Interview mit Brunner

Alles rund um den Grasshopper-Club Zürich
Autor
Nachricht
rdc
Beiträge: 39
Registriert: 02.06.04 @ 20:12

Interview mit Brunner

#1 Beitrag von rdc »

Auf NZZ online findet man ein interessantes Interview:

Latour will in Zürich Latour bleiben
Der neue GC-Chefcoach und sein letzter Auftritt in Thun

bsn. Thun, 23. Dezember

Elf Tage nach Beginn der Winterpause hat der FC Thun noch einmal zum Rendez-vous gebeten. Das Klubhaus sei eigens für diesen Anlass neu aufgeheizt worden, sagte Hannes Imboden, der Vizepräsident und Mediensprecher. Der Thuner Führungsriege wäre es freilich lieber gewesen, das Vereinslokal hätte nicht aus dem Winterschlaf geweckt werden müssen, denn sie lud zu einem aus ihrer Sicht unliebsamen Ereignis: zur offiziellen Verabschiedung ihres Trainers Hanspeter Latour, der tags zuvor im Grasshopper-Club einen Vertrag bis Ende der Saison 2005/06 unterzeichnet hatte (NZZ 23. 12. 04). Nach der schriftlichen Besiegelung des neuen Arbeitspapiers habe er auf der Heimfahrt sogleich den Sportchef Werner Gerber und den Präsidenten Kurt Weder um eine Unterredung gebeten. Diese ahnten in diesem Moment, ihr Aushängeschild zu verlieren.

Die Verstimmung darob war namentlich Weder am Tag danach noch deutlich anzumerken. Er stichelte gegen den GC, dessen Verantwortliche nicht eben stilvoll umgegangen seien und ihn, Weder, nie über Verhandlungen mit Latour informiert hätten. Dies bewog wiederum den scheidenden Trainer dazu, für seinen neuen Verein eine Lanze zu brechen und zu betonen, er, Latour, habe Wert darauf gelegt, den FC Thun selber auf dem Laufenden zu halten. Und in der Tat: Latour spielte stets mit offenen Karten und gab im Oktober beispielsweise aus eigenem Antrieb öffentlich bekannt, er habe sich mit dem damaligen Sportchef Jean-Paul Brigger getroffen. Dieser - so erinnert sich Latour - habe ihm beschieden, er sei einer von vier Kandidaten. «Und da», führte Latour weiter aus, «habe ich ihm gesagt: Grüssen Sie Zürich. Informieren Sie mich, wenn Sie mich wirklich wollen - doch nur den Kandidaten spielen, darauf habe ich keine Lust.»

Danach herrschte während rund zweier Monate Funkstille, ehe sich der Task-Force-Präsident Walter A. Brunner am letzten Dienstag bei Latour meldete. Wenige Stunden später traf sich der 57-Jährige mit der derzeit massgeblichen GC-Belegschaft und spürte, «was ich spüren musste: Ja, sie wollen mich wirklich.» Danach bat er um eine Nacht Bedenkzeit, ehe er dem Rekordmeister seine Zusage gab. Und die Thuner, sagte Latour mit einem Lächeln, könnten doch auch froh sein, sei er endlich fort, schliesslich habe er bei jedem, angefangen beim Platzwart, andauernd Druck gemacht. Die Verantwortlichen sollten sich nicht beklagen, immerhin gebe es für ihn ja eine Ablösesumme. Diese war - verbunden mit einer Ausstiegsklausel - im Vertrag festgehalten, über die Höhe herrscht Stillschweigen. Ein guter Stürmer sei teurer, meinte Latour.

Apropos gute Stürmer: Diese waren zuletzt in Thun ebenso Mangelware wie im GC. Mit Gane und Petric seien nach der letzten Saison zwei Angreifer verloren gegangen, die nicht einfach so ersetzt werden könnten, sagte Latour, dem vor allem die Punkteausbeute der letzten 18 Monate (1,1 Punkte pro Partie) zu denken gibt - «wenn dies auf die Dauer so bleibt, droht der Abstieg». Doch Latour zieht nicht nach Zürich, um die Relegation zu verhindern. Er träumt davon, einmal einen Pokal in die Höhe zu stemmen. Zweifel, mit seiner eher bodenständigen, volkstümlichen Art in Zürich auf Widerstand zu stossen, beschleichen ihn nicht. Gewiss, mit den GC-Spielern werde er nicht Basler Läckerli verteilen, doch im Übrigen werde er genau gleich auftreten wie sonst - «Latour bleibt Latour», sagte er.

Wenig später bewies er dies - abermals - eindrücklich. Auf die Frage, wer sein Assistent werde, sagte er, dies stehe noch nicht fest, doch Bedingung seiner Anstellung sei gewesen, dass er einen Stab nach seinem Gutdünken zusammenstellen könne. Auf den Einwand, der GC habe ein Communiqué per E-Mail verschickt und informiert, Carlos Bernegger arbeite künftig als Assistent, reagierte Latour zuerst leicht befremdet, danach gelassen - und sagte: «Lassen wir dieses Mail doch einfach Mail sein.»


Walter A. Brunner, Chef der GC-Task-Force: «Latour ist der ideale Trainer für uns»
Walter A. Brunner, als die GC-Task-Force Anfang November eingesetzt worden ist, haben Sie als Verantwortlicher davon gesprochen, die Saison mit Interimstrainer Carlos Bernegger beenden zu wollen. Weshalb ist daraus nichts geworden?

Walter A. Brunner: Das ist richtig, wir wollten an Bernegger festhalten. Nach einigen Gesprächen mit dem Verband hat sich dann aber gezeigt, dass unsere Lösung (Sonderbewilligung für Bernegger, da er nicht über die nötige Uefa-Pro-Lizenz verfügt, die Red.) nicht akzeptiert wird. Das wissen wir aber erst seit zwei Wochen.

In einem Zeitungsinterview haben Sie gesagt, der neue Trainer werde jemand sein, an den derzeit niemand denke. Hanspeter Latour können Sie damit nicht gemeint haben.

An Hanspeter Latour hat doch wirklich niemand gedacht. Alle, die mit mir gesprochen haben, waren stets der Meinung, Latour sei mit Sicherheit jener Trainer, der nicht zu GC wechsle - das war quasi die allgemeine Volksmeinung. Ich finde das aber spannend zu beobachten, denn ich habe keine Ahnung, weshalb diese Ansicht besteht. Vielleicht wegen seines Berner Dialekts? Aber er leistet ausgezeichnete Arbeit und ist deshalb der ideale Trainer für die Grasshoppers. Wir haben aber auch Alternativen aus Deutschland und Holland geprüft. Eine Schweizer Lösung ist für uns in der jetzigen Situation jedoch optimal.

Weshalb ist Latour die richtige Wahl?

Erstens spricht sein Leistungsausweis für ihn, der ist in der Schweiz momentan einzigartig. Zweitens ist er in einem gewissen Alter (57, die Red.) und deshalb eine Respektsperson für die Spieler - nicht das Schlechteste für uns, wenn man an die Disziplinlosigkeiten denkt, die in der Vergangenheit auf und neben dem Platz passiert sind. Drittens war er schon einmal im Hardturm engagiert und kennt die Gegebenheiten in Zürich.

Nehmen Sie die besorgten Stimmen ernst, die darauf hinweisen, dass der eher hemdsärmelige Stil Latours nicht zu GC passe?

Nein, diese Bedenken nehme ich nicht ernst, weil ich überzeugt bin, dass die Leute, die das behaupten, noch nie unter vier Augen mit Latour gesprochen haben. Diese Besorgnis wird daran festgemacht, dass er einmal Läckerli verteilt hat; ich bin überzeugt, dass er das im GC nicht tun wird, hier sind andere Massnahmen nötig. Aber Latour ist clever genug, differenzieren zu können.

Die Task-Force sieht keine Grundlage mehr, mit Jean-Paul Brigger als Sportchef weiter zusammenzuarbeiten. Welche Gründe haben zur Trennung geführt?

Wir haben keine Differenzen. Das Sportliche müssen wir ausklammern, in diesem Bereich hat er die Ziele nicht erreicht. Weil aber die finanziellen Mittel knapper geworden sind, ist Brigger plötzlich der Teppich unter den Füssen weggezogen worden. Er ist davon ausgegangen, eine grosse Mannschaft zusammenstellen zu können. Auch mit Trainer Latour, der sehr eigenständig ist, wären Konflikte denkbar gewesen. Ich glaube deshalb, dass Briggers Rückkehr zur Fifa eine gute Lösung für beide Parteien ist.

GC soll im Winter auf dem Transfermarkt nochmals aktiv werden. Wer sieht sich nach geeigneten Verstärkungen um?

Wir schauen uns auf dem Transfermarkt nicht um, aber Latour hat die absolute Kompetenz, Vorschläge zu unterbreiten, wenn er der Ansicht ist, wir müssten uns auf dieser oder jener Position verstärken. Zudem haben wir einige Abgänge, Castillo war nur der erste. Villarreal hat darum gebeten, den Vertrag aufzulösen, und zwei Spieler, deren Namen ich nicht nennen möchte, werden von ausländischen Vereinen umworben.

Latour soll aus Thun zum Beispiel Goalie Coltorti mitbringen . . .

Coltorti ist von uns ausgeliehen, hat aber einen Vertrag bis Ende Saison in Thun. Es gibt mit ihm nur dann Gespräche, wenn er den Wunsch haben sollte, ins Ausland zu wechseln. Bevor er zum 1. FC Kaiserslautern geht, der Interesse an ihm hat, müssten wir aber unser Veto einlegen. Aber mit Jehle und Jakupovic haben wir bereits zwei ausgezeichnete Torhüter.

Sie erwähnen den Keeper Ambrosio, dessen Vertrag Mitte Januar ausläuft, bewusst nicht?

Ja, das kann man so sagen.

Wie sieht die Zukunft von Carlos Bernegger aus? Gemäss Communiqué soll er bis Herbst Assistent bleiben und dann die Ausbildung für die Uefa-Pro-Lizenz beginnen.

Das wissen wir noch nicht. Ich habe mit ihm noch nicht gesprochen. Wir unterhalten uns mit Bernegger nach seiner Rückkehr aus Argentinien.

Haben Sie inzwischen Gefallen an der Rolle des GC-Verantwortlichen gefunden?

Diese Personalfrage wird am 20. Januar an einer Pressekonferenz geklärt. Präsident zu sein ist nicht mein Traumjob.

Interview: fcl.




Kurzes Engagement Briggers im GC
fcl. Nur wenige Tage mehr als ein Jahr hat das Engagement von Jean-Paul Brigger als Sportchef im Grasshopper-Club gedauert. Jetzt haben sich die Parteien - selbstverständlich «in gegenseitigem Einvernehmen» - darauf verständigt, den bis Juni 2007 datierten, dem Vernehmen nach äusserst lukrativen Vertrag per Ende Jahr aufzulösen. Ab 1. Januar 2005 steht der Walliser wieder bei seinem früheren Arbeitgeber, der Fifa, auf der Lohnliste. Er wird in der Abteilung Wettbewerbe tätig sein. Offiziell werden die veränderten Rahmenbedingungen und der Strukturwandel im GC für die Trennung angeführt.

Trotz den Beteuerungen der gegenseitigen Wertschätzung ist der als Sportchef unerfahrene Brigger im GC klar gescheitert. Er ist ebenso gestrauchelt wie sein im Oktober 2003 gemeinsam mit Trainer Marcel Koller freigestellter Vorgänger Mathias Walther, der immerhin zwei Meistertitel mit den Zürchern feiern durfte. Auf Briggers Betreiben hin ist im Dezember letzten Jahres Alain Geiger als Cheftrainer verpflichtet worden, gemäss den Vorstellungen des Oberwallisers ist das Kader auf diese Saison hin umgekrempelt worden. Erfolgversprechende Transfers waren mit Ausnahme des Letten Stepanows nicht unter den Neuverpflichtungen. Die Nachfolgeregelung Briggers wird GC zu einem späteren Zeitpunkt treffen.


Latour als wortgewandter Motivator
rwe. Der einstige Torhüter Hanspeter Latour startete seine Trainer-Laufbahn im FC Dürrenast (1974-1978). Später war er im FC Thun (1978 bis 1983) tätig. Am längsten hielt er es im FC Solothurn aus (1983-1996), in einem Verein, mit dem er zwischen der Ersten Liga sowie der Nationalliga B hin und her pendelte. 1997 holte Erich Vogel den heute 57-jährigen Berner Oberländer in den Grasshopper-Club. Nach dem Wechsel von Christian Gross zu Tottenham Hotspur führte Latour das GC-Team gar für zwei Spiele bis zur Winterpause. Anschliessend folgten Stationen im FC Baden sowie im FC Wil. In der Saison 2000/01 arbeitete er an der Seite von Gross im FC Basel. Seit 2001 trainiert der wortgewandte Motivator die Equipe des FC Thun. Diese führte er aus der Nationalliga B in die höchste Liga des Landes und formte sie (mit bescheidensten Mitteln) zu einer der führenden Mannschaften des Landes.



Ich hab mal den ganzen Artikel gepostet...

Interessant ist sicherlich:

2 Spieler sind von ausländischen Vereinen umworben!!! (Wer???)

Ambrosio definitiv weg!

Benutzeravatar
joi
Beiträge: 221
Registriert: 10.07.04 @ 18:36
Wohnort: hausen

#2 Beitrag von joi »

Hoffentli ned de Spycher oder de Cabanas oder de Stepanovs

Benutzeravatar
Seoane
Beiträge: 370
Registriert: 15.07.04 @ 17:59

#3 Beitrag von Seoane »

hoffentlich muff und jaggy :lol: 8) :D

el_mochitto
Beiträge: 967
Registriert: 14.07.04 @ 21:35
Kontaktdaten:

#4 Beitrag von el_mochitto »

Seoane hat geschrieben:hoffentlich muff und jaggy :lol: 8) :D
dä mitreski vo mir us gad au no...säb wär sogar no möglich, vilicht wexleter jo uf mazedonie :wink:

Benutzeravatar
ze pequeno
Beiträge: 1255
Registriert: 11.06.04 @ 12:14

#5 Beitrag von ze pequeno »

der eine wird Lichtsteiner sein, der andere wohl Spycher...

Riccifan
Beiträge: 1146
Registriert: 15.08.04 @ 11:57

#6 Beitrag von Riccifan »

ze pequeno hat geschrieben:der eine wird Lichtsteiner sein, der andere wohl Spycher...
Bin auch dieser meinung, ich denke nicht das Ricci schon jetzt wieder ins Ausland will. müssen halt abwarten.

Benutzeravatar
joi
Beiträge: 221
Registriert: 10.07.04 @ 18:36
Wohnort: hausen

#7 Beitrag von joi »

Wieso de Lichtsteiner

Benutzeravatar
ze pequeno
Beiträge: 1255
Registriert: 11.06.04 @ 12:14

#8 Beitrag von ze pequeno »

de cabans blibt bi GC; wie de Nunez au, wenn die beide bliibe, den isch scho mol guet! Ka jo nit sie das GC plötzlich alli Leischtigsträger verliere! Treibt endlich mal Geld auf um die Spieler zu behalten und evt. 2-3 Verstärkungen zu tätigen.

Benutzeravatar
Pyramus
Beiträge: 2217
Registriert: 29.05.04 @ 14:07
Wohnort: im wilden Westen

#9 Beitrag von Pyramus »

..einer davon dürfte mit grosser wahrscheinlichkeit lichtsteiner sein...
Jürg Meier, NZZ, 30.5.2007 hat geschrieben:Treffen wir einen Gleichgesinnten, fachsimpeln wir im Flüsterton. Fernsehübertragungen von GC-Spielen begehen wir in abgedunktelten Wohnungen, als wären es konspirative Treffen.

Benutzeravatar
ze pequeno
Beiträge: 1255
Registriert: 11.06.04 @ 12:14

#10 Beitrag von ze pequeno »

joi hat geschrieben:Wieso de Lichtsteiner
er war schon vor langer Zeit bei verschiedenen Vereinen im Gespräch, wenn ich mich nicht täusche hat die Eintracht mal Intresse gezeigt.

Antworten