Presse Thread

Alles rund um den Grasshopper-Club Zürich
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Charlie Bronson
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Re: Presse Thread

#26631 Beitrag von Charlie Bronson »

Klegg hat geschrieben: 10.02.21 @ 15:25 Als ob GC noch irgendwelche Werte hätte :lol: Da kann jeder schalten und walten, wie er will. Hauptsache es schadet dem Club und zieht ihn noch tiefer in den Dreckmist.

Da wollte ich auch gerade eben mal schüchtern nachhaken. Was sollen das für Werte sein? Dass sich jeder dahergelaufene Habasch auf dem Campus die Taschen vollstopfen kann?
Ich bin stolz, Teil dieses geschichtsträchtigen Clubs zu sein, der sich mit der neuen Führung in einer aufregenden Phase befindet

oldie
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Re: Presse Thread

#26632 Beitrag von oldie »

Klegg hat geschrieben: 10.02.21 @ 15:25 Als ob GC noch irgendwelche Werte hätte :lol: Da kann jeder schalten und walten, wie er will. Hauptsache es schadet dem Club und zieht ihn noch tiefer in den Dreckmist.
Einspruch: der GCZ mit all seinen Sektionen hat und lebt schon gewisse Werte. Anders verhält es sich natürlich bei der Grasshopper Fussball AG. Da hast Du recht. Aber diese AG ist nicht der GCZ.

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Charlie Bronson
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Re: Presse Thread

#26633 Beitrag von Charlie Bronson »

oldie hat geschrieben: 10.02.21 @ 15:54 Einspruch: der GCZ mit all seinen Sektionen hat und lebt schon gewisse Werte.

Vorallem die Hockey- und Handballsektion leben tolle Werte.
Ich bin stolz, Teil dieses geschichtsträchtigen Clubs zu sein, der sich mit der neuen Führung in einer aufregenden Phase befindet

Roger B
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Re: Presse Thread

#26634 Beitrag von Roger B »

https://www.nzz.ch/sport/der-ruecktritt ... ld.1601191

Der Rücktritt von Adrian Fetscherin zeigt: GC ist zerstritten und führungslos

Rund um GC haben sich zu viele Ungereimtheiten und merkwürdige Geschichten ereignet. Die Transparenz- und Glaubwürdigkeitsprobleme von GC gründen tief.
Flurin Clalüna
10.02.2021, 18.00 Uhr

Das abenteuerlichste Projekt der GC-Klubgeschichte ist nach nicht einmal einem Jahr so sehr beschädigt, dass es zu scheitern droht. Nicht wegen Zahlungsunfähigkeit oder -unwilligkeit der neuen chinesischen Besitzer, die die Grasshoppers im vergangenen April gekauft haben. Sondern wegen innerer Zerstrittenheit. Ein Klub, in dem Führungspersonen nicht Meinungsverschiedenheiten haben, sondern sich «Feind» nennen, ist moralisch am Ende. Als «Feind im eigenen Haus» hat das Geschäftsleitungsmitglied Adrian Fetscherin nach seinem Rücktritt den Verwaltungsrat András Gurovits bezeichnet.

Fetscherin hat damit bestätigt, was er monatelang bestritten hat: dass hinter den Kulissen Konflikte ausgetragen werden. Im Kern ist es der Streit zwischen dem alten GC und dem neuen. Gurovits und der frühere Zentralpräsident Andres Iten, den Fetscherin ebenfalls angegriffen hat, gehören zu den traditionellen Grasshoppers. Sie haben Vorbehalte gegenüber der Politik und dem Stil, der auf der Geschäftsstelle gepflegt wird. Dort sitzen die unerfahrenen Jungmanager Jimmy Berisha, Samuel Haas und bis vor kurzem der umtriebige Fetscherin und arbeiten mehr oder weniger unbeaufsichtigt vor sich hin. GC hat nicht Probleme, weil die Chinesen da sind. GC hat Probleme, weil sie nicht da sind. Der Präsident Sky Sun führt den Klub mit dem Telefon aus Schanghai.

Wenn man den neuen Eigentümern etwas vorwerfen muss, dann dies: dass sie nicht spürbar sind und es versäumt haben, eine vertrauenswürdige, kompetente Führung zu installieren. Das ist der grosse Geburtsfehler und das grosse Missverständnis des Projekts.

Das neue GC genoss schon vor der neusten Eskalation wenig Vertrauen in der Öffentlichkeit. Jetzt ist es noch weniger geworden. Die Grasshoppers haben eine anonyme Mannschaft und einen gesichtslosen Trainer. Was auf dem Fussballplatz passiert, hilft ihnen auch nicht, Sympathien zu wecken. Sie haben ein Transparenz- und Glaubwürdigkeitsproblem, das viel tiefer geht.

Vieles ist seit dem ersten Tag undurchsichtig, es beginnt schon mit den Besitzverhältnissen. Jenny Wang ist als offizielle GC-Eigentümerin nur vorgeschoben, weil ihr Ehemann Guo Guangchang und dessen Firma Fosun neben den Wolverhampton Wanderers aus England nicht noch einen weiteren Fussballklub besitzen dürfen. Monatelang hat der vor kurzem zurückgetretene Sportchef Bernard Schuiteman behauptet, GC unterhalte keine institutionalisierten Beziehungen nach Wolverhampton – und auch keine zum mächtigen portugiesischen Spielervermittler Jorge Mendes. Selbst als lauter Fussballer aus Portugal und aus Wolverhampton zu GC kamen, hielt Schuiteman an dieser Darstellung fest. So entsteht kein Vertrauen.

Es haben sich zu viele Ungereimtheiten und merkwürdige Geschichten rund um GC ereignet, seltsame Entlassungen, schlechte Kommunikation, fragwürdige Transfers. Vielleicht ist es gut, kommen die Konflikte nun auf den Tisch, vielleicht ist es noch nicht zu spät. Es wäre die Gelegenheit, die Scherben zusammenzukehren und von vorne zu beginnen. Mit einem neuen Sportchef, der für Glaubwürdigkeit steht. Und mit einem Präsidenten, der die lange Reise von China in die Schweiz endlich auf sich nimmt und den Grasshoppers gibt, was sie vermissen: Führung.

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Eren
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Re: Presse Thread

#26635 Beitrag von Eren »

Roger B hat geschrieben: 10.02.21 @ 19:23 https://www.nzz.ch/sport/der-ruecktritt ... ld.1601191

Der Rücktritt von Adrian Fetscherin zeigt: GC ist zerstritten und führungslos

Rund um GC haben sich zu viele Ungereimtheiten und merkwürdige Geschichten ereignet. Die Transparenz- und Glaubwürdigkeitsprobleme von GC gründen tief.
Flurin Clalüna
...
und dabei gab es hier schon leutchen die angst hatten, der gcz würde irgendwann nicht mehr für genügend lesestoff in allen möglichen zeitungen sorgen :lol:
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kobe
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Re: Presse Thread

#26636 Beitrag von kobe »

Roger B hat geschrieben: 10.02.21 @ 19:23 https://www.nzz.ch/sport/der-ruecktritt ... ld.1601191
Der Rücktritt von Adrian Fetscherin zeigt: GC ist zerstritten und führungslos

Rund um GC haben sich zu viele Ungereimtheiten und merkwürdige Geschichten ereignet. Die Transparenz- und Glaubwürdigkeitsprobleme von GC gründen tief.
Flurin Clalüna
10.02.2021, 18.00 Uhr
Der Artikel bringt es auf den Punkt.
Je länger desto mehr widert mich die ganze Sch* an.

andi84
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Re: Presse Thread

#26637 Beitrag von andi84 »

GC bleibt ein hochexplosiver Kessel
Pressesprecher Adrian Fetscherin fordert den Sturz von Verwaltungsrat Andras Gurovits – mit seinem Rundumschlag sorgt er dafür, dass bei GC weiterhin keine Ruhe einkehrt.


Jimmy Berisha sitzt am Tisch im Campus und sagt mit der sanften Stimme, die er hat: «Abgerechnet wird am Schluss. Ich zitiere Christian Constantin: Der Totomat entscheidet.»

Berisha ist der Managing Director der Grasshoppers und am Montag dieser Woche nicht allein am Tisch, da haben auch noch Generalsekretär Samuel Haas und Adrian Fetscherin Platz genommen. Fetscherin trägt für seine Funktion einen sperrigen Titel: Verantwortlicher Kommunikation, Marketing, Ticketing und Verkauf. Sie bilden die Geschäftsleitung. Fetscherin spielt ihr Sprachrohr, und er geht so sehr in dieser Rolle auf, dass er jetzt sogar den Eklat provoziert.

Der Stiftung gehören rund fünf Prozent an der AG. Ihr stehen ein Sitz im Verwaltungsrat und ein Kaufrecht für die Aktien zu, falls die Zahlungen aus China ausbleiben. Sie geht auf eine Idee von Verwaltungsrat Andras Gurovits zurück, um den Einfluss von GC auf das neue, chinesische Gebilde zu wahren.

«Weg mit den alten Zöpfen»
«Ich habe mit Andras nichts zu tun», sagt Berisha an diesem Montag, und er sagt das mehr als einmal. Er verweist darauf, dass Sun sein Ansprechpartner sei – und das mehrmals täglich, auch wenn Sun noch immer in Shanghai festsitze. Deutlicher wird erst Fetscherin, der Mann der direkten Ansprache. Er wirft Gurovits vor, zum sportlichen Absturz beigetragen zu haben. Und fordert darum den Schnitt mit der Vergangenheit: «Die alten Zöpfe muss man abschneiden und sich von der alten Riege trennen.»

Zwei Tage später holt dann Fetscherin in einer Videobotschaft endgültig zum Rundumschlag aus: «Ich habe bereits vor geraumer Zeit bei der Grasshopper Fussball AG gekündigt, weil ich es unerträglich finde, dass wir den Feind im eigenen Haus haben.» Gekündigt hat er im Januar auf Ende April. Die Art und Heftigkeit seiner Kritik ist ungeheuerlich. Und anmassend.

Fetscherin lässt keine Zweifel, wen er als Feind ausmacht, ohne die Namen direkt zu nennen. Da sind an erster Stelle Gurovits, dann Andres Iten, der frühere Zentralpräsident, und Silvan Keller, der Präsident der GC-Fussballsektion.

Gurovits sei «mitverantwortlich» dafür, dass der so stolze Club seit Frühjahr 2019 wirtschaftlich und sportlich da stehe, wo er stehe. «Er hat alles unternommen, dass wir gar keinen Erfolg haben können», sagt Fetscherin. Und fügt noch bei: «Das ist alles belegbar. Es geht auf keine Kuhhaut.»

Der attackierte Gurovits ist Partner einer hoch angesehenen Anwaltskanzlei in Zürich. Er lenkte den Club nach dem Abstieg durch schwierige Zeiten und führte im Namen der früheren Besitzer Stephan Anliker und Peter Stüber die Verhandlungen mit den chinesischen Besitzern. Gurovits will sich am Mittwoch nicht erklären. Er hat den ganzen Tag einen geschäftlichen Termin am CAS, dem Internationalen Sportgericht.

«Ich finde diese Breitseite von Fetscherin unprofessionell und diffamierend. Sie schadet GC nur.»
Andres Iten, Mitglied des Zentralvorstands
Fetscherin nennt auch Andres Iten nicht namentlich. Ihm hält er vor, die Hand zu beissen, die GC füttere, sprich: die neuen Besitzer. Iten soll die Geschäftsleitung um Berisha, Haas, den inzwischen zurückgetretenen Sportchef Bernard Schuiteman und Fetscherin diskreditiert und harsch kritisiert haben.

Iten ist heute noch Mitglied des Zentralvorstands, der als Hüter und Lizenzgeber der Marke GC amtet. Letzten Juni schrieb er in einem vereinsinternen Magazin, dem «Insider»: «Mit ihren GC nicht immer würdigen Auftritten haben sie einen unprofessionellen Eindruck hinterlassen.»

Die Kritik galt der Geschäftsleitung um Berisha. Damals ging es um die heftigen personellen Umstürze, die Entlassung von Fredy Bickel als Geschäftsführer und Sportchef, die Trennung von diversen Mitarbeitern im Nachwuchs und nicht zuletzt um die Attacke von Schuiteman aus dem Nichts heraus gegen Bickel («Es ist amateurhaft gearbeitet worden»). Jetzt sagt Iten: «Ich bin verblüfft. Ich finde diese Breitseite von Fetscherin unprofessionell und diffamierend. Sie schadet der Sache, also GC, nur.»

Der Dritte im Bunde, der von Fetscherin das Fett abkriegt, ist Silvan Keller. Über ihn sagt Fetscherin: Zusammen mit seinen «Kumpanen» schade er dem Club mit all seinen Möglichkeiten. Das alles sei unerträglich, schliesst er seine Botschaft. «Solange diese Leute da sind, wird GC nicht zur Ruhe kommen», sagt er.

Dokumente herumgezeigt
Jüngst attackierte Fetscherin einen Journalisten der NZZ heftig und warf ihm «bewusste» Fehlinformation vor, nachdem der von einem «Chaos» bei GC berichtet hatte. Er tat das wie üblich per Video. Dass seine Rücktrittserklärung nun genau die Bestätigung liefert für den damaligen Artikel, bestreitet Fetscherin: «Die NZZ schrieb, wir hätten in der Geschäftsleitung ein Chaos. Dem ist nicht so.» Er mag nun seine Vorwürfe nicht weiter ausführen. Er wisse so viel, was gelaufen sei, sagt er, aber das sei nicht der Moment, um das aufzuzeigen. Er sei noch normaler Angestellter. «Vielleicht kommt der Tag, an dem das nötig sein wird.»

Berisha, Haas und Fetscherin haben in den letzten Tagen auch Journalisten von NZZ und «Blick» getroffen und ihnen Unterlagen gezeigt, welche die Misswirtschaft unter Gurovits belegen sollen. Es soll unter anderem um Honorare für einen Spielerberater in Millionenhöhe gegangen sein.

Das ist offenbar die Art des Trios, Stimmung gegen Gurovits zu machen. Und in diesen Kontext gehört auch Fetscherins Video. Eine Vermutung ist: Er will aufrütteln, will Druck machen, damit alle möglichen Kreise wie der Zentralvorstand, Gönner, alteingesessene GCler oder die Stiftungsräte Gurovits zum Aufgeben zwingen. Gurovits aber hat bislang nie den Eindruck gemacht, als würde er vor Berisha und Co. in die Knie gehen. Zu stark ist bei ihm der Durchhaltewillen des leidenschaftlichen Ruderers. Dazu kommt: Er selbst steht der Stiftung vor, die fünf Prozent an den GC-Aktien hält.

Support für Gurovits
Aus dem Zentralvorstand gibt es die Rückendeckung für Gurovits. Und es gibt sie auch vom Sektor IV, dem Sprachrohr der Fankurve von GC. Er nimmt die Entwicklung «mit Sorge» zur Kenntnis: «Den Verein und seine Funktionsträger mit solchen Frontalangriffen zu attackieren, widerspricht sämtlichen Werten unseres Vereins.» Das Communiqué ist sehr bedacht abgefasst und sehr deutlich. Es muss Fetscherin verwundern, dass sich die Kurve gegen ihn und die Geschäftsleitung stellt. Er hat immer das Gefühl gehabt, sie hinter sich zu haben.

In allen Belangen gefordert ist jetzt Sky Sun, der unsichtbare Präsident. Eigentlich kann es nur eines geben: dass er sich hinter Gurovits stellt und Fetscherin per sofort aus dem Amt entfernt. Und was passiert mit Berisha und Haas? Solange die Fronten nicht geklärt werden, bleibt die Situation bei GC hochexplosiv.

Sun hat vieles zu erledigen. Es macht auch noch ein anderes Thema die Runde. Die Geschäftsleitung möchte sich am liebsten von Trainer João Carlos Pereira trennen. Pereira ist erst seit dieser Saison im Amt, und trotz aller sportlicher Freiheiten ist es ihm nicht gelungen, eine Mannschaft zusammenzustellen, die auch guten Fussball spielt. Viele Spiele sind unansehnlich, wie am Dienstag in Winterthur trotz des Sieges auch wieder. Aktuell ist das aber nicht einmal das grösste Problem von GC. Das heisst Fetscherin.

Quelle tagi.ch

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long_beach
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Re: Presse Thread

#26638 Beitrag von long_beach »

andi84 hat geschrieben: 10.02.21 @ 20:30 GC bleibt ein hochexplosiver Kessel
Pressesprecher Adrian Fetscherin fordert den Sturz von Verwaltungsrat Andras Gurovits – mit seinem Rundumschlag sorgt er dafür, dass bei GC weiterhin keine Ruhe einkehrt.


Jimmy Berisha sitzt am Tisch im Campus und sagt mit der sanften Stimme, die er hat: «Abgerechnet wird am Schluss. Ich zitiere Christian Constantin: Der Totomat entscheidet.»

Berisha ist der Managing Director der Grasshoppers und am Montag dieser Woche nicht allein am Tisch, da haben auch noch Generalsekretär Samuel Haas und Adrian Fetscherin Platz genommen. Fetscherin trägt für seine Funktion einen sperrigen Titel: Verantwortlicher Kommunikation, Marketing, Ticketing und Verkauf. Sie bilden die Geschäftsleitung. Fetscherin spielt ihr Sprachrohr, und er geht so sehr in dieser Rolle auf, dass er jetzt sogar den Eklat provoziert.

Der Stiftung gehören rund fünf Prozent an der AG. Ihr stehen ein Sitz im Verwaltungsrat und ein Kaufrecht für die Aktien zu, falls die Zahlungen aus China ausbleiben. Sie geht auf eine Idee von Verwaltungsrat Andras Gurovits zurück, um den Einfluss von GC auf das neue, chinesische Gebilde zu wahren.

«Weg mit den alten Zöpfen»
«Ich habe mit Andras nichts zu tun», sagt Berisha an diesem Montag, und er sagt das mehr als einmal. Er verweist darauf, dass Sun sein Ansprechpartner sei – und das mehrmals täglich, auch wenn Sun noch immer in Shanghai festsitze. Deutlicher wird erst Fetscherin, der Mann der direkten Ansprache. Er wirft Gurovits vor, zum sportlichen Absturz beigetragen zu haben. Und fordert darum den Schnitt mit der Vergangenheit: «Die alten Zöpfe muss man abschneiden und sich von der alten Riege trennen.»

Zwei Tage später holt dann Fetscherin in einer Videobotschaft endgültig zum Rundumschlag aus: «Ich habe bereits vor geraumer Zeit bei der Grasshopper Fussball AG gekündigt, weil ich es unerträglich finde, dass wir den Feind im eigenen Haus haben.» Gekündigt hat er im Januar auf Ende April. Die Art und Heftigkeit seiner Kritik ist ungeheuerlich. Und anmassend.

Fetscherin lässt keine Zweifel, wen er als Feind ausmacht, ohne die Namen direkt zu nennen. Da sind an erster Stelle Gurovits, dann Andres Iten, der frühere Zentralpräsident, und Silvan Keller, der Präsident der GC-Fussballsektion.

Gurovits sei «mitverantwortlich» dafür, dass der so stolze Club seit Frühjahr 2019 wirtschaftlich und sportlich da stehe, wo er stehe. «Er hat alles unternommen, dass wir gar keinen Erfolg haben können», sagt Fetscherin. Und fügt noch bei: «Das ist alles belegbar. Es geht auf keine Kuhhaut.»

Der attackierte Gurovits ist Partner einer hoch angesehenen Anwaltskanzlei in Zürich. Er lenkte den Club nach dem Abstieg durch schwierige Zeiten und führte im Namen der früheren Besitzer Stephan Anliker und Peter Stüber die Verhandlungen mit den chinesischen Besitzern. Gurovits will sich am Mittwoch nicht erklären. Er hat den ganzen Tag einen geschäftlichen Termin am CAS, dem Internationalen Sportgericht.

«Ich finde diese Breitseite von Fetscherin unprofessionell und diffamierend. Sie schadet GC nur.»
Andres Iten, Mitglied des Zentralvorstands
Fetscherin nennt auch Andres Iten nicht namentlich. Ihm hält er vor, die Hand zu beissen, die GC füttere, sprich: die neuen Besitzer. Iten soll die Geschäftsleitung um Berisha, Haas, den inzwischen zurückgetretenen Sportchef Bernard Schuiteman und Fetscherin diskreditiert und harsch kritisiert haben.

Iten ist heute noch Mitglied des Zentralvorstands, der als Hüter und Lizenzgeber der Marke GC amtet. Letzten Juni schrieb er in einem vereinsinternen Magazin, dem «Insider»: «Mit ihren GC nicht immer würdigen Auftritten haben sie einen unprofessionellen Eindruck hinterlassen.»

Die Kritik galt der Geschäftsleitung um Berisha. Damals ging es um die heftigen personellen Umstürze, die Entlassung von Fredy Bickel als Geschäftsführer und Sportchef, die Trennung von diversen Mitarbeitern im Nachwuchs und nicht zuletzt um die Attacke von Schuiteman aus dem Nichts heraus gegen Bickel («Es ist amateurhaft gearbeitet worden»). Jetzt sagt Iten: «Ich bin verblüfft. Ich finde diese Breitseite von Fetscherin unprofessionell und diffamierend. Sie schadet der Sache, also GC, nur.»

Der Dritte im Bunde, der von Fetscherin das Fett abkriegt, ist Silvan Keller. Über ihn sagt Fetscherin: Zusammen mit seinen «Kumpanen» schade er dem Club mit all seinen Möglichkeiten. Das alles sei unerträglich, schliesst er seine Botschaft. «Solange diese Leute da sind, wird GC nicht zur Ruhe kommen», sagt er.

Dokumente herumgezeigt
Jüngst attackierte Fetscherin einen Journalisten der NZZ heftig und warf ihm «bewusste» Fehlinformation vor, nachdem der von einem «Chaos» bei GC berichtet hatte. Er tat das wie üblich per Video. Dass seine Rücktrittserklärung nun genau die Bestätigung liefert für den damaligen Artikel, bestreitet Fetscherin: «Die NZZ schrieb, wir hätten in der Geschäftsleitung ein Chaos. Dem ist nicht so.» Er mag nun seine Vorwürfe nicht weiter ausführen. Er wisse so viel, was gelaufen sei, sagt er, aber das sei nicht der Moment, um das aufzuzeigen. Er sei noch normaler Angestellter. «Vielleicht kommt der Tag, an dem das nötig sein wird.»

Berisha, Haas und Fetscherin haben in den letzten Tagen auch Journalisten von NZZ und «Blick» getroffen und ihnen Unterlagen gezeigt, welche die Misswirtschaft unter Gurovits belegen sollen. Es soll unter anderem um Honorare für einen Spielerberater in Millionenhöhe gegangen sein.

Das ist offenbar die Art des Trios, Stimmung gegen Gurovits zu machen. Und in diesen Kontext gehört auch Fetscherins Video. Eine Vermutung ist: Er will aufrütteln, will Druck machen, damit alle möglichen Kreise wie der Zentralvorstand, Gönner, alteingesessene GCler oder die Stiftungsräte Gurovits zum Aufgeben zwingen. Gurovits aber hat bislang nie den Eindruck gemacht, als würde er vor Berisha und Co. in die Knie gehen. Zu stark ist bei ihm der Durchhaltewillen des leidenschaftlichen Ruderers. Dazu kommt: Er selbst steht der Stiftung vor, die fünf Prozent an den GC-Aktien hält.

Support für Gurovits
Aus dem Zentralvorstand gibt es die Rückendeckung für Gurovits. Und es gibt sie auch vom Sektor IV, dem Sprachrohr der Fankurve von GC. Er nimmt die Entwicklung «mit Sorge» zur Kenntnis: «Den Verein und seine Funktionsträger mit solchen Frontalangriffen zu attackieren, widerspricht sämtlichen Werten unseres Vereins.» Das Communiqué ist sehr bedacht abgefasst und sehr deutlich. Es muss Fetscherin verwundern, dass sich die Kurve gegen ihn und die Geschäftsleitung stellt. Er hat immer das Gefühl gehabt, sie hinter sich zu haben.

In allen Belangen gefordert ist jetzt Sky Sun, der unsichtbare Präsident. Eigentlich kann es nur eines geben: dass er sich hinter Gurovits stellt und Fetscherin per sofort aus dem Amt entfernt. Und was passiert mit Berisha und Haas? Solange die Fronten nicht geklärt werden, bleibt die Situation bei GC hochexplosiv.

Sun hat vieles zu erledigen. Es macht auch noch ein anderes Thema die Runde. Die Geschäftsleitung möchte sich am liebsten von Trainer João Carlos Pereira trennen. Pereira ist erst seit dieser Saison im Amt, und trotz aller sportlicher Freiheiten ist es ihm nicht gelungen, eine Mannschaft zusammenzustellen, die auch guten Fussball spielt. Viele Spiele sind unansehnlich, wie am Dienstag in Winterthur trotz des Sieges auch wieder. Aktuell ist das aber nicht einmal das grösste Problem von GC. Das heisst Fetscherin.

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Sackstarker Artikel!

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Simmel
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Re: Presse Thread

#26639 Beitrag von Simmel »

andi84 hat geschrieben: 10.02.21 @ 20:30 Es macht auch noch ein anderes Thema die Runde. Die Geschäftsleitung möchte sich am liebsten von Trainer João Carlos Pereira trennen. Pereira ist erst seit dieser Saison im Amt, und trotz aller sportlicher Freiheiten ist es ihm nicht gelungen, eine Mannschaft zusammenzustellen, die auch guten Fussball spielt. Viele Spiele sind unansehnlich, wie am Dienstag in Winterthur trotz des Sieges auch wieder. A

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Wer sperrt bei diesem Thema?
Magic-Kappi hat geschrieben:Auf der einen Seite stehen die Einschätzungen der Scouts von Hoffenheim, Schalke, Wolfsburg, PSG, ein paar englischen Vereinen und dem Doumbia-Fanclub. Demgegenüber tritt das vereinigte Fachwissen von ein paar Forumsspasten an.

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yoda
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Re: Presse Thread

#26640 Beitrag von yoda »

long_beach hat geschrieben: 10.02.21 @ 20:39
Sackstarker Artikel!
Gut, ja. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir aufsteigen wollen. Mit Pereira und den 88 Helfern geht das nicht. Farblos...lahmarschig, faultierig.
yoda: Forums- und allgemeine Legende, Ikone, Veteran, ohne Hautfaltencreme

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