Leserbrief zum Artikel «Höngg sagt auch ja» im «Höngger» vom 28. Juni
«Höngg» oder allen voran das Ehepaar Gubler «sagt ja» zum Gestaltungsplan des Hardturmstadion-Projekts. Mit Argumenten, die vollständig das Tor, beziehungsweise das Thema verfehlen und zudem auf einem gravierenden Denkfehler beruhen. Die vielfältigen positiven gesellschaftlichen Aspekte des Fussballs sind unbestritten und stehen in der aktuellen Debatte gar nicht zur Diskussion. Das Komitee «gegen den Höhenwahn» richtet sich ausdrücklich nicht gegen den Fussball, den man im Prinzip fast überall spielen kann, sondern gegen die in Bezug auf den Standort Hardturm völlig überdimensionierten Hochhäuser, deren Höhe mit den Renditevorstellungen der CS in einem direkten Zusammenhang steht.
Der gravierende Denkfehler, dem die Gublers, stellvertretend für andere, unterliegen, besteht darin, dass sie das Engagement des Komitees «gegen den Höhenwahn» als Ausdruck von Partikularinteressen deuten. Das ist etwa so zutreffend, wie wenn man behaupten würde, der Einsatz von Eltern misshandelter Kinder, also Betroffener, für die Bekämpfung von Kindsmissbrauch, sei als Ausdruck eines Partikularinteresses nicht von allgemeiner Bedeutung.
Ein Stadion-Projekt ist ein Stück Städtebau und stellt einen ins Gewicht fallenden Eingriff in das Aussehen eines bestimmten Teils der Stadtlandschaft dar. Dieser Sachverhalt geht grundsätzlich alle Stadtbewohner etwas an, denn der Stadtraum ist gewissermassen ihr erweiterter Wohnraum. Die Leser*innen mögen sich doch mal die Möblierung ihrer Wohnzimmer anschauen. Stehen die höchsten und voluminösesten Objekte (Schränke, Büchergestelle, usw.) in der Mitte des Raumes, so, dass man von den Sitzmöbeln aus die verschiedenen Objekte des Wandschmucks nicht mehr sieht? Übertragen Sie nun diese Frage auf die Anordnung der Baukörper in einer Stadtlandschaft, die von Hügeln umgeben ist, sich also nicht in einer Ebene erstreckt. Finden Sie nun das, was Sie bei sich zu Hause unschön fänden, in einer Stadtlandschaft unproblematisch? Weshalb?
Oder würden Sie sagen, schön ist es zwar nicht, aber wenn der Privatinvestor dies auf Grund seiner Renditeziele so will, müssen wir das Unschöne halt hinnehmen und uns als Bürger*innen kritiklos den privaten Renditewünschen unterordnen und unsere Ansprüche an eine gute Gestaltung des städtischen Lebensraums aufgeben? Entspräche eine solche Haltung Ihrem Demokratieverständnis? Schliesslich: Wo steht geschrieben, dass das neue Fussballstadion unbedingt am alten Standort gebaut werden muss und nicht etwa ein architektonisches Gestaltungselement jenes städtebaulichen Projekts sein könnte, das von Architekten schon vor Jahren unter dem Titel «Glatttalstadt» im Raum Zürich Nord, Glattbrugg, Bassersdorf, Dietlikon, Wallisellen zur Diskussion gestellt wurde? Markus Kaiser, Höngg
http://hoengger.ch/wp-content/uploads/2 ... assung.pdf
Hardturm Neubau
- Dori Kuerschner
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Re: Hardturm Stadion
Izidor Kürschner (1885-1941), ungarisch-jüdischer Fussballlehrer, GCZ-Meister- (1927, 1928 & 1931) und Cupmacher (1926, 1927, 1932 & 1934).
Re: Hardturm Stadion
Ist damit impliziert, dass die Hochhäuser auf dem Hönggerberg gebaut werden sollen?Dori Kuerschner hat geschrieben:
Leserbrief zum Artikel «Höngg sagt auch ja» im «Höngger» vom 28. Juni
«Höngg» oder allen voran das Ehepaar Gubler «sagt ja» zum Gestaltungsplan des Hardturmstadion-Projekts. Mit Argumenten, die vollständig das Tor, beziehungsweise das Thema verfehlen und zudem auf einem gravierenden Denkfehler beruhen. Die vielfältigen positiven gesellschaftlichen Aspekte des Fussballs sind unbestritten und stehen in der aktuellen Debatte gar nicht zur Diskussion. Das Komitee «gegen den Höhenwahn» richtet sich ausdrücklich nicht gegen den Fussball, den man im Prinzip fast überall spielen kann, sondern gegen die in Bezug auf den Standort Hardturm völlig überdimensionierten Hochhäuser, deren Höhe mit den Renditevorstellungen der CS in einem direkten Zusammenhang steht.
Der gravierende Denkfehler, dem die Gublers, stellvertretend für andere, unterliegen, besteht darin, dass sie das Engagement des Komitees «gegen den Höhenwahn» als Ausdruck von Partikularinteressen deuten. Das ist etwa so zutreffend, wie wenn man behaupten würde, der Einsatz von Eltern misshandelter Kinder, also Betroffener, für die Bekämpfung von Kindsmissbrauch, sei als Ausdruck eines Partikularinteresses nicht von allgemeiner Bedeutung.
Ein Stadion-Projekt ist ein Stück Städtebau und stellt einen ins Gewicht fallenden Eingriff in das Aussehen eines bestimmten Teils der Stadtlandschaft dar. Dieser Sachverhalt geht grundsätzlich alle Stadtbewohner etwas an, denn der Stadtraum ist gewissermassen ihr erweiterter Wohnraum. Die Leser*innen mögen sich doch mal die Möblierung ihrer Wohnzimmer anschauen. Stehen die höchsten und voluminösesten Objekte (Schränke, Büchergestelle, usw.) in der Mitte des Raumes, so, dass man von den Sitzmöbeln aus die verschiedenen Objekte des Wandschmucks nicht mehr sieht? Übertragen Sie nun diese Frage auf die Anordnung der Baukörper in einer Stadtlandschaft, die von Hügeln umgeben ist, sich also nicht in einer Ebene erstreckt. Finden Sie nun das, was Sie bei sich zu Hause unschön fänden, in einer Stadtlandschaft unproblematisch? Weshalb?
Oder würden Sie sagen, schön ist es zwar nicht, aber wenn der Privatinvestor dies auf Grund seiner Renditeziele so will, müssen wir das Unschöne halt hinnehmen und uns als Bürger*innen kritiklos den privaten Renditewünschen unterordnen und unsere Ansprüche an eine gute Gestaltung des städtischen Lebensraums aufgeben? Entspräche eine solche Haltung Ihrem Demokratieverständnis? Schliesslich: Wo steht geschrieben, dass das neue Fussballstadion unbedingt am alten Standort gebaut werden muss und nicht etwa ein architektonisches Gestaltungselement jenes städtebaulichen Projekts sein könnte, das von Architekten schon vor Jahren unter dem Titel «Glatttalstadt» im Raum Zürich Nord, Glattbrugg, Bassersdorf, Dietlikon, Wallisellen zur Diskussion gestellt wurde? Markus Kaiser, Höngg
http://hoengger.ch/wp-content/uploads/2 ... assung.pdf
GC Züri jetz und s'ganze Läbe lang!
Re: Hardturm Stadion
Mir ist etwas schleierhaft, woher man hier den Optimismus nimmt, das Projekt würde klar angenommen.
Mal abgesehen davon, dass sich in Zürich bekanntlich kaum jemand für Lokalfussball interessiert, ist für jeden Gegner und Wutbürger etwas dabei um auch dieses Projekt abzulehnen.
Fussballhasser, Hochhausphobiker und Geisteskranke die in die Stadt ziehen und hier Bauer spielen wollen, ergeben zusammen mit der wählerstärksten Partei ein toxisches Süppchen.
Der Durchschnittswähler wird der SP die plötzliche Kehrtwende verzeihen, wenn diese mit noch mehr gemeinnützigen Wohnungen kommt.
Dass auf der Pro-Seite keine zugkräftigen Sympathieträger stehen tut dann noch sein Übriges.
Mal abgesehen davon, dass sich in Zürich bekanntlich kaum jemand für Lokalfussball interessiert, ist für jeden Gegner und Wutbürger etwas dabei um auch dieses Projekt abzulehnen.
Fussballhasser, Hochhausphobiker und Geisteskranke die in die Stadt ziehen und hier Bauer spielen wollen, ergeben zusammen mit der wählerstärksten Partei ein toxisches Süppchen.
Der Durchschnittswähler wird der SP die plötzliche Kehrtwende verzeihen, wenn diese mit noch mehr gemeinnützigen Wohnungen kommt.
Dass auf der Pro-Seite keine zugkräftigen Sympathieträger stehen tut dann noch sein Übriges.
Re: Hardturm Stadion
Ich würde noch weiter gehen und behaupten, dass auch bei einem "Ja", wovon ich ebenfalls nicht wirklich überzeugt bin, die Chancen für den Hardturm bei ca. 50% stehen. Dies weil diese oben erwähnten Spinner viel zu viel zu sagen haben. Stichwort: Einsprachen, kennen wir ja nur zu gut.
Seit die Amis da sind ist alles nochmals beschi**ener als es ohnehin schon war.
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Re: Hardturm Stadion
Das glaube ich diesmal nicht, zu viele sachen wurden bereits so geplant das es keine Angriffsfläche gibt. Da die Investoren bereits zu viel Kohle investiert haben, glaube jch gehen diese den Weg vor sämtliche Instanzen...
Man war ja nochmal bereit Wohnungen abzutreten von Seiten der CS.. die Abstimmung gewinnen und danach ist es eine Frage der Zeit.
Man war ja nochmal bereit Wohnungen abzutreten von Seiten der CS.. die Abstimmung gewinnen und danach ist es eine Frage der Zeit.
Re: Hardturm Stadion
Elende Hurensöhne... geht scheissen, der Hardturm war vor allen Sch* Öko Sozis da
http://www.gcz-forum.ch
Re: Hardturm Stadion
Word!Shakur hat geschrieben:Elende Hurensöhne... geht scheissen, der Hardturm war vor allen Sch* Öko Sozis da
Diese Öko Sozis alias Streuner meinen sie können alles beanspruchen, nur weil man dort die Zelte vorübergehend aufgeschlagen hat. Auf dem Hardturmareal hat es keinen Platz für Streuner, sondern nur für einen Fussballtempel. Hardturm - JETZT!
- Dori Kuerschner
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Re: Hardturm Stadion
Vor den Rekursen würd ich mich mal nicht zu gross einscheissen. HRS hat den Weg bis vor Bundesgericht miteinkalkuliert. Die Seniorengruppe aus Höngg wird das Projekt verzögern, aber niemals verhindern können.
Izidor Kürschner (1885-1941), ungarisch-jüdischer Fussballlehrer, GCZ-Meister- (1927, 1928 & 1931) und Cupmacher (1926, 1927, 1932 & 1934).
Re: Hardturm Stadion
Jetzt kommen die ganz guten Kenner der Szene. Städtebau und Gestaltungsplan. Man stelle ja schliesslich nicht die grossen Möbelstücke in einer Wohnung in die Mitte. Diese gehören an den Rand, haha!!! Ja genau, eine Wohnungsmöblierung mit Städtebau zu vergleichen ist in etwa so verpeilt, als wenn man ein Rennpferd mit einem Koala vergleicht. Klar, alle Städte stellen Ihre Türme an den Stadtrand oder an die teuren Wohnhänge. Aus dem gleichen Grund hat man ja auch den Swisscom- und den Prime-Tower abgelehnt und hat diese Gebäude deshalb in Altstetten errichtet. Manchmal fragt man sich schon, wieviel Sch* jemand schreiben darf, ohne eingesperrt zu werden. Es ist hingegen auch entzückend zu lesen, wie kreativ sich Leute ihre Argumente zusammenstricken, wenn ihnen etwas nicht passt. Auch wenn sie sich damit selber belügen.
yoda: Forums- und allgemeine Legende, Ikone, Veteran, ohne Hautfaltencreme
- kummerbube
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Re: Hardturm Stadion
Leider aber ist es so, dass wenn jemand (in diesem Falle wir alle) zulässt sein Haus abbrechen zu lassen ohne gültige Baubewilligung für den Ersatzbau, er selber schuld ist wenn er danach 15/ 20 Jahre im Zelt wohnen muss... Dass er dabei auf die Versprechen von Vollassis und Mäfenspasten hereinfiel macht die Sache übrigens nicht besser.