Hardturm Neubau

Alles rund um den Grasshopper-Club Zürich
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Bitch
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Re: Hardturm Stadion

#261 Beitrag von Bitch »

Leute, jetzt wartet doch mal ab!! Ihr könnt sicher sein, sobald klar ist wann die volksabstimmung ist; werden Gc und die anderen aber sowas von vollgas geben und brutal alles für die abstimung tun, glaubt mir das wird schon klappen!! Gc und die anderen haben sich verpflichtet bis zum datum der abstimung noch nichts zu unternehmen!! Sobald das datum fixiert ist wird es räbblä...... cheers

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africup net
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Re: Hardturm Stadion

#262 Beitrag von africup net »

Und weiter geht's in den Medien (respektive dem Parlament) mit der Stadionfrage - Der Rangierbahnhof steht heute im Zentrum des Interessens: https://www.limmattalerzeitung.ch/limma ... -132743141
Aller guten Dinge sind … zweite Ligen: http://www.zweiteliga.org

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Dori Kuerschner
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Re: Hardturm Stadion

#263 Beitrag von Dori Kuerschner »

Höngg sagt auch Ja

Kommenden November wird man voraussichtlich über den Gestaltungsplan des Hardturmstadion-Projekts «Ensemble» abstimmen können. In Höngg ist bekannt, dass sich Widerstand formiert hat – doch nun sind mit dem Komitee «Höngg sagt Ja» auch die Befürworter aktiv geworden.

Unter dem Titel «Wehrhafte Höngger» berichtete diese Zeitung am 26. Oktober letzten Jahres über das Komitee «gegen den Höhenwahn», das sich in Höngg gebildet hatte. Es wehrt sich gegen die beiden im Rahmen des projektierten Neubaus des Hardturmstadions vorgesehenen, 137 Meter hohen Hochhäuser, aber nicht gegen das Stadion an sich, wie die Initianten betonen.
Nun aber hat sich in Höngg ein Komitee mit dem Namen «Höngg sagt Ja» zusammengefunden, das sich für das Stadion einsetzt und aufzeigen will, dass es in Höngg auch andere namhafte Stimmen gibt, die sich für das Stadion und das Projekt «Ensemble» einsetzen. Seither verlaufen die Gräben zwischen Gegnern und Befürwortern quer durch alle sozialen Schichten, Wohnlagen und gar Familien. Und ob das Stadion auch ohne diese Hochhäuser zu haben wäre und wenn ja zu welchem, wann und von wem zu bezahlenden Preis, das ist und bleibt heiss umstritten.

Was spricht für ein Ja?

Zusammengefunden hat sich die Gruppe spontan: «Ich wurde immer mehr auf das Thema angesprochen und bald war klar, dass man dieses ‹Ja› bündeln muss», erzählt Anthony Sauter, einer der Initianten, der sich schon in der letzten Hardturm-Abstimmung politisch für das Stadion engagiert hatte.
«Es geht um zwei Dinge», führt Martin Gubler, Präsident des Sportvereins Höngg (SVH) und Mitinitiant, aus, «erstens hört man in Zürich leider viel zu selten ein lautes Ja zu diesem Stadion und zweitens wollen wir gerade den Ja-Stimmen aus Höngg Gehör verschaffen». Natürlich habe das Projekt Gegner, doch so wie es bisher in den Medien dargestellt worden sei, hätte man meinen können, Höngg bestehe nur aus Gegnern, und dem sei eben nicht so: Ein wichtiger Teil von Höngg positioniere sich auch für das Hardturmstadion.
Dieses «Höngg sagt Ja», und dies nicht nur zum Stadion, sondern zum ganzen Projekt Ensemble, inklusive Genossenschaftswohnungen und Hochhäusern. «Das ist die Gelegenheit», so Martin Gubler, «und die öffentliche Hand wird nicht belastet. Das Projekt ist vernünftig, auch was den Wohnungsbau angeht: Ein Drittel der geplanten Wohnungen werden von der Genossenschaft gebaut, sie sind also günstig». Zürich wachse und boome, dem müsse man auf allen Ebenen gerecht werden, und das tue «Ensemble»: «Es entstehen Grünflächen, Ateliers, Gewerberäume, Restaurants, Kindertagesstätten», präzisiert Martin Gubler, «und das alles kann man auch von Höngg aus nutzen. Man wird also nicht nur ins Stadion gehen, sondern dort auf eine lebendige Umgebung treffen. Wie in Thun zum Beispiel, dessen Stadion in eine Umgebung eingebettet ist, die auch ausserhalb der Fussballspiele belebt ist».
Auch Barbara Gubler, Frauenverantwortliche des SVH, verteidigt die Hochhäuser: «In die Breite kann Zürich ja nicht mehr wachsen, Hochhäuser kommen so oder so und gehören auch irgendwie zu einer Weltstadt. Ich finde zum Beispiel den Prime Tower eine Bereicherung, und die Bauten beim Hardturm werden sogar noch das Stadion finanzieren. Man darf in diesem Fall deshalb nicht Partikularinteressen in den Vordergrund stellen und, weil einem die Hochhäuser nicht passen, das ganze Projekt kippen».

Braucht es ein zweites Fussballstadion?

Falsche Frage! Denn Zürich hat noch gar keines: Der Letzigrund ist ein Leichtathletikstadion, das auch für Fussball genutzt wird. Doch das schade, so sagen Martin Gubler und viele Fans – auch wenn es in anderen Städten auch so ist – einfach der Stimmung: «Man muss einfach nahe an der Linie sein können, ohne trennende Sprinterbahn, erst das gibt das gewisse Ambiente eines richtigen Fussballmatches». Und dann würde der Letzigrund leer stehen? «Nein, sicher nicht», ist Sauter überzeugt, «er würde einfach für andere Veranstaltungen genutzt, wie schon der alte Letzigrund. Doch seit FCZ und GC das Stadion gemeinsam nutzen, fehlte dafür der Platz. Das könnte sich ja wieder ändern: Die Abstimmung um den Sechseläutenplatz hat ja gerade gezeigt, dass Zürich Bedarf hat für Orte, an denen auch in der Stadt Grossveranstaltungen möglich sind». Und Barbara Gubler sinniert laut darüber nach, dass man kulturelle Veranstaltungen wie ein Zirkus oder das Foodfestival, die jetzt auf der Hardturmbrache residieren, in den Letzigrund umsiedeln könnte.

Ein Stadion für Hooligans und Chaoten?

Oft wird polemisch ins Feld geführt, «man» wolle kein Geld ausgeben für sprayende und prügelnde Randalierer. Solange die Clubs ihre militanten «Fans» nicht wie in England, dem Ursprungsland des Hooliganismus, im Griff hätten, so lange wolle man die doch nicht mit einem Stadion «belohnen». «Diese Stimmen muss man wahrnehmen», sagt Gubler, «doch ich möchte herausheben, dass diese Gruppen beider Clubs eine krasse Minderheit darstellen: Die grosse Mehrheit der Fussballfans sind einfach anständige Matchbesucher. Ich erinnere mich auch noch gut daran, wie man von Höngg aus zu Fuss mit der ganzen Familie zu den Spielen im Hardturm ging. Und wenn ich sehe, wie der Fussball als Breitensportart boomt, wie die WM wieder begeistert und bei den Junioren oder den Frauenteams ein steter Zuwachs herrscht, dann braucht Zürich endlich ein richtiges Fussballstadion, wo man nahe beim Geschehen sitzt und mitfanen kann. In einem solchen Stadion wären auch wieder Länderspiele möglich, und das wäre doch wunderbar». Nun wegen einer uneinsichtigen Minderheit von Chaoten erneut zu pauschalisieren und somit die friedliche Mehrheit zu bestrafen, das sei doch nicht fair.
Barbara Gubler leistet Support: «Fussball bewegt Massen, schafft Gemeinschaft und die Clubs nehmen, gerade beim Nachwuchs, eine soziale Funktion ein. Im Verhältnis dazu sind die Probleme, die einige wenige Chaoten verursachen, marginal und man darf den Fussball nicht darauf reduzieren». Anthony Sauter, der früher selbst in der GC-Fankurve aktiv war, nennt dazu Zahlen: «Von GC und FCZ zusammen sind es vielleicht hundert Personen, die für negative Schlagzeilen sorgen und so leider auch dieses Stadion gefährden».

Es geht um den Nachwuchs – und um Familienerlebnisse

«Dabei geht es doch auch um die Zukunft der Jugendlichen in Zürich: Man darf ihnen doch nicht die Idole wegnehmen, sondern sollte ihnen Perspektiven bieten», holt Sauter leidenschaftlich aus. Kein Wunder, denn ihn verbinden viele schöne Jugenderinnerungen mit dem Hardturm: «Dort, in dieser Atmosphäre meinen Idolen, einem Chapuisat, einem Sforza, Koller und allen anderen zuzuschauen und später nachzueifern, das war doch das absolute Highlight». Ja, er sei sich bewusst, dass dies die Optik des kleinen Anthonys von damals sei, doch mit seinem Einsatz für den neuen Hardturm wolle er der Jugend wieder solche Erlebnisse, die später zu verbindenden Erinnerungen werden, ermöglichen. Ihn erstaune es deshalb nicht, dass sie viele Mails von Jugendlichen bekämen, die «Höngg sagt ja» unterstützen wollen: «Sie wollen damit auch etwas für ihre eigene Zukunft gebaut sehen, nicht nur etwas für die beiden Clubs». Martin Gubler nimmt den Steilpass auf: «Wir sehen doch bei unseren Juniorinnen und Junioren, was ihnen die Vorbilder bedeuten. Sie kommen zurück von einem Match und versuchen umzusetzen, was sie in den grossen Ligen gesehen haben – und wer weiss, einige von ihnen bekommen später dort sogar eine Chance, den sportlichen Weg bis hoch hinauf zu gehen».

Politisch kein Fairplay

Zu dem, was die SP nun tat, nämlich im Nachhinein das ganze Projekt «Ensemble» durch die Forderung nach einem höheren Anteil an gemeinnützigen Wohnungsbau zu gefährden, dafür hat der SVH-Präsident deutliche Worte: «Das ist schade. Die Stadt, die Clubs und die Bauherrschaften hatten sich zusammengerauft und positioniert, und nun diese Kehrtwende? Das ist kein Fairplay». Der Fussball verbinde doch alle Lager, auch die politischen. Dass ausgerechnet die SP nun diesen möglichen Todesstoss für das Stadion lanciert habe, sei unverständlich.
«Mit dieser Kehrtwende hat sich die SP sicher keinen Gefallen getan», mutmasst auch Sauter und Barbara Gubler fügt an, dass für sie bei einer Ablehnung des Stadions eine grosse Welt zusammenbrechen würde: «Das ist die letzte Chance. Diese nicht zu nutzen und damit einem wichtigen Teil im Leben vieler wieder eine Heimat zu geben, das wäre einfach nur traurig». Vor allem wenn man dies aus irrationalen, emotionalen Gründen tun würde. Sei es nun, weil man gegen Hochhäuser oder gegen Chaoten sei. Und: «Die Eishockeyaner und die Volleyballer bekommen ihr Stadion, für die Weltstadt Zürich ist es Zeit, auch den Fussballern und ihrem Nachwuchs wieder ein Stadion zu stellen».
So wehrt sich ein Teil von Höngg weiter gegen die Hochhäuser und ein anderer Teil setzt sich für das Stadion ein. Dass die Meinungen in Höngg geteilt sind, hatte sich bereits an der Informationsveranstaltung des Quartiervereins zu diesem Thema Mitte Januar 2017 und in den Leserbriefspalten dieser Zeitung gezeigt.

http://hoengger.ch/wp-content/uploads/2 ... assung.pdf
Izidor Kürschner (1885-1941), ungarisch-jüdischer Fussballlehrer, GCZ-Meister- (1927, 1928 & 1931) und Cupmacher (1926, 1927, 1932 & 1934).

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Dori Kuerschner
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Re: Hardturm Stadion

#264 Beitrag von Dori Kuerschner »

Neues Fussballstadion in Zürich: Projekt des Stadtrats erhält nur knappe Unterstützung

Mitte Juli entscheidet das Zürcher Parlament über das geplante Fussballstadion auf dem Hardturmareal. Die zuständige Parlamentskommission spricht sich ganz knapp für das Projekt aus.


Fabian Baumgartner
29.6.2018, 08:17 Uhr

Das Fussballstadion-Projekt auf dem Hardturmareal in Zürich steht auf wackeligen Beinen. In der Kritik steht nicht das eigentliche Stadion für rund 18 000 Zuschauer, sondern die rund um die Sportstätte herum geplanten Wohnbauten. Entstehen soll eine Siedlung mit 174 gemeinnützigen Wohnungen auf dem Ostteil des Areals. Dagegen ist niemand. Geplant sind aber auch zwei Hochhäuser im Westen mit rund 600 Wohnungen im mittleren Preissegment. Das stört die linken Parteien, namentlich die SP.

Die Partei preschte im Mai mit dem Vorschlag vor, das Projekt solle ohne die beiden geplanten Hochhäuser auskommen. Stattdessen solle eine genossenschaftliche Blockrandsiedlung gebaut werden, so die Idee der SP.

Nun hat die gemeinderätliche Finanzkommission über das Stadionprojekt beraten und entschieden, das vom Stadtrat vorgeschlagene Projekt Ensemble samt Hochhäusern zu unterstützen. Der Beschluss fiel allerdings äusserst knapp - mit Stichentscheid des Präsidenten Urs Egger (fdp.). Die SP kam mit ihrem Vorschlag hingegen nicht durch. Konkret bedeutet dies, dass die Baurechtsverträge für die vier Teilgebiete auf dem Hardturmareal genehmigt werden sollen. Zudem wird ein Kredit von 50,1 Millionen Franken für die Übertragung von zwei Teilgebieten aus dem Finanz- ins Verwaltungsvermögen bewilligt, und für den auf einem reduzierten Landwert von 44,4 Millionen Franken basierenden Baurechtszins wird ein jährlich wiederkehrender Einnahmenverzicht von maximal 1,73 Millionen Franken bewilligt.

Befinden über das Projekt muss nun der Gemeinderat. Die Debatte soll am 11. Juli stattfinden, heisst es in der Mitteilung der Finanzkommission. Dort benötigt die Vorlage ein Quorum von 63 Stimmen. Aufgrund der Äusserungen der links-grünen Kommissionsmitglieder sei davon auszugehen, dass dieses Quorum erreicht werde, schreibt die Finanzkommission. Kommt das vom Stadtrat vorgeschlagene Projekt durch, wird danach der Termin für eine Volksabstimmung festgesetzt.

NZZ
Izidor Kürschner (1885-1941), ungarisch-jüdischer Fussballlehrer, GCZ-Meister- (1927, 1928 & 1931) und Cupmacher (1926, 1927, 1932 & 1934).

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Dori Kuerschner
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Re: Hardturm Stadion

#265 Beitrag von Dori Kuerschner »

Neues Zürcher Stadion: SP scheitert ganz knapp

Die SP ist mit ihren Spezialplänen für den neuen Hardturm in der Parlamentskommission nicht durchgekommen. Entscheidend war ein Freisinniger.

Die SP sei der Meinung, dass das Stadion den Steuerzahlerinnen und -zahler letztlich teurer komme als geplant und mitnichten gratis sei, sagte SP-Gemeinderat Simon Diggelmann auf Anfrage. Die SP will deshalb das Projekt an den Stadtrat zurückweisen. Bereits im März war publik geworden, dass die SP sich gegen das Hardturm-Stadion stellt: Sie kritisiert, dass die privat finanzierten Wohnungen in den geplanten Hochhäusern zu teuer seien.

Mit ihrem «motivierten Rückweisungsantrag» präsentiert die SP nun auch gleich einen Gegenvorschlag: Die Genossenschaftssiedlung und das Stadion sollen von der Stadtratsvorlage übernommen werden. Die Stadt soll jedoch das Stadion direkt statt indirekt finanzieren. Zudem sollen statt der beiden 137-Meter-Hochhäuser, welche das Stadion querfinanzieren sollen, ebenfalls gemeinnützige Wohnungen entstehen.

Eine Mehrheit der Spezialkommission Finanzdepartement (SK FD) des Parlaments lehnt diesen Rückweisungsantrag aber ab, wie es in einer Mitteilung von heute Mittwoch heisst.

FDP, SVP und GLP setzen sich durch

Beim 570-Millionen-Projekt «Ensemble», getragen von privaten Firmen wie Credit Suisse und HRS, zahlt die Stadt zwar nichts an den Bau und den Betrieb des Stadions, sie unterstützt das Projekt aber dennoch. Sie gibt sich mit einem bescheidenen Baurechtszins für jene Baufelder zufrieden, auf denen die je 137 Meter hohen Türme entstehen sollen. Vorgesehen sind jährlich 1,2 Millionen Franken. Die Stadt verzichtet damit jährlich auf Einnahmen von bis zu 1,7 Millionen Franken. Eine knappe Kommissionsmehrheit sprach sich für die Baurechtsverträge und den Verzicht aus, wie es weiter heisst.

Diese Mehrheit kam aber nur mit Stichentscheid des Kommissionspräsidenten - FDP-Gemeinderat Urs Egger - zu Stande. Die fünf Gemeinderäte von FDP, SVP und GLP unterstützten die Anträge, wie Egger auf Anfrage sagte. Grüne und AL hingegen enthielten sich der Stimme - dies auch beim Rückweisungsantrag der SP.

Bei der Abstimmung im Gemeinderat werden mindestens 63 Stimmen benötigt, da die drei verschiedenen Anträge der sogenannten Ausgabenbremse unterliegen. Die Mehrheit der Spezialkommission zeigt sich in der Mitteilung zuversichtlich: Aufgrund der Äusserungen der links-grünen Kommissionsmitglieder sei davon auszugehen, dass dieses Quorum erreicht werde. Mit anderen Worten: Die linken Parteien werden sich hier nicht verschliessen, auch wenn sie dem Stimmvolk die Vorlage zur Ablehnung empfehlen werden.

Das Stadtparlament entscheidet noch vor den Sommerferien: Am 11. Juli ist die grosse Stadiondebatte im Gemeinderat. Der Termin für die Volksabstimmung wird erst nachher durch den Stadtrat festgelegt. (sda/pu)

Tagi
Izidor Kürschner (1885-1941), ungarisch-jüdischer Fussballlehrer, GCZ-Meister- (1927, 1928 & 1931) und Cupmacher (1926, 1927, 1932 & 1934).

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TO BE
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Re: Hardturm Stadion

#266 Beitrag von TO BE »

Dori Kuerschner hat geschrieben:
Höngg sagt auch Ja

Kommenden November wird man voraussichtlich über den Gestaltungsplan des Hardturmstadion-Projekts «Ensemble» abstimmen können. In Höngg ist bekannt, dass sich Widerstand formiert hat – doch nun sind mit dem Komitee «Höngg sagt Ja» auch die Befürworter aktiv geworden.

Unter dem Titel «Wehrhafte Höngger» berichtete diese Zeitung am 26. Oktober letzten Jahres über das Komitee «gegen den Höhenwahn», das sich in Höngg gebildet hatte. Es wehrt sich gegen die beiden im Rahmen des projektierten Neubaus des Hardturmstadions vorgesehenen, 137 Meter hohen Hochhäuser, aber nicht gegen das Stadion an sich, wie die Initianten betonen.
Nun aber hat sich in Höngg ein Komitee mit dem Namen «Höngg sagt Ja» zusammengefunden, das sich für das Stadion einsetzt und aufzeigen will, dass es in Höngg auch andere namhafte Stimmen gibt, die sich für das Stadion und das Projekt «Ensemble» einsetzen. Seither verlaufen die Gräben zwischen Gegnern und Befürwortern quer durch alle sozialen Schichten, Wohnlagen und gar Familien. Und ob das Stadion auch ohne diese Hochhäuser zu haben wäre und wenn ja zu welchem, wann und von wem zu bezahlenden Preis, das ist und bleibt heiss umstritten.

Was spricht für ein Ja?

Zusammengefunden hat sich die Gruppe spontan: «Ich wurde immer mehr auf das Thema angesprochen und bald war klar, dass man dieses ‹Ja› bündeln muss», erzählt Anthony Sauter, einer der Initianten, der sich schon in der letzten Hardturm-Abstimmung politisch für das Stadion engagiert hatte.
«Es geht um zwei Dinge», führt Martin Gubler, Präsident des Sportvereins Höngg (SVH) und Mitinitiant, aus, «erstens hört man in Zürich leider viel zu selten ein lautes Ja zu diesem Stadion und zweitens wollen wir gerade den Ja-Stimmen aus Höngg Gehör verschaffen». Natürlich habe das Projekt Gegner, doch so wie es bisher in den Medien dargestellt worden sei, hätte man meinen können, Höngg bestehe nur aus Gegnern, und dem sei eben nicht so: Ein wichtiger Teil von Höngg positioniere sich auch für das Hardturmstadion.
Dieses «Höngg sagt Ja», und dies nicht nur zum Stadion, sondern zum ganzen Projekt Ensemble, inklusive Genossenschaftswohnungen und Hochhäusern. «Das ist die Gelegenheit», so Martin Gubler, «und die öffentliche Hand wird nicht belastet. Das Projekt ist vernünftig, auch was den Wohnungsbau angeht: Ein Drittel der geplanten Wohnungen werden von der Genossenschaft gebaut, sie sind also günstig». Zürich wachse und boome, dem müsse man auf allen Ebenen gerecht werden, und das tue «Ensemble»: «Es entstehen Grünflächen, Ateliers, Gewerberäume, Restaurants, Kindertagesstätten», präzisiert Martin Gubler, «und das alles kann man auch von Höngg aus nutzen. Man wird also nicht nur ins Stadion gehen, sondern dort auf eine lebendige Umgebung treffen. Wie in Thun zum Beispiel, dessen Stadion in eine Umgebung eingebettet ist, die auch ausserhalb der Fussballspiele belebt ist».
Auch Barbara Gubler, Frauenverantwortliche des SVH, verteidigt die Hochhäuser: «In die Breite kann Zürich ja nicht mehr wachsen, Hochhäuser kommen so oder so und gehören auch irgendwie zu einer Weltstadt. Ich finde zum Beispiel den Prime Tower eine Bereicherung, und die Bauten beim Hardturm werden sogar noch das Stadion finanzieren. Man darf in diesem Fall deshalb nicht Partikularinteressen in den Vordergrund stellen und, weil einem die Hochhäuser nicht passen, das ganze Projekt kippen».

Braucht es ein zweites Fussballstadion?

Falsche Frage! Denn Zürich hat noch gar keines: Der Letzigrund ist ein Leichtathletikstadion, das auch für Fussball genutzt wird. Doch das schade, so sagen Martin Gubler und viele Fans – auch wenn es in anderen Städten auch so ist – einfach der Stimmung: «Man muss einfach nahe an der Linie sein können, ohne trennende Sprinterbahn, erst das gibt das gewisse Ambiente eines richtigen Fussballmatches». Und dann würde der Letzigrund leer stehen? «Nein, sicher nicht», ist Sauter überzeugt, «er würde einfach für andere Veranstaltungen genutzt, wie schon der alte Letzigrund. Doch seit FCZ und GC das Stadion gemeinsam nutzen, fehlte dafür der Platz. Das könnte sich ja wieder ändern: Die Abstimmung um den Sechseläutenplatz hat ja gerade gezeigt, dass Zürich Bedarf hat für Orte, an denen auch in der Stadt Grossveranstaltungen möglich sind». Und Barbara Gubler sinniert laut darüber nach, dass man kulturelle Veranstaltungen wie ein Zirkus oder das Foodfestival, die jetzt auf der Hardturmbrache residieren, in den Letzigrund umsiedeln könnte.

Ein Stadion für Hooligans und Chaoten?

Oft wird polemisch ins Feld geführt, «man» wolle kein Geld ausgeben für sprayende und prügelnde Randalierer. Solange die Clubs ihre militanten «Fans» nicht wie in England, dem Ursprungsland des Hooliganismus, im Griff hätten, so lange wolle man die doch nicht mit einem Stadion «belohnen». «Diese Stimmen muss man wahrnehmen», sagt Gubler, «doch ich möchte herausheben, dass diese Gruppen beider Clubs eine krasse Minderheit darstellen: Die grosse Mehrheit der Fussballfans sind einfach anständige Matchbesucher. Ich erinnere mich auch noch gut daran, wie man von Höngg aus zu Fuss mit der ganzen Familie zu den Spielen im Hardturm ging. Und wenn ich sehe, wie der Fussball als Breitensportart boomt, wie die WM wieder begeistert und bei den Junioren oder den Frauenteams ein steter Zuwachs herrscht, dann braucht Zürich endlich ein richtiges Fussballstadion, wo man nahe beim Geschehen sitzt und mitfanen kann. In einem solchen Stadion wären auch wieder Länderspiele möglich, und das wäre doch wunderbar». Nun wegen einer uneinsichtigen Minderheit von Chaoten erneut zu pauschalisieren und somit die friedliche Mehrheit zu bestrafen, das sei doch nicht fair.
Barbara Gubler leistet Support: «Fussball bewegt Massen, schafft Gemeinschaft und die Clubs nehmen, gerade beim Nachwuchs, eine soziale Funktion ein. Im Verhältnis dazu sind die Probleme, die einige wenige Chaoten verursachen, marginal und man darf den Fussball nicht darauf reduzieren». Anthony Sauter, der früher selbst in der GC-Fankurve aktiv war, nennt dazu Zahlen: «Von GC und FCZ zusammen sind es vielleicht hundert Personen, die für negative Schlagzeilen sorgen und so leider auch dieses Stadion gefährden».

Es geht um den Nachwuchs – und um Familienerlebnisse

«Dabei geht es doch auch um die Zukunft der Jugendlichen in Zürich: Man darf ihnen doch nicht die Idole wegnehmen, sondern sollte ihnen Perspektiven bieten», holt Sauter leidenschaftlich aus. Kein Wunder, denn ihn verbinden viele schöne Jugenderinnerungen mit dem Hardturm: «Dort, in dieser Atmosphäre meinen Idolen, einem Chapuisat, einem Sforza, Koller und allen anderen zuzuschauen und später nachzueifern, das war doch das absolute Highlight». Ja, er sei sich bewusst, dass dies die Optik des kleinen Anthonys von damals sei, doch mit seinem Einsatz für den neuen Hardturm wolle er der Jugend wieder solche Erlebnisse, die später zu verbindenden Erinnerungen werden, ermöglichen. Ihn erstaune es deshalb nicht, dass sie viele Mails von Jugendlichen bekämen, die «Höngg sagt ja» unterstützen wollen: «Sie wollen damit auch etwas für ihre eigene Zukunft gebaut sehen, nicht nur etwas für die beiden Clubs». Martin Gubler nimmt den Steilpass auf: «Wir sehen doch bei unseren Juniorinnen und Junioren, was ihnen die Vorbilder bedeuten. Sie kommen zurück von einem Match und versuchen umzusetzen, was sie in den grossen Ligen gesehen haben – und wer weiss, einige von ihnen bekommen später dort sogar eine Chance, den sportlichen Weg bis hoch hinauf zu gehen».

Politisch kein Fairplay

Zu dem, was die SP nun tat, nämlich im Nachhinein das ganze Projekt «Ensemble» durch die Forderung nach einem höheren Anteil an gemeinnützigen Wohnungsbau zu gefährden, dafür hat der SVH-Präsident deutliche Worte: «Das ist schade. Die Stadt, die Clubs und die Bauherrschaften hatten sich zusammengerauft und positioniert, und nun diese Kehrtwende? Das ist kein Fairplay». Der Fussball verbinde doch alle Lager, auch die politischen. Dass ausgerechnet die SP nun diesen möglichen Todesstoss für das Stadion lanciert habe, sei unverständlich.
«Mit dieser Kehrtwende hat sich die SP sicher keinen Gefallen getan», mutmasst auch Sauter und Barbara Gubler fügt an, dass für sie bei einer Ablehnung des Stadions eine grosse Welt zusammenbrechen würde: «Das ist die letzte Chance. Diese nicht zu nutzen und damit einem wichtigen Teil im Leben vieler wieder eine Heimat zu geben, das wäre einfach nur traurig». Vor allem wenn man dies aus irrationalen, emotionalen Gründen tun würde. Sei es nun, weil man gegen Hochhäuser oder gegen Chaoten sei. Und: «Die Eishockeyaner und die Volleyballer bekommen ihr Stadion, für die Weltstadt Zürich ist es Zeit, auch den Fussballern und ihrem Nachwuchs wieder ein Stadion zu stellen».
So wehrt sich ein Teil von Höngg weiter gegen die Hochhäuser und ein anderer Teil setzt sich für das Stadion ein. Dass die Meinungen in Höngg geteilt sind, hatte sich bereits an der Informationsveranstaltung des Quartiervereins zu diesem Thema Mitte Januar 2017 und in den Leserbriefspalten dieser Zeitung gezeigt.

http://hoengger.ch/wp-content/uploads/2 ... assung.pdf

Sehr guter Bericht, leider nicht auf einer grossen Zeitung, aber kommt vielleicht noch mehr. Einzig der Punkt "Ein Stadion für Hooligans und Chaoten?" hätte man besser beantworten können. Hier heisst das Argument "Sicherheit". Ein Fussballstadion das auch für Fussballspiele gebaut wird, wird auch den Sicherheitsansprüchen von Fussballspielen genügen, nicht wie das Leichtathletik Stadion.

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Simmel
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Re: Hardturm Stadion

#267 Beitrag von Simmel »

SP Stadt Zürich auf Facebook

Zürich braucht ein echtes Fussballstadion. Und Zürich braucht mehr bezahlbare Wohnungen. Das Projekt "Ensemble" wird weder dem einen noch dem anderen Ziel gerecht. Im Gegenteil: Zürich würde damit ein Eigengoal schiessen.
Magic-Kappi hat geschrieben:Auf der einen Seite stehen die Einschätzungen der Scouts von Hoffenheim, Schalke, Wolfsburg, PSG, ein paar englischen Vereinen und dem Doumbia-Fanclub. Demgegenüber tritt das vereinigte Fachwissen von ein paar Forumsspasten an.

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Dori Kuerschner
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Re: Hardturm Stadion

#268 Beitrag von Dori Kuerschner »

Anjushka Früh, gestern in der Kommission gegen das Stadion gestimmt. Vor den Wahlen im März zum Stadion noch "eher ja" (Smartvote).
Gabriela Rothenfluh, gestern in der Kommission gegen das Stadion gestimmt. Vor den Wahlen im März zum Stadion noch "eher ja" (Smartvote).
Pawel Silberring, gestern in der Kommission gegen das Stadion gestimmt. Vor den Wahlen im März zum Stadion noch "eher ja" (Smartvote).

Simon Diggelmann und Vera Ziswiler waren gestern und ehrlicherweise auch schon vor den Wahlen gegen das Stadion.

Beim Rest wird man am 11. Juli sehen, wer seine Wähler für dumm verkauft.
Izidor Kürschner (1885-1941), ungarisch-jüdischer Fussballlehrer, GCZ-Meister- (1927, 1928 & 1931) und Cupmacher (1926, 1927, 1932 & 1934).

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Re: Hardturm Stadion

#269 Beitrag von 1angryman »

Bitch hat geschrieben:Eben genau darum sollten wir wissen WER da genau solch ein mieses Spiel treibt! Kann da niemand die Namen und alles was dazugehört reinstellen,so dass alle wissen um welche Personen es sich handelt? Es gibt nämlich einige mehr als die denken die das Sch* finden was die da so treiben!! Die dürfen echt nicht mit so einem Verhalten durchkommen!
Also zumindest für die Kommissionsmitglieder. Für das Stadion gemäss Smartvote, aber in der Kommission dagegen gestimmt:
- Pawel Eisenring, SP, 1+2
- Gabriela Rothenfluh, SP, 6
- Anjuskha Früh, SP, 11



In der Kommission und auch schon im Smartvote gegen das Stadion (oder enthalten)
- Luca Maggi, Grüne, 1+2 (in Kommission enthalten)
- Vera Ziswiler, SP, 3
- Simon Diggelmann, SP 4+5
- Christina Schiller, AL, 9 (in Kommission enthalten)



In der Kommission und Smartvote für das Stadion:
- Pirmin Meyer, GLP, 3
- Urs Egger, FDP, 7+8
- Urs Fehr, SVP, 7+8
- Përparim Avdili, FDP, 9
- Martin Glötzl, SVP, 11
- Elena Marti, JG, 11 (in Kommission enthalten)

(Dori war zwar schneller, dafür hier die gesamte Kommission)

LaAkademia
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Re: Hardturm Stadion

#270 Beitrag von LaAkademia »

Die SP politisiert hier definitiv an der eigenen Basis vorbei, welche das derzeitige Projekt mit einer 2/3 Mehrheit unterstützt – siehe Tagi-Artikel: https://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/st ... y/23467442

Im Wahlkampf haben übrigens noch 3/4 der SP-Gemeinderäte den Stadionneubau unterstützt (siehe Link unten) - und an dem Projekt hat sich seither nichts wesentlichs geändert (ausser, dass der Anteil an gemeinnützigen Wohnungsbau sogar noch erhöht wurde). Ich gehe davon aus, dass das für die SP effektiv ein Schuss ins eigene Bein ist. Die eigene Basis wird die Doppelzüngigkeit hoffentlich schon noch bemerken und sich zu Wort melden. Wie zudem bereits erwähnt wurde: Die Einigkeit auch innerhalb der offiziellen SP scheint hier wesentlich geringer, als dies die Parteielite nach aussen verkauft. Ich bin mir nicht sicher, ob all die Stadionbefürworter innerhalb der SP-Fraktion dieses Spiel effektiv mitmachen...

https://www.facebook.com/jazumstadion/p ... =3&theater

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