Nach dem Training der GC-Junioren stehen Elhariri, Nielsen und Ikanga noch auf dem Platz. Die anderen sind schon in der Garderobe verschwunden. Die Tonsser-Spieler sollen noch für ein Foto posieren. Tonssers Social-Media-Experte knipst. Am Tag darauf werden Elhariri, Nielsen und Ikanga wieder heimreisen. Vielleicht ruft GC noch einmal an. Sonst laden sie weiter ihre Statistiken in die App, wie so viele Junioren zwischen Kopenhagen, Paris und Wiedikon.

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Paddington_Cargo
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Re: Presse Thread

#23436 Beitrag von Paddington_Cargo »

Sergio+ hat geschrieben: 22.06.19 @ 6:24 https://www.nzz.ch/sport/tonsser-eine-a ... ld.1490556

Vom ausländischen Provinzklub zu den Grasshoppers – wie eine App den Nachwuchsfussball verändert
Auf der App Tonsser erfassen Junioren aus dem Amateurfussball ihre Statistiken. Sie hoffen, doch noch entdeckt zu werden. Drei von ihnen dürfen bei GC vorspielen.

Die drei Teenager stehen an diesem Dienstagmorgen als Erste auf dem Platz, sie schütteln die Hand des Trainers, dann warten sie, bis auch die anderen kommen. Man spürt die Sommerpause auf dem GC-Campus in Niederhasli. Die drei Teenager tragen geliehene Trikots, auf ihren Socken steht «U 21», aber sie warten, bis das Training der U 18 beginnt.

Ismail Elhariri, Gesamtscore: 8,2.

Jonas Nielsen, seine herausragenden Spielfähigkeiten: Kopfballduelle, Kopfbälle, Chancen herausspielen.

Jovany Ikanga, 41 Nutzer bestätigen, dass er ein starker Dribbler ist.

Elhariri und Nielsen sind Dänen, Ikanga kommt aus der Pariser Banlieue. Alle drei sind an diesem Morgen auf dem Campus zum Probetraining mit der U 18 der Grasshoppers. Dank einer App.
Mehr als ein Zeitvertreib

Tonsser heisst die App, sie wirkt wie eine Mischung aus Instagram und Fussballmanager-Spiel. Nachwuchsfussballer zwischen 13 und 19 Jahren erstellen ein Profil. Sie schreiben in der App, was ihre Stärken sind, Spielfähigkeiten heisst das, und Mitspieler und Gegner bestätigen, ob das stimmt – so ähnlich wie beim Berufsnetzwerk Linkedin. Für jeden Spieler berechnet die App einen Gesamtscore, es gibt Trophäen, wenn ein Spieler Topscorer ist oder es ins Ligateam der Woche schafft. Tonsser ist in acht europäischen Ländern aktiv.

Die Junioren füttern die App mit ihren Statistiken, ihren Toren und Vorlagen, die sie auf den Fussballplätzen zwischen Kopenhagen, Paris und Wiedikon gesammelt haben, manche laden Videos ihrer besten Spielszenen hoch. Tonsser ist ein Zeitvertreib, um sich mit Fussballkollegen zu vergleichen, man kann gegenseitig Fotos und Videos liken, und Youtuber machen Werbung für die App. Aber Tonsser ist auch ein Versprechen: Du bist nur einen Schritt von der Fussballkarriere entfernt – du musst nur entdeckt werden.

Oliver Dürr Dehnhardt beobachtet an diesem Dienstagmorgen das Training des GC-Nachwuchses. Dürr Dehnhardt ist Scout von Tonsser. Die App wurde 2014 von zwei Dänen entwickelt, sie sagen, sie wollten den Fussball demokratisieren. Zu viele Talente würden nie gesehen von den Scouts der grossen Klubs – auf Tonsser stellen sie sich ins Schaufenster, sie haben ihre Fussballkarriere selber in der Hand, sollen nicht abhängig sein von Nachwuchschefs und Agenten. Das ist die Botschaft. Mittlerweile arbeiten 40 Personen bei Tonsser, die App begeistert die Investoren. «Es ist explodiert», sagt Dürr Dehnhardt, bald werden 1 Million Fussballer die App nutzen.

Dürr Dehnhardt surft täglich durch die Profile auf Tonsser. Das Unternehmen ist Partnerschaften mit Klubs eingegangen, Huddersfield aus der Premier League ist dabei, der dänische FC Midtjylland und auch die Grasshoppers. Vergangenen Herbst hat Dürr Dehnhardt bei GC angerufen, Johannes Moos war interessiert, er leitet das Nachwuchs-Scouting der Grasshoppers. Fast eine Million Nachwuchsfussballer aus ganz Europa, das klang gut.

«Besonders der französische Markt ist für uns spannend», sagt Moos, «es gibt dort viele talentierte Spieler, aber verhältnismässig wenig Ausbildungsplätze in Leistungszentren.» In Frankreich gibt es besonders viele Tonsser-Nutzer, Moos teilte mit, auf welchen Positionen er Bedarf hatte, Dürr Dehnhardt durchforstete die App und beobachtete dann die Spieler. Fünf französische Teenager kamen im Frühling, verpflichtet hat GC keinen. Jetzt, ein paar Monate später, kommen wieder vier: Elhariri, Nielsen, Ikanga, und der vierte steigt erst am Dienstagnachmittag ins Probetraining ein.

Tonsser ist für jene Spieler mehr als ein Zeitvertreib, die glauben, sie verdienten Besseres als ein Leben als Hobbyfussballer; für die zweite Reihe Nachwuchsfussballer, die es nicht geschafft hat in ein Leistungszentrum eines grossen Klubs. Wer bereits in einer U-Mannschaft spielt, der wurde schon entdeckt, der braucht keine Hilfe der App. Tonsser bringt den Traum vom Profi zurück in den Amateurfussball zu jenen Zurückgelassenen, die glauben, sie seien zu früh aussortiert worden.

Günstiger als Schweizer

Für GC öffnet die App einen Markt von ausländischen Talenten, die unbedingt vorspielen wollen, der finanzielle Aufwand für GC beschränkt sich auf das Bezahlen der Reisekosten. Und auch die Verpflichtung ist günstig: GC müsste für einen Schweizer Nachwuchsspieler an dessen Ausbildungsklub eine Entschädigung zahlen, 40 000 Franken pro Ausbildungsjahr. Ein Franzose oder Däne käme ohne Ablöse. «Aber wenn wir einen Nachwuchsspieler aus dem Ausland holen, dann muss er das Potenzial haben, eines Tages für die erste Mannschaft zu spielen», sagt Moos. Das hatte bisher keiner der Tonsser-Spieler.

Drei Tage sind Elhariri, Nielsen und Ikanga in Zürich. Sie absolvieren einen Medizintest, Trainings und ein Testspiel. Es wird wohl auch diesmal bei keinem für eine Verpflichtung reichen, das sah der U-18-Trainer schon beim ersten Training. Talentiert sind sie, aber sie überragen auch nicht die eigenen Junioren. Doch Elhariri, Nielsen und Ikanga trainieren weiter, sie wissen noch nichts vom Urteil des Trainers. Immer dabei: eine Kamera.

Die Tonsser-Spieler werden auf dem GC-Campus von einem Social-Media-Experten begleitet, er filmt sie, er fotografiert. Dürr Dehnhardt sagt: «Es geht darum, Geschichten zu schaffen», die Videos sind dann später auf Tonsser und Youtube zu finden. Tonsser bringt nicht nur den Traum vom Profifussball in den Amateurfussball, sondern auch dessen Mechanismen: Es gibt auf Tonsser Stars – wer besonders viele Follower hat, der bekommt vielleicht einen Sponsoringvertrag mit einem Sportartikelhersteller.

Die Geschichte von Elhariri, Nielsen und Ikanga: Drei Teenager aus Provinzklubs haben es zu einem Probetraining beim Schweizer Rekordmeister geschafft.
Werbeeffekt für Klub

Tatsächlich gibt es Erfolgsgeschichten von Spielern, die über Tonsser entdeckt wurden. Vergangenen Sommer veranstaltete der FC Ingolstadt aus der 2. Bundesliga ein Sichtungstraining mit Tonsser. «Wir waren sehr zufrieden. Wir haben einen Spieler verpflichtet, der gehört nun bei uns zu den Besten seines Jahrgangs», sagt Sebastian Knosp, er leitet das Nachwuchs-Scouting des FC Ingolstadt. 22 132 Fussballer bewarben sich auf der App für das Sichtungstraining, 75 wurden eingeladen, 8 waren interessant, einer blieb.

Die Zahlen zeigen den Werbeeffekt, den eine solche Aktion haben kann, plötzlich war der FC Ingolstadt ein Begriff unter Tonsser-Nutzern – die Marketingabteilung des Klubs freute sich.

Die Zahlen zeigen auch: Von 22 132, die glaubten, sie seien verschmäht worden vom Spitzenfussball, hat nur einer den Weg gefunden in den Elite-Nachwuchs. «Man muss das realistisch betrachten: Nicht jeder Spieler ist nur einen Schritt vom Profi entfernt», sagt Knosp, «die App kann klassisches Scouting nicht ersetzen, sie ist kein Allheilmittel. Aber sie kann eine Ergänzung sein. Ich glaube schon, dass es noch unentdeckte Talente gibt.»

Aber gibt es diese unentdeckten Talente auch in der Schweiz?

In der Schweiz ist das Eingangstor in den Junioren-Spitzenfussball sehr breit, der Verband will kein Talent verpassen, deshalb fördert er viele. Footeco heisst das Programm, in dem 11- bis 13-Jährige teilnehmen. Eng wird es erst, wenn die Spieler mit 14 aus dem Footeco-Programm in die U-Mannschaften der Klubs wechseln. Dort könnten Spieler verloren gehen, sagt der GC-Scout Moos, solche seien dann vielleicht auf Tonsser. «Es gibt auch in der Schweiz die Unentdeckten», sagt Moos, «aber um die über Tonsser zu finden, würde es Masse brauchen, es müssten also nahezu alle Nachwuchsspieler ihre Statistiken erfassen.» In der Schweiz hat Tonsser rund 60 000 Nutzer. Das ist zu wenig, um versteckte Talente zu finden. Also konzentriert sich Moos auf die ausländischen Nachwuchsspieler.

Beim Schweizerischen Fussballverband heisst es, man lasse den Klubs volle Autonomie bei den Transfers, also auch bei ausländischen Junioren. Spieler ab 16 Jahren dürfen innerhalb Europas transferiert werden. Der Verband glaubt, dass die Klubs sich der Qualität der heimischen Talente schon bewusst seien, zudem gebe es finanzielle Anreize für Klubs, auf einheimische Junioren zu setzen. In der U 18 der Grasshoppers waren die Schweizer Junioren wenig begeistert, als plötzlich Spieler aus dem Ausland auftauchten. Moos sagt: «Unsere Junioren haben sie zwar gut aufgenommen. Aber sie sind sich bewusst, dass das Konkurrenten sind. Und die Tonsser-Spieler bringen diesen Hunger mit, man merkt, sie wollen unbedingt in den Profifussball.»
Gewisse Skepsis

Die Grasshoppers sind bis jetzt der einzige Schweizer Klub, der Tonsser nutzt. Der Tonsser-Scout Dürr Dehnhardt spricht von einer gewissen Skepsis, die es gegenüber der App gebe. Die Grasshoppers sind überzeugt: Sie müssten nur diesen einen Spieler finden, einen, den alle anderen Schweizer Klubs auch gern in ihrer Juniorenabteilung hätten. Dann würden plötzlich alle Tonsser wollen.

Während die Grasshoppers diesen einen Spieler suchen, profitieren beide von der Zusammenarbeit: GC bekommt Spieler präsentiert, zu denen der Klub sonst keinen Zugang hätte, und Tonsser bringt seine Nutzer zumindest in die Nähe des Profifussballs. Moos sagt, GC bezahle Tonsser nichts. Dürr Dehnhardt sagt, sie böten ihren Service den Klubs gratis an, auch von den Spielern verlangten sie kein Geld. Irgendwann aber könnte Tonsser die Klubs etwas kosten, wenn die App weiter expandiert, wenn sie tatsächlich eine komplette Datenbank für Juniorenfussballer ist – das ist die Vision. Die Tonsser-Macher denken darüber nach, irgendwann nach Brasilien zu expandieren. Dort ist die Nachwuchsförderung weniger engmaschig, dort gibt es viele Zurückgelassene.

Nach dem Training der GC-Junioren stehen Elhariri, Nielsen und Ikanga noch auf dem Platz. Die anderen sind schon in der Garderobe verschwunden. Die Tonsser-Spieler sollen noch für ein Foto posieren. Tonssers Social-Media-Experte knipst. Am Tag darauf werden Elhariri, Nielsen und Ikanga wieder heimreisen. Vielleicht ruft GC noch einmal an. Sonst laden sie weiter ihre Statistiken in die App, wie so viele Junioren zwischen Kopenhagen, Paris und Wiedikon.
Macht GC eigentlich jeden Sch* mit? Kosten und Zeit. Brauchbar nichts. Aber hey eine App! Geil.
"Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der Ausführung die Kunst."

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bocca
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Re: Presse Thread

#23437 Beitrag von bocca »

Gibt es bei GC überhaupt noch "echte" Scouts die vor Ort gehen oder dreht sich das alles auf einem Bildschirm ab? :roll:

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Re: Presse Thread

#23438 Beitrag von GC Supporter »

Andere Frage, hat GC noch Scouts?

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Simmel
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Re: Presse Thread

#23439 Beitrag von Simmel »

Ja. Hans Peter Bollendorf. Ist zumindest der chef von unseren imaginären Scouts
Magic-Kappi hat geschrieben:Auf der einen Seite stehen die Einschätzungen der Scouts von Hoffenheim, Schalke, Wolfsburg, PSG, ein paar englischen Vereinen und dem Doumbia-Fanclub. Demgegenüber tritt das vereinigte Fachwissen von ein paar Forumsspasten an.

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Anna Huna
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Re: Presse Thread

#23440 Beitrag von Anna Huna »

Chefanwender der App oder wie?

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