Presse Thread

Alles rund um den Grasshopper-Club Zürich
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kummerbube
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Re: Presse Thread

#22881 Beitrag von kummerbube »

lembe hat geschrieben: 14.05.19 @ 8:03
kummerbube hat geschrieben: 14.05.19 @ 7:17 Nun jammert ihr wie kleine Mädchen. Für mich seit ihr keinen Sch* besser als der Nazibert und seine Mitläufer.
weil...?
... ignorant, dumm und lernresistent.
atticus hat geschrieben: 28.05.21 @ 0:25Aber wahrscheinlich werde ich mich einfach dumm stellen und das Beste hoffen, wie meistens wenn es um GC geht.

clown
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Re: Presse Thread

#22882 Beitrag von clown »

lembe hat geschrieben: 14.05.19 @ 1:50 Kurt Pelda

Vom Neonazi zum Hooligan
https://www.tagesanzeiger.ch/12843185
Kannst du den Artikel bitte posten, ist nur für Abonnenten verfügbar.
Danke!

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Maluk
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Re: Presse Thread

#22883 Beitrag von Maluk »

NZZaS hat geschrieben:Dosé erzählt, der damalige Verwaltungsrat Stephan Anliker – bis heute sein grösster Kritiker – habe ihm in einer Sitzung vorgeworfen, er wolle immer unbedingt Erster werden, Sechster sei doch auch in Ordnung.

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jambo
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Re: Presse Thread

#22884 Beitrag von jambo »

Mit Glatze und imposantem Bart: Wer ist dieser GC-Hooligan?
Stefan N., der mutmassliche Rädelsführer der GC-Hooligans, hat Neonazi-Vergangenheit. Kurt Pelda hat recherchiert.

Wer ist der Hooligan, der die Grasshoppers-Spieler am Samstag in Luzern mutmasslich genötigt hat, ihre Trikots abzugeben? Und damit zum Abbruch des Spiels zwischen GC und dem FC Luzern beitrug? Stefan N., der Rädelsführer mit der Glatze und dem imposanten ­grauen Bart, ist in der Szene kein Unbekannter. Schon vor Jahren war er in Zürichs rechtsextremer «Hardturm-Front» als Hopper-Fan aktiv.

Auf Missfallen anderer Hooligans stiessen damals unter anderem seine Tätowierungen: Auf der Brust hatte er sich eindeutige Nazisymbole einstechen lassen und zudem die Wörter Ehre, Treue und Vaterland. Auf seiner rechten Hand prangt der Schriftzug «no ­mercy», möglicherweise bezogen auf die Thurgauer Neonazi-Gruppe «Erbarmungslos», bei der Stefan N. ­mitspielte. Die Ende der Neunzigerjahre gegründete Band trat an Konzerten unter anderem mit Songs wie «Weiss und stolz» oder «Lieber stehend sterben» auf. Davon zeugt eine Sampler-CD mit dem sinnigen Titel «White Nation».

Damals ­machte Stefan N. auch bei den Hammerskins der Patriotischen Ostfront mit, einer eindeutigen Neonazi-Gruppierung. In Frauenfeld gehörte er zu den Mitinitiatoren einer Demonstration gegen Ausländergewalt, die dann aber von den Behörden nicht bewilligt wurde. Wann genau die Distanzierung vom Nationalsozialismus erfolgte, ist nicht ganz klar. Ein guter Freund von Stefan N. erzählt, dass der aus dem Thurgau stammende Schweizer irgendwann doch noch erwachsen geworden sei. Vor mehr als zehn Jahren habe er den Ausstieg aus der Szene geschafft, und vor etwa fünf Jahren habe er sich die Neonazi-Tattoos überstechen ­lassen.

Zwischenhalt bei Balkanrockern

Bei seiner Wandlung vom Neonazi zum Fussball-Hooligan machte Stefan N., der angeblich in Winterthur wohnt, Zwischenhalt bei den Balkanrockern der United Tribuns. Bereits damals, 2014, sagte er in einem Interview mit «20Minuten», dass er mit Rechtsextremismus nichts mehr am Hut habe. Allerdings zeigten seine damaligen Posts auf Facebook, dass dem wohl nicht ganz so war.

Heute posiert Stefan N. dagegen in der Kapuzenjacke eines Schweizer Hip-Hop-Labels, für das er zum Beispiel in einem Facebook-Video Werbung macht. Der Chef des Labels, der erwähnte Freund von Stefan N., sagt dazu, dass ein Neonazi in der Hip-Hop-Szene undenkbar sei. Er würde so jemanden bei seinem Label auch nicht tolerieren.

Allerdings zeigen Posts und Likes von Stefan N. auf Facebook immer noch eine gewisse Nähe zu rechtem Gedankengut: So gab er vor zwei Jahren einem Foto der deutschen Identitären Bewegung ein «Like». Im zugehörigen Text war die Rede vom «grossen Bevölkerungsaustausch». Das ist eine rechtsextreme Verschwörungstheorie, laut der die einheimischen europäischen Rassen von Migranten verdrängt würden. Nach dem Mord am Deutschkubaner Daniel H. in Chemnitz im letzten August lud Stefan N. das Chemnitzer Wappen mit Trauerflor auf sein Facebook-Profil. Nach dem Mord, für den zwei muslimische Migranten verantwortlich gemacht wurden, kam es in Chemnitz zu Ausschreitungen von Rechtsextremisten.

Der Post von Stefan N. kann als Trauerbezeugung für das Mordopfer oder als Sympathiebekundung für die demonstrierenden Rechtsextremisten interpretiert werden. Politisch ist Stefan N. sicher noch weit rechts einzuordnen – Stichworte Überfremdungsangst und übertriebener Patriotismus –, aber ein Neonazi ist er wohl nicht mehr.

Allerdings scheint er immer noch mit Rechtsextremisten und Personen aus der Kampfsportszene bekannt zu sein. Ausserdem verfügt er anscheinend über gute­ Kontakte nach Deutschland, unter anderem nach Chemnitz. Wie die Rechtsradikalen ist auch die Ultras- bzw. Hooligan-Szene international gut vernetzt. Zu hoffen ist nun nach den Ausschreitungen in Luzern, dass die Taten der Hooligans ein juristisches Nachspiel nach sich ziehen, getreu dem Tattoo, das sich Stefan N. in Frakturschrift auf den Hals stechen liess: «Wer Wind sät, wird Sturm ernten.»
REKORDMEISCHTER!!!!

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ise
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Re: Presse Thread

#22885 Beitrag von ise »

Mit Glatze und imposantem Bart: Wer ist dieser GC-Hooligan?
Stefan N., der mutmassliche Rädelsführer der GC-Hooligans, hat Neonazi-Vergangenheit. Kurt Pelda hat recherchiert.


Wer ist der Hooligan, der die Grasshoppers-Spieler am Samstag in Luzern mutmasslich genötigt hat, ihre Trikots abzugeben? Und damit zum Abbruch des Spiels zwischen GC und dem FC Luzern beitrug? Stefan N., der Rädelsführer mit der Glatze und dem imposanten ­grauen Bart, ist in der Szene kein Unbekannter. Schon vor Jahren war er in Zürichs rechtsextremer «Hardturm-Front» als Hopper-Fan aktiv.

Auf Missfallen anderer Hooligans stiessen damals unter anderem seine Tätowierungen: Auf der Brust hatte er sich eindeutige Nazisymbole einstechen lassen und zudem die Wörter Ehre, Treue und Vaterland. Auf seiner rechten Hand prangt der Schriftzug «no ­mercy», möglicherweise bezogen auf die Thurgauer Neonazi-Gruppe «Erbarmungslos», bei der Stefan N. ­mitspielte. Die Ende der Neunzigerjahre gegründete Band trat an Konzerten unter anderem mit Songs wie «Weiss und stolz» oder «Lieber stehend sterben» auf. Davon zeugt eine Sampler-CD mit dem sinnigen Titel «White Nation».

Damals ­machte Stefan N. auch bei den Hammerskins der Patriotischen Ostfront mit, einer eindeutigen Neonazi-Gruppierung. In Frauenfeld gehörte er zu den Mitinitiatoren einer Demonstration gegen Ausländergewalt, die dann aber von den Behörden nicht bewilligt wurde. Wann genau die Distanzierung vom Nationalsozialismus erfolgte, ist nicht ganz klar. Ein guter Freund von Stefan N. erzählt, dass der aus dem Thurgau stammende Schweizer irgendwann doch noch erwachsen geworden sei. Vor mehr als zehn Jahren habe er den Ausstieg aus der Szene geschafft, und vor etwa fünf Jahren habe er sich die Neonazi-Tattoos überstechen ­lassen.

Zwischenhalt bei Balkanrockern

Bei seiner Wandlung vom Neonazi zum Fussball-Hooligan machte Stefan N., der angeblich in Winterthur wohnt, Zwischenhalt bei den Balkanrockern der United Tribuns. Bereits damals, 2014, sagte er in einem Interview mit «20Minuten», dass er mit Rechtsextremismus nichts mehr am Hut habe. Allerdings zeigten seine damaligen Posts auf Facebook, dass dem wohl nicht ganz so war.

Heute posiert Stefan N. dagegen in der Kapuzenjacke eines Schweizer Hip-Hop-Labels, für das er zum Beispiel in einem Facebook-Video Werbung macht. Der Chef des Labels, der erwähnte Freund von Stefan N., sagt dazu, dass ein Neonazi in der Hip-Hop-Szene undenkbar sei. Er würde so jemanden bei seinem Label auch nicht tolerieren.

GC-Fans, darunter Stefan N., provozieren in Luzern den Spielabbruch. Video: SRF, SDA, Tamedia
Allerdings zeigen Posts und Likes von Stefan N. auf Facebook immer noch eine gewisse Nähe zu rechtem Gedankengut: So gab er vor zwei Jahren einem Foto der deutschen Identitären Bewegung ein «Like». Im zugehörigen Text war die Rede vom «grossen Bevölkerungsaustausch». Das ist eine rechtsextreme Verschwörungstheorie, laut der die einheimischen europäischen Rassen von Migranten verdrängt würden. Nach dem Mord am Deutschkubaner Daniel H. in Chemnitz im letzten August lud Stefan N. das Chemnitzer Wappen mit Trauerflor auf sein Facebook-Profil. Nach dem Mord, für den zwei muslimische Migranten verantwortlich gemacht wurden, kam es in Chemnitz zu Ausschreitungen von Rechtsextremisten.

Der Post von Stefan N. kann als Trauerbezeugung für das Mordopfer oder als Sympathiebekundung für die demonstrierenden Rechtsextremisten interpretiert werden. Politisch ist Stefan N. sicher noch weit rechts einzuordnen – Stichworte Überfremdungsangst und übertriebener Patriotismus –, aber ein Neonazi ist er wohl nicht mehr.

Allerdings scheint er immer noch mit Rechtsextremisten und Personen aus der Kampfsportszene bekannt zu sein. Ausserdem verfügt er anscheinend über gute­ Kontakte nach Deutschland, unter anderem nach Chemnitz. Wie die Rechtsradikalen ist auch die Ultras- bzw. Hooligan-Szene international gut vernetzt. Zu hoffen ist nun nach den Ausschreitungen in Luzern, dass die Taten der Hooligans ein juristisches Nachspiel nach sich ziehen, getreu dem Tattoo, das sich Stefan N. in Frakturschrift auf den Hals stechen liess: «Wer Wind sät, wird Sturm ernten.»

(Redaktion Tamedia)

Erstellt: 13.05.2019, 22:11 Uhr
GC isch so geil, das macht eus so high!


clown
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Re: Presse Thread

#22887 Beitrag von clown »

Wiederum dasselbe: wäre toll wenn du Artikel, die nur für Abonnenten zugänglich sind, ganz posten könntest.
Die Forumsgemeinde dankt.

lembe
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Re: Presse Thread

#22888 Beitrag von lembe »

«Das ist besorgniserregend»
https://www.tagesanzeiger.ch/26560277

lembe
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Re: Presse Thread

#22889 Beitrag von lembe »

clown hat geschrieben: 14.05.19 @ 9:56
Wiederum dasselbe: wäre toll wenn du Artikel, die nur für Abonnenten zugänglich sind, ganz posten könntest.
Die Forumsgemeinde dankt.
Sorry, überprüfe das jeweils nicht:

ABO+ Dienstag 14. Mai 2019 06:32
Liga-Chef zu GC-Hooligan: «Ihn kennt man, der kriegt Stadionverbot»
Nach der Schande von Luzern spricht nun der SFV-Präsident. Im Visier: Ein Anführer der GC-Hools, ein bekannter Ex-Rechtsradikaler – aber auch andere.
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Die Schande von Luzern: GC-Hooligans provozierten nach dem 4:0 des FCL den Abbruch des Spiels. (Video: SRF, SDA, Leser-Reporter)

Heute, 06:32 vonChristian Zürcher, Kurt Pelda, Beni Gafner und Thomas Schifferle
Die GC-Chaoten, die am Sonntag in Luzern für einen Spielabbruch gesorgt haben, sollten umgehend mit Stadionverboten belegt werden. Das sagt Heinrich Schifferle, der Präsident der Swiss Football League, im Interview. Unter diesen sogenannten Fans ist auch der ehemalige Neonazi Stefan N., der unvermummt das Spielfeld betrat und in der Fankurve als Anführer gilt. Brisant: Auch die alte GC-Vereinsführung akzeptierte den Mann als Wortführer.

Vergrössern mit Klick aufs Bild.

Schon vor Jahren galt Stefan N. in Zürichs rechtsextremer «Hardturm-Front» als wichtige Figur. Er gehörte zu den Hammerskins, einer Neonazi-Formation, und spielte in einer rechtsextremen Band mit. Verschiedene Quellen sagen heute aber, dass er sich schon vor etwa zehn Jahren vom Nationalsozialismus abgewendet habe (lesen Sie hier mehr).

Das Verhalten der Hooligan-Gruppe, welche die GC-Spieler mit ihren Drohungen dazu brachte, ihre Trikots auszuziehen, hat ein juristisches Nachspiel. Die Staatsanwaltschaft Luzern untersucht wegen Verdachts auf Nötigung.

Auf der Bühne der Challenge League kündigt derweil Werner Baumgartner, der Präsident des SC Kriens, bereits an, er werde solche Fans im neuen Krienser Fussballstadion unter keinen Umständen dulden. Eher trete sein Verein nicht an und riskiere damit eine Forfaitniederlage (lesen Sie hier mehr).

Am Tag nach dem Abstieg sagt GC-Präsident Stephan Rietiker: «Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, dass wir abgestiegen sind. Das gibt uns die Gelegenheit, den Club fundamental zu restrukturieren.» Er setzt dabei auf teure externe Berater. Die Aktionäre entscheiden, ob sie für den Wiederaufstieg 20 Millionen Franken ausgeben wollen.

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Mit Glatze und imposantem Bart: Wer ist dieser GC-Hooligan?
Vor 44 Minuten


Ultras gewähren lassen – ein Zeichen der Schwäche
13.05.19

lembe
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Re: Presse Thread

#22890 Beitrag von lembe »

NZZ

Politik sagt Chaoten den Kampf an
Massnahmen nach Spielabbruch in Luzern gefordert
Der Bundesrat müsse den runden Tisch zu Fan-Gewalt reaktivieren, verlangen Politiker. Mit personalisierten Tickets und strikten Rayonverboten sollen Ausschreitungen verhindert werden.

Erich Aschwanden

Am Tag nach dem Abbruch des Fussballspiels zwischen dem FC Luzern und dem Grasshoppers-Club Zürich waren die schockierenden Ereignisse auch in der Politik das grosse Thema. «Was wir in Luzern erlebt haben, war eine Kapitulation vor Fans, die nicht einmal ihr Gesicht verbergen mussten», ärgert sich der St. Galler CVP-Nationalrat Nicolo Paganini. «Es kann doch nicht sein, dass ein paar Gewaltbereite mit Drohungen einen Spielabbruch erzwingen.» Entsetzt zeigt sich auch sein Zürcher Ratskollege Mauro Tuena (svp.): «Es ist fünf vor zwölf. Ich habe Angst, dass es bald einen Toten in einem Stadion gibt, wenn wir jetzt nicht handeln.»

Einig ist sich die Politik, dass in der Schweiz die Rechtsgrundlagen für die Bekämpfung der Fan-Gewalt vorhanden sind. Man solle «nicht nach neuen Massnahmen rufen, sondern die bestehenden konsequent anwenden», so der Zürcher Sicherheitsdirektor Mario Fehr (sp.). «Diese Chaoten haben in Schweizer Fussballstadien nichts verloren.» Gemäss Tuena sind die Gesetze in den vergangenen Jahren zu wenig hart durchgesetzt worden, so dass es fast zwangsläufig zu Szenen wie in Luzern kommen müsse. Roger Schneeberger, Generalsekretär der Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren (KKJPD), stellt fest: «Nach einigen Jahren, in denen die Gewalt relativ stabil geblieben war, waren in den letzten ein oder zwei Saisons wieder häufiger schwerwiegendere Vorkommnisse zu verzeichnen.»

GC will mit Amherd reden

Zuständig für die Gewährleistung der Sicherheit um die Stadien sind die Kantone. Doch Paganini sieht auch den Bund in der Pflicht: «Bundesrätin Karin Keller-Sutter kennt die Materie aus ihrer Zeit als St. Galler Justizdirektorin wie kaum eine andere Person. Sie soll den runden Tisch mit Kantonen, Städten, Klubs und Transportunternehmungen reaktivieren.» Es könne nicht im Sinn des Bundes sein, dass wüste Szenen wie beim Spielabbruch in Sitten von Mitte März und nun bei jenem in Luzern international Schlagzeilen machten. Auch im Wallis provozierten GC-Fans einen Spielabbruch. Allerdings ist es nicht die Justizministerin, sondern die Sportminis­terin Viola Amherd, welche die 2011 ­sistierten Gespräche wiederbeleben müsste. GC-Präsident Stephan Rietiker erklärte denn auch am Montag, er werde auch mit Amherd das Gespräch suchen.

Auch Paganini fordert konkrete Massnahmen. So sollen in Zukunft nur noch personalisierte Tickets für Spiele der Swiss Football League (SFL) verkauft werden. Auf diese Weise könne verhindert werden, dass bekannte Hooligans in die Stadien kämen. Unabdingbar seien im weiteren Festnahmeaktionen bei Ausschreitungen, um zu vermeiden, dass die Situation aus dem Ruder laufe und Straftaten nicht verfolgt werden könnten. Tuena seinerseits verlangt, dass Stadion- und Rayonverbote strikt kontrolliert werden, wie dies in der Westschweiz teilweise der Fall sei. In einer kürzlich eingereichten Motion fordert die SVP der Stadt Zürich zur Bekämpfung der Hooligan-Gewalt zudem eine Aufstockung des Polizeikorps.

Nach den Ausschreitungen beim Spiel Sitten gegen GC hatten die Präsidenten mehrerer Fussballvereine verlangt, dass vermehrt Polizeikräfte im Stadion zum Einsatz kommen. Die Polizei müsse Leute identifizieren und verhaften können, forderte etwa FC-Thun-Präsident Markus Lüthi. Doch Polizei im Stadion wird in der Schweiz wohl der Ausnahmefall bleiben, wie Schneeberger erklärt: «Ein grundlegender Paradigmenwechsel ist in diesem Punkt nicht zu erwarten, da alle kantonalen Polizeigesetze und das Hooligan-Konkordat in den Stadien in erster Linie die privaten Veranstalter in der Pflicht sehen.» Auch in den meisten europäischen Staaten seien in erster Linie private Sicherheitskräfte für die Ordnung im ­Stadion verantwortlich.

Konkordat wird überprüft

Die Justiz- und Polizeidirektoren lassen gegenwärtig die Wirksamkeit des Hooligan-Konkordats untersuchen. Die Forschungsstelle Gewalt bei Sportveranstaltungen des Instituts für Sportwissenschaften an der Uni Bern prüft bis im ersten Quartal 2020 unter anderem, wie wirksam Stadion- und Rayonverbote, aber auch die Bestrafung der Gewalttäter durch die Gerichte ist. Gemäss Schneeberger soll die Analyse zeigen, ob es Anpassungen im Bereich der Gesetzgebung oder Umsetzung der Massnahmen braucht.

Die KKJPD befasst sich auch mit den jüngsten Ereignissen. «Die Vorfälle vom Sonntag werden Thema von Sitzungen der Koordinationsgruppe Gewalt im Umfeld des Sports, der Bewilligungsbehörden der SFL und des Dialogs Fussball/Politik im Mai und im Juni 2019 sein», erklärt Schneeberger. Fehr stellt Massnahmen gegen Personen in Aussicht, die am Vorfall beteiligt waren und sich identifizieren lassen. Gemäss dem Hooligan-Konkordat werde man Rayonverbote und Meldeauflagen bei der Polizei verfügen. An GC sei es, Stadionverbote auszusprechen. Das Wichtigste sei allerdings die von der Luzerner Staatsanwaltschaft eingeleitete strafrechtliche Untersuchung.

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