Quo vadis GC?

Alles rund um den Grasshopper-Club Zürich
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Lion King
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Re: Quo vadis GC?

#2611 Beitrag von Lion King »

hans_nötig hat geschrieben:
Sektor IV hat geschrieben:
Jeder Rivalität sind Grenzen gesetzt

In verschiedenen Zeitungsartikeln wurden jüngst Vorfälle in der Zürcher Fussballfanszene thematisiert. Vieles davon war faktenfrei, vieles läuft aber tatsächlich schief. Nachdem sich die Hysterie gelegt hat, wird es Zeit, die Probleme beim Namen zu nennen.

Noch vor wenigen Jahren haben die Zürcher Fankurven gemeinsam das sogenannte «Hooligan-Konkordat» bekämpft. Die Gesetzesvorlage war der traurige Höhepunkt einer Serie von repressiven Massnahmen, die die Grundrechte von Fussballfans massiv aushöhlten. Den politischen Scharfmachern wurde erfolglos entgegnet, dass die Selbstregulierung der Fankurven das geeignetere Mittel sei, um die Spannungen zu lösen. Ob dieses Argument den heutigen Gegebenheiten standhält, ist fraglich.

Selbstregulierung als Farce

Selbstregulierung ermöglicht es den Fankurven, einen Freiraum zu schaffen und ihre eigenen Regeln zu setzen. Selbstregulierung bedeutet aber auch, Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen und dieses stets zu hinterfragen. Dazu gehört, schädliche Strömungen in der eigenen Fankurve zu stoppen. Wer zulässt, dass das GC-Fanlokal wiederholt angegriffen wird, achselzuckend hinnimmt, dass GC-Fans systematisch ausgeraubt werden, Andersdenkende mit Waffen bedroht und selbst Kinder instrumentalisiert, demaskiert die angeblich selbstregulierte Fankurve als Farce.

Dafür verantwortlich sind nicht nur die meist jungen und gleichgeschalteten Täter, sondern auch die älteren Generationen, die dieses Treiben sprachlich legitimiert und ihm den ideologischen Boden geebnet haben. Wer seinen jungen Anhängern eine Kultur einschärft, die dem Gegner eine Daseinsberechtigung abspricht und sich dennoch krankhaft mit ihm auseinandersetzt, fördert eine emotionale Abstumpfung und animiert andere, dieser Rhetorik Taten folgen zu lassen. Darüber – und mit welchen Marketingslogans neue Fans gewonnen werden – sollte man auch einmal an der Werdstrasse nachdenken.

Fankultur heisst Vielfalt

Wer beim Grasshopper Club Zürich eine vergleichbare Kultur sucht, sucht vergebens. Wir leben weiterhin unsere Werte und stehen ein für eine Selbstregulierung, die wir stets gefordert und oft auch erfolgreich umgesetzt haben. Selbstregulierung heisst nicht, dass wir auf wichtige Elemente unserer Fankultur verzichten, aber einen verhältnismässigen und verantwortungsvollen Umgang damit pflegen. Selbstregulierung heisst auch nicht, dass wir jeden Gesetzesverstoss ahnden, aber auch zukünftig jegliche Gewalt gegen Unbeteiligte und den Einsatz von Stichwaffen strikte ablehnen. Wir stehen ein für eine vielfältige Kurve, in der jeder und jede einen Platz hat – ungeachtet der sozialen Stellung und Herkunft. Gerade deshalb lehnen wir stark hierarchische Strukturen ab und definieren uns alle in erster Linie als Fans des Grasshopper Club Zürich. Wir anerkennen, dass es in unserer Stadt zwei Fussballvereine gibt und dass Fussball manchmal auch einfach nur Fussball bleiben soll.
https://www.sektoriv.ch/

Sehr gutes Communiqué der Kurve. Ich hoffe aber man hält sich auch selber daran (und damit sind auch die extremen Provokationen mit Fahnenklau und -verbrennen gemeint).

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Vorwaerts
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Re: Quo vadis GC?

#2612 Beitrag von Vorwaerts »

Man sollte auch auf so extreme Provokationen wie den Bau eines Trainings-Campus' ausserhalb der Stadtgrenze verzichten, denn der ist ja soviel ich verstanden habe der Hauptgrund
wieso uns die debile Seite der Stadt so abgrundtief hasst und abstechen muss.

Aber starker Text, Hut ab.

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TO BE
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Re: Quo vadis GC?

#2613 Beitrag von TO BE »

Ein gutes Statement und zum richtigen Zeitpunkt. Es geht je länger je mehr um den Schutz von GC Fans. Es ist mittlerweile echt so das man sich überlegen muss ob man in zürich öffentlich GC Fanutensilien tragen will wenn man alleine unterwegs ist und keinen ärger will. Es ist schon länger nicht mehr nur die Fehde zwischen den gewaltsuchenden (oder nicht abgeneigten) Fans, sondern es geht von der anderen Seite immer mehr feige gegen einfache Fans. Schon seit Jahren ist es nach den Derbys eher ein Spiessrutenlauf richtung Hardbrücke. Und der Verein hat sich die Fans hingezüchtet. Dass man bei GC eher diametral gehandelt hat mit dem Rückzug aus der Stadt war sicherlch nicht förderlich...

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Dori Kuerschner
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Re: Quo vadis GC?

#2614 Beitrag von Dori Kuerschner »

Idioten gibt es in jeder Fankurve, aber ich finds stark, dass sich unsere so klar zu diesem Thema äussert.

dropkick zürcher
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Re: Quo vadis GC?

#2615 Beitrag von dropkick zürcher »

die andere kurve hat sich ja gestern auch auf die bekannte art geäussert...
man muss nur mal einen kurzen blick auf die beiträge zum thema in deren forum werfen, bei denen ist hopfen und malz verloren vor lauter gehirnwäsche.

grundtenor: sind ja selber schuld, die sollen in niederhasli bleiben und sowieso haben sie angefangen mit dem einbruch vor tausend jahren.
wieso dieser stattgefunden hat und was zuvor geschah wird natürlich ausgeblendet von diesem kaputten pack.

Homer
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Re: Quo vadis GC?

#2616 Beitrag von Homer »

Ein wenig einfach, den Campus für die Gewalt dieser Idioten verantwortlich zu machen. Die würden auch tausend andere Gründe finden um sich zu prügeln. Da fehlt grundsätzlich etwas in deren Hirn, der IQ scheint sehr früh stehen geblieben zu sein.

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hans_nötig
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Re: Quo vadis GC?

#2617 Beitrag von hans_nötig »

Homer hat geschrieben:Ein wenig einfach, den Campus für die Gewalt dieser Idioten verantwortlich zu machen. Die würden auch tausend andere Gründe finden um sich zu prügeln. Da fehlt grundsätzlich etwas in deren Hirn, der IQ scheint sehr früh stehen geblieben zu sein.
Abziehbildli wie dieses sagen ja alles

https://i.pinimg.com/736x/3a/88/71/3a88 ... ticker.jpg
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dropkick zürcher
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Re: Quo vadis GC?

#2618 Beitrag von dropkick zürcher »

und schliesslich haben wir auch angefangen mit dem "first club in town im nacken"...
...ich glaube langsam, ohne vorgängige lobotomie wird einem der zutritt zur südkurve verwehrt...

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zwingli
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Re: Quo vadis GC?

#2619 Beitrag von zwingli »

Selbstkritischerweise muss man aber schon sagen, dass das Bild der Räuber-und-Poli-Choreo aus Sion im Kontext des zweifellos richtigen Statements etwas seltsam anmutet. Und auch das "Tod und Hass dem FCZ" steht in klarem Kontrast zur Kritik an der Rhetorik des Gegners.

Ein Kulturwandel in dieser Hinsicht wäre aus meiner Sicht begrüssenswert!

So Wiso
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Re: Quo vadis GC?

#2620 Beitrag von So Wiso »

Grundsätzlich ist es ein gutes Statement, jedoch ist mir nicht ganz klar was damit erreicht werden will.
Der durchschnittlich intelligente FCZ'ler, versteht vielleicht die Hälfte davon. Sehr schön zu sehen an den Aussagen in deren Forum. Da tummeln sich ja hauptsächlich diejenigen rum, welche bereits Lesen und Schreiben können und eher weniger einfach irgendjemanden zusammenschlagen. Die Argumentieren dann mit Sätzen wie:
"Das Ganze wär doch viel einfacher, wenn man in Niederhasli endlich mal erkennen und akzeptieren würde, dass man der Kantonsverein geworden ist."
Was für ein Argument :idea:
"Das ganze sieht mir eher nach einer Kampagne gegen den FCZ aus."
:roll:
"Wir haben schwarze Schafe dabei aber diese hat es beim Pack mindestens gleichermassen."
Mindestens! Schon interessant wie da die Verhältnisse verleugnet werden.

Und der allgemeine Tenor ist, die GC Fans haben ja angefangen und sind deswegen selber Schuld.
Wenn also der durchschnitts FCZ'ler so argumentiert, wie viel kommt wohl bei den Idioten selbst an? Richtig, noch ein bisschen weniger, nämlich überhaupt nichts. Dieses Pack wurde von denen drüben ja auch über Jahre bewusst angezogen und ideologisiert und die werden nicht damit aufhören bevor es entweder keine GC-Fans mehr in Zürich gibt, oder irgendeiner wegen so einem Sch* gestorben ist.
Wer soll denn nun genau gegen diese Pack vorgehen? Der FCZ? Die Polizei? Die Politik? Die moderaten FCZ'ler? Ist doch alles ziemlich aussichtslos.
jegliche Gewalt gegen Unbeteiligte und den Einsatz von Stichwaffen strikte ablehnen.
Wieso werden unsererseits eigentlich nur Stichwaffen abgelehnt? Gehören Schlagwaffen mittlerweile einfach dazu?
Wie definieren sich denn Unbeteiligte? Gemäss diverser online Aussagen von FCZ'ler ist dies ja anscheinend auch keine Seltenheit.
Worauf ich hinaus möchte ist, dass es doch ein verdammt schmaler Grat ist zwischen "unbeteiligt" und "beteiligt" oder "fair" und "unfair". Und auch wenn von FCZ Seite aus diese "Grenze" eindeutig einiges mehr übertreten wird, rechtfertigt dies nicht eine Grenzüberschreitung unsererseits.

Ich bin ganz klar dafür, dass Gewalt gegenüber jedem friedlichen Fan unterlassen wird! Das Ganze schaukelt sich ja nur hoch und man kommt in eine Lage aus der man schwierig wieder rauskommt. Genau in so einer Lage sind wir nun. Und am meisten Schaden tragen die beide Stadtzürcher Fussballclubs davon, denn die Berichterstattung der Medien über solche Vorfälle wird kaum abnehmen. Somit ist es auch nur einer Frage der Zeit bis wieder an der Repressions-Schraube gedreht wird...

Deswegen unterlasst bitte dass Einsetzen von Waffen, dass Nachtreten wenn jemand am Boden liegt und das Abpassen von anderen irgendwo in der Stadt. Es nimmt sonst kein Ende! Wenn ihr prügeln wollt trefft euch mit gleichgesinnten an Orten wo es sonst niemand sehen und filmen kann.

Und bitte überdenkt auch unsere eigene Rhetorik, ein "Tod und Hass, ..." ist weder niveauvoll noch angemessen und deswegen auch völlig überflüssig.

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