Presse Thread

Alles rund um den Grasshopper-Club Zürich
Antworten
Autor
Nachricht
Benutzeravatar
Lion King
Moderator
Beiträge: 8924
Registriert: 03.06.04 @ 21:17
Wohnort: Züri

Re: Presse Thread

#26961 Beitrag von Lion King »

Dieser Andreas Schmocker greift gerne zu, wenn es um Ramsch geht den es zu verhöckern gilt ;)

https://www.blick.ch/wirtschaft/417000- ... 85358.html

Benutzeravatar
Klegg
Beiträge: 876
Registriert: 30.07.20 @ 21:54
Wohnort: Komm zum Limmatplatz

Re: Presse Thread

#26962 Beitrag von Klegg »

Willkomme dihei, Ricci. Keiner von der jüngeren Vergangenheit steht so sehr für GC wie du. Bitte bleib lange bei uns, sammle deine Erfahrungen und irgendwann wirst du Präsi sein, hoffe ich.

Ein starkes Zeichen. Man soll auch mal loben können.
出门问路,入乡问俗

Benutzeravatar
Lewis
Beiträge: 666
Registriert: 26.10.13 @ 20:21

Re: Presse Thread

#26963 Beitrag von Lewis »

https://www.watson.ch/sport/fussball/26 ... men-wollen

In einem Bericht über zwielichtige Gestalten und Firmenkonstrukte im Profifussball bleibt GC natürlich nicht unerwähnt.

Sergio+
Beiträge: 2536
Registriert: 30.08.17 @ 19:30

Re: Presse Thread

#26964 Beitrag von Sergio+ »

Steht heute im BLÖD

Der verflixte 9. April!
Wer fliegt bei GC heute?
Das heutige Datum ist bei den GC-Angestellten dick und rot angestrichen. Was passiert heute – am verflixten 9. April?
Max Kern

- Am 9. April 2018 werden die Gebrüder Murat (re.) und Hakan Yakin als GC-Trainer entlassen.
- 9. April 2021. Auf den Tag drei Jahre nach seiner Entlassung spielt Murat Yakin (re.) mit Schaffhausen gegen seinen Ex-Klub GC (mit dem angezählten Trainer Joao Carlos Pereira).
- GC-Trainer Joao Carlos Pereira ist bei der 1:4-Heimschlappe gegen Xamax bedient.
- Februar 2020. Interimspräsident Andras Gurovits (li.), Trainer Goran Djuricin und Sportchef Fredy Bickel. Am 9. April wird Bickel durch den Holländer Bernard Schuiteman ersetzt.
- Der Chinese Sky Sun, seit dem 9. April 2020 Präsident bei GC, bei seinem ersten Match-Besuch im Letzigrund.

Man muss als GC-Fan kein glühender Anhänger von Horoskopen sein, um zu wissen, dass die Sternenkonstellation am 9. April vor allem für leitende Hoppers-Angestellte eine ganz besondere ist. Wer fliegt heute beim Rekordmeister?

Der verflixte 9. April. Die Chronologie.

9. April 2018. Cheftrainer Murat Yakin wird Knall auf Fall entlassen. Sein Bruder Hakan, Assistenztrainer bei GC, wird noch bis Ende Saison entlöhnt. Sportchef Mathias Walther wird Trainer ad interim.

Und immer wieder der 9. April
9. April 2019. Wieder fliegt ein GC-Trainer! Uli Forte, der 2013 mit dem Cupsieg den letzten Kübel für GC holt, übernimmt mitten im Abstiegskampf für Tomislav Stipic, den erfolglosesten Hoppers-Übungsleiter aller Zeiten. Stipics Bilanz: 5 Spiele, 3 Punkte.

9. April 2020. Die chinesische Fosun-Gruppe steigt beim 27-fachen Meister ein. Sky Sun ist der neue Präsident. Bedeutet für Sportchef Fredy Bickel das Aus! Der Holländer Bernard Schuiteman übernimmt.

Achtung! Heute ist wieder 9. April
9. April 2021. Der heutige Tag. Der Tabellenführer und bisherige Aufstiegskandidat Nummer 1 muss zum Auswärtsspiel nach Schaffhausen. GC spielt auf dem ungeliebten Plastik-Untergrund! Die Trainer beim FCS? Murat und Hakan Yakin, die heute vor drei Jahren bei GC gefeuert wurden. Wetten, dass die Yakin-Brüder ihre Spieler besonders heiss machen werden? Ob GC-Trainer Joao Carlos Pereira nach der peinlichen 1:4-Heimschlappe am letzten Samstag gegen Xamax eine weitere Niederlage überleben würde? Der sichere Vorsprung würde innert zwei Spielen von 7 auf 1 Punkt schmelzen, falls Thun heute gleichzeitig gegen Stade Lausanne-Ouchy gewinnt.

Autor: Max Kern. Geburtsdatum? 9. April ...

Sergio+
Beiträge: 2536
Registriert: 30.08.17 @ 19:30

Re: Presse Thread

#26965 Beitrag von Sergio+ »

Die Frage sollte lauten: Wer fliegt heute nicht?

Sicarius
Beiträge: 396
Registriert: 11.12.16 @ 22:30

Re: Presse Thread

#26966 Beitrag von Sicarius »

GC Züri jetz und s'ganze Läbe lang!

Benutzeravatar
44caliber
Beiträge: 833
Registriert: 06.06.14 @ 11:34
Wohnort: Hardturm

Re: Presse Thread

#26967 Beitrag von 44caliber »

Bitte tagesanzeiger artikel reinkopieren
8.11.2015 sollte mehr solcher Tage geben
Für ä suuberi Stadt. Nume GCZÜRI

HARDTURM JETZT!

tnt
Beiträge: 451
Registriert: 12.08.09 @ 22:07

Re: Presse Thread

#26968 Beitrag von tnt »

44caliber hat geschrieben: 09.04.21 @ 17:45 Bitte tagesanzeiger artikel reinkopieren
tagi hat geschrieben:Die Grasshoppers in der Challenge League – GC und die Chinesen – ein Jahr voller Eskapaden
Marcel Rohner

Zwölf Monate nach der Übernahme ist der Rekordmeister zwar auf Aufstiegskurs – für Schlagzeilen sorgen aber grosskotzige Auftritte, böse Anschuldigungen und suspekte Geschäfte.

Gross, populär und erfolgreich. So sollte das neue GC werden. Es waren die Worte, die Adrian Fetscherin vor einem Jahr wählte, als der Verein seine Rückkehr kommunizierte. Fetscherin gehörte zu einem Konstrukt, das gefühlt in einer Nacht aus dem Boden gestampft wurde.

Nun sind die Grasshoppers Tabellenführer in der Challenge League und einigermassen erfolgreich, was die Punkte angeht. Gross und populär allerdings sind sie deswegen nicht. Ihre grössten Schlagzeilen machten sie in den vergangenen zwölf Monaten auch nicht auf dem Platz, sondern mit zahlreichen Eskapaden daneben. Ein Rückblick.

April 2020: Erst einmal austeilen

9. April 2020 – die Chinesen sind da. Und sie bringen gleich den personellen Umbruch mit. Aus der Führungscrew bleibt nur Vizepräsident Andras Gurovits, Sportchef Fredy Bickel muss gehen und wird durch Bernard Schuiteman ersetzt. Neben Kommunikationschef Fetscherin kommen Samuel Haas und Shqiprim Berisha. Haas ist der Generalsekretär, der kaum spricht und im Hintergrund bleibt. Berisha ist der CEO, der das Reden für zwei übernimmt und dabei nicht mit grossen Worten geizt. In der Fussballschweiz fragt man sich hingegen: Wer sind die beiden überhaupt? Und wer sind die neue Besitzerin Jenny Wang und Präsident Sky Sun? Viele Fragen. Einige sind bis heute unbeantwortet.

Bemerkenswert ist auch der erste Auftritt von Schuiteman. So gross Fetscherin denkt und Berisha redet, so forsch teilt der Niederländer aus. An einer Pressekonferenz holt er ungefragt zum Rundumschlag aus, die Arbeit seines Vorgängers zum Beispiel bezeichnet er als «amateurhaft». Bickel entgegnet: «Anscheinend ist das jetzt der neue Stil bei GC.»

Mai 2020: Der irritierte Goran Djuricin

Kurz nach der Übernahme der neuen Führung wird die Meisterschaft wegen Corona für vier Monate unterbrochen. Gleich danach wird Goran Djuricin entlassen, der Österreicher absolvierte vor der Pause nur zwei Spiele mit GC, er ist ein Überbleibsel aus der Ära Bickel, also muss er weg. Auf dem Campus kommt es zu Wortgefechten zwischen Djuricin, Berisha und Schuiteman. Zum «Blick» sagt Djuricin später, er sei «verarscht» worden und habe den beiden dann gesagt, was er von ihnen halte. Kurz darauf werden bei GC unter anderem auch noch fünf Nachwuchstrainer entlassen, offiziell aus Kostengründen.

August 2020: Das Debakel zum Abschluss

Djuricins Nachfolger heisst Zoltan Kadar, er war davor Assistent und ist der dritte Cheftrainer der Saison. Kadar holt sechs Junioren in die erste Mannschaft. Einige von ihnen überzeugen – auch Spieler wie Giotto Morandi, Nikola Gjorgjev und Petar Pusic erleben ihre besten Phasen unter ihm; GC schnuppert plötzlich wieder am Aufstieg.

Die Saison 2019/20 endet trotz zwischenzeitlichem Höhenflug im Debakel. Ein Sieg im letzten Match hätte für die Barrage genügt, doch GC verliert die letzte Partie 0:6 gegen Winterthur. Danach muss Kadar Platz machen für João Carlos Pereira, der gleich vier portugiesische Landsleute als Assistenten mitnimmt. Kadar darf noch als Analyst weitermachen. Mittlerweile ist er Nachwuchschef – es ist die Rolle, die zu ihm passt.

Den nächsten grossen Umbruch gibt es im Kader. Wieder einmal. 16 Spieler kommen alleine zum Saisonstart, acht von ihnen sprechen wie das Trainerteam Portugiesisch. Dafür müssen andere gehen. Nassim Ben Khalifa etwa. Oder auch Veroljub Salatic, Oliver Buff, Mychell Chagas und Andreas Wittwer. Sie suchen ihr Glück danach in Tunesien, Malaysia, China und Winterthur – Salatic wird Assistenztrainer der U-21. Von den Junioren, die Kadar noch im Frühling befördert hat, kommen zwei weiterhin zu Einsätzen, Fabio Fehr und Robin Kalem. Marcin Dickenmann landet bei Wil, Randy Schneider bei Aarau und Elias Mesonero und Yannick Scheidegger bei der U-21.

September 2020: Der Präsident ist da – zumindest virtuell

Bevor die neue Saison beginnt, meldet sich Sky Sun zum ersten Mal öffentlich. Der Chinese wendet sich mit einer Videobotschaft an die Fans. Der grösste Aufreger daran ist, dass er statt GC «Tschiisii» sagt, ein kleines sprachliches Desaster.

Der Saisonstart gelingt – abgesehen von einer 2:5-Blamage in Kriens. Das viele frische Geld aus China genügt GC aber nicht, um auf dem Rasen für Spektakel zu sorgen. Die Mannschaft begeistert kaum einmal. Trotzdem siegt sie häufiger als die Gegner und steht darum seit dem sechsten Spieltag an der Spitze. Von den neuen Spielern entpuppen sich vor allem Toti Gomes, Shkelqim Demhasaj und Dominik Schmid als konstante Verstärkungen.

November 2020: Die eigenartigen Machenschaften des Shqiprim Berisha

CEO Berisha soll zwei sehr talentierte Junioren gedrängt haben, ihren Berater Milos Malenovic zu verlassen und sich der Agentur eines Leonard Berisha anzuschliessen. Weil sich die Spieler weigern, werden sie vom Training suspendiert.

So erzählen das zumindest die beiden Väter der Spieler dem «Blick». Die GC-Führung wehrt sich wie ein in die Ecke getriebenes Tier, verschickt eine Medienmitteilung, die einer Kriegserklärung gleicht, Berisha behält sich rechtliche Schritte gegen alle Beteiligten vor. Der CEO Berisha, der mit dem Spieleragenten Berisha nichts zu tun haben soll.

Es kommt zu einer internen Untersuchung, geleitet von einem Anwaltsbüro, das Berisha und Haas nahesteht. Danach meldet GC, die Vorwürfe seien haltlos, auch Präsident Sun wird zitiert. Und doch spielen die beiden Schweizer Nachwuchsnationalspieler Bleon Xhemaili und Labinot Bajrami kurz darauf beim FC Zürich. Später wechselt noch ein Junior zum FCZ, ein vierter ist jetzt beim FC Basel – alle werden von Malenovic betreut.

Januar 2021: Der Sportchef mag nicht mehr Sportchef sein – nicht bei GC

So plötzlich wie er acht Monate zuvor aufgetaucht war, so plötzlich verlässt Schuiteman die Grasshoppers wieder. Es sind wenige Worte, die vermuten lassen, dass hinter seiner Kündigung mehr steckt als die persönlichen Gründe, die GC dafür nennt. Schuiteman sagt, er habe gemerkt, dass der Job des Sportchefs nichts für ihn sei, «speziell bei GC». Offenbar war er entnervt, weil er bei Transfers praktisch nichts zu sagen hatte.

Zu den im Winter neu gekommenen Spielern gehört der Däne Oskar Buur, der nach wenigen Partien durchfällt. Oder der vorherige Schaffhauser Captain Imran Bunjaku, dem bis heute die Spielberechtigung fehlt; er gilt nun als vereinslos. Auch der Niederländer Hicham Acheffay kommt erst wegen desselben Problems und dann wegen einer Verletzung auf bisher null Einsatzminuten. Und es gibt noch die Schweiz-Portugiesen André Ribeiro und Nuno da Silva. Mit ihnen hat Pereira schon zehn Spieler in seinem Kader, mit denen er sich in seiner Muttersprache unterhalten kann.

Februar 2021: Fetscherins letztes Brimborium

Adrian Fetscherin ist Mitglied der Geschäftsleitung. Und ein wirbliger Kommunikator. Täglich liefert er einen Instagram-Beitrag, beantwortet Fragen, teilt seine Gedanken und informiert, oft steigert er sich zu sehr in Dinge hinein. Einmal regt er sich sechs Minuten lang darüber auf, dass der «Blick» GC-Stürmer Léo Bonatini als teuersten Spieler der Challenge League bezeichne, obwohl GC für den Italobrasilianer keinen Rappen bezahle. Für das grösste Brimborium sorgt Fetscherin aber zum Schluss.

Teil 1 kommt nach der Kündigung Schuitemans, als er einen NZZ-Journalisten frontal angreift, weil er dessen Berichterstattung als zu negativ empfindet. Teil 2 folgt dann bei seinem eigenen Abgang. Er teilt noch einmal in alle Richtungen und vor allem gegen Vizepräsident Gurovits sowie gegen GC-Zentralvorstand Andreas Iten aus. Dann verlässt er GC.

März 2021: Sun und Cabanas kommen – dann taucht GC gegen Xamax

«Wann trifft Sky Sun in der Schweiz ein?» Das ist eine der Fragen, die die GC-Fans von der Führung beantwortet haben wollen. Sie haben einen über 30 Fragen umfassenden Katalog verfasst, sie sind unzufrieden mit den Vorgängen, viele können sich nicht mehr mit GC identifizieren.

Kurz darauf beantwortet sich immerhin eine Frage von selbst. Sky Sun trifft in der Schweiz ein und hätte sich keinen besseren Start wünschen können. Als er erstmals im Letzigrund sitzt, zeigt die Mannschaft ein neues Gesicht. Beim 4:1 gegen Aarau gelingt ihr eine der besten Vorstellungen der Saison.

In der Länderspielpause wird die Rückkehr von Ricardo Cabanas bekannt: Der frühere Nationalspieler ist neu für die 12- bis 14-Jährigen zuständig. Für die Fans ist die Rückkehr ein Statement. Wenn einer wie Cabanas an das Projekt glaubt, muss es ja gut kommen, so der Tenor. Im ersten Spiel nach der Länderspielpause taucht GC gegen Xamax dann allerdings 1:4. Und schon stellt sich die Frage, ob es bald wieder Aufregung gibt. Aus sieben Spielen hat die Mannschaft zuletzt neun Punkte geholt. Der Vorsprung auf Thun beträgt noch vier Punkte. Trainer Pereira steht unter Druck.

JNEB1886
Beiträge: 798
Registriert: 24.01.20 @ 8:10

Re: Presse Thread

#26969 Beitrag von JNEB1886 »

Kann Bitte jemand den NZZ Artikel über Pereira posten. Danke !
Und in der 20 Minuten ist noch ein kleines Interview mit Petar drin. Falls wir aufsteigen, bleibt er bei GC. Noch eine Saison im B macht er nicht mit.

Benutzeravatar
Fuessballer Moldovan
Beiträge: 333
Registriert: 05.02.19 @ 9:00

Re: Presse Thread

#26970 Beitrag von Fuessballer Moldovan »

João Carlos Pereira kann keine grosse Trainerkarriere vorweisen – doch bei GC ist er der ruhende Pol in turbulenten Zeiten

Wer ist João Carlos Pereira? Der weitgereiste Portugiese soll die Grasshoppers zurück in die Super League führen – und am Mittwoch gegen St. Gallen die Erfolgsgeschichte im Cup weiterschreiben. Es gibt auch kritische Stimmen gegen ihn.

Fabian Ruch
14.04.2021, 05.00 Uhr

Bei seiner Vorstellung als GC-Trainer im letzten Sommer sagte João Carlos Pereira, er wolle so schnell wie möglich die Deutschkenntnisse auffrischen, schliesslich habe er die Sprache drei Jahre lang studiert. Anfang April entschuldigt sich Pereira, er habe dazu leider keine Zeit gehabt, und so gibt er auf dem GC-Campus in Niederhasli etwas mehr als eine Stunde lang in bemerkenswert gutem Englisch Auskunft. «Ich bin viel in der Welt herumgekommen», sagt er.

GC bestreitet eine ordentliche Saison, der Fussball steht aber im Schatten der unruhigen Vorgänge rund um den Verein, der in chinesischem Besitz ist und laut vielen Beobachtern eine Art Filiale der Wolverhampton Wanderers sein soll, unterwandert von der mächtigen portugiesischen Beraterfirma Gestifute. Auch der Trainer ist Portugiese, mitgebracht hat er eine Kleinwagenladung Assistenten aus seiner Heimat. Die Auftritte seines Teams sind teilweise rätselhaft – selbst wenn die hohe individuelle Qualität im Kader und späte Siegtore regelmässig für den Unterschied in der Challenge League sorgen und GC auf Rang 1 steht.

Wer ist dieser João Carlos Pereira? Und was sagt er zu all den Themen rund um die Grasshoppers?

Geboren wurde Pereira in Angola, mit vier Jahren kehrte er mit seiner Familie in die Heimat Portugal zurück; er wuchs in der Küstenstadt Leiria auf, war Flügelspieler bis 25, ehe starke Kniebeschwerden seine bescheidene Profikarriere beendeten. Nach dem Studium von Business Management und Sprachen hatte er viele Pläne, keiner sah eine Laufbahn in der Fussballindustrie vor. «Manchmal sorgen Zufälle für unerwartete Veränderungen», sagt er. Ein Bekannter fragte Pereira, ob er beim Heimatklub Marinhense im Nachwuchs mitarbeiten möchte. Er bewährte sich, stieg rasch auf, war mit 32 Cheftrainer der ersten Mannschaft in der dritten Liga.

Portugal, Kuwait, Zypern, Servette
Portugals Fussballkultur hat einige wunderbare Weltklassespieler hervorgebracht, von Eusebio bis Cristiano Ronaldo; bekannt ist das Land aber auch für seine Trainerschule mit zahlreichen international erfolgreichen Fussballlehrern. João Carlos Pereira gehört nicht dazu, aber der nur zwei Jahre ältere José Mourinho, den Pereira seit Jahrzehnten kennt. «Ich bin ein total anderer Typ als er», sagt Pereira.

Pereira ist: ruhig, freundlich, zurückhaltend. Er spricht leise, abwägend, sachlich. Und er hat gelernt, Emotionen auszublenden. Die ganz grosse Laufbahn legte Pereira als Trainer nicht hin, er sagt: «Ich bin stolz und habe viel mehr erreicht, als ich jemals geträumt hatte, weil ich so viele inspirierende Menschen kennengelernt und mich bei unzähligen grossen Vereinen weitergebildet habe.» Pereira betreute neben mehreren Mittelklasseteams in Portugal Mannschaften in Kuwait und auf Zypern, er war kurz und zur falschen Zeit bei Servette, weil 2012 das Geld in Genf mal wieder knapp geworden war. Ihn faszinieren spannende Projekte.

Damals, vor neun Jahren, dachte Pereira, ob es nach dem enttäuschenden Erlebnis bei Servette mit 47 Jahren Zeit für einen anderen Beruf sein könnte. Dann kam die Anfrage aus Katar; Pereira flog nach Doha, war elektrisiert von der Aspire Academy, einem gigantischen Sporttrainingscenter mit renommierten Wissenschaftern und Coachs aus der ganzen Welt. Er wurde Teil jener Projektgruppe, die das Nationalteam für die WM 2022 im eigenen Land aufbaute, Talente rekrutierte und ausbildete. «2019 war meine Tätigkeit nach fast sieben Jahren beendet, Katar hat sich vom Aussenseiter zu einer der besten Auswahlen Asiens entwickelt.»

Zurückhaltend beim Thema Katar
Pereira hat gelernt, charmant zu sein, auch einmal viel zu reden und wenig zu sagen. Zum Beispiel, wenn es um Katar geht und um die fragwürdigen Menschenrechte im Emirat. Würden die Berichte stimmen, dass 6500 Arbeiter bei den Bauarbeiten der WM-Stadien gestorben sind, wäre das sehr traurig und nicht zu entschuldigen, sagt er. «Ich selber habe gesehen, dass zwischen 12 und 18 Uhr nicht gearbeitet wird, weil es zu heiss ist zu dieser Tageszeit.» Natürlich gebe es in Katar keine Fussballkultur, aber sei eine WM dort deswegen gleich schwachsinnig? Und überhaupt: Wer sei er, um philosophisch Dinge analysieren zu müssen, von denen er im Grunde genommen keine Ahnung habe? Er sei GC-Trainer, und in dieser Funktion wolle er kompetent Auskunft geben.

An Baustellen mangelt es auch beim Grasshopper-Club nicht. Doch wer sich mit Pereira unterhält, bekommt den Eindruck, vieles laufe wie am Schnürchen. Endlich sei der Präsident Sky Sun in Zürich. GC sei wirtschaftlich gesund, die Abgänge von Sportchef Bernard Schuiteman und Medienchef Adrian Fetscherin im Januar würden ihn nicht beeinflussen. Und es gebe überhaupt kein Geheimnis um seinen Vertrag, der einfach jederzeit kündbar sei. «Ein Trainer hat immer Druck. Was bringt mir ein Fünfjahresvertrag?», fragt Pereira. Mit dieser Einstellung ging er auch durch heikle Wochen im Februar, als sogar Fans gegen ihn protestierten. «Wir waren nicht mehr Erster, weil zwei Spiele von uns wegen Schnees verschoben wurden», sagt Pereira.

Es gab und gibt weiterhin kritische Stimmen. So sollen die Spieler von Pereira nicht restlos überzeugt sein, einen Matchplan liess GC zu selten erkennen. «Ich will Ballbesitz und dominanten Fussball», sagt er – und offenbart erneut seine pragmatische Sicht der Dinge: «Aber ein Trainer ist stets nur so gut wie seine Resultate. Das letzte Spiel hilft, um in Ruhe arbeiten zu können, das nächste Spiel ist das wichtigste.»

«Das ist Blödsinn. Ich habe keinen Agenten»
Das letzte Spiel gewann GC am Freitag 2:0 in Schaffhausen, es war die Reaktion auf das 1:4 zu Hause gegen Xamax. Offiziell sind die Verantwortlichen zufrieden mit Pereira. «Wir sind Leader und im Cup noch dabei, manchmal fehlt es aber an Konstanz», sagt der Managing Director Jimmy Berisha. «Pereira arbeitet akribisch, er gibt den Weg vor, erfüllt unser Trainerprofil perfekt.» Ausgewählt worden sei Pereira von GC, weil er Fussballer entwickeln könne und 25 Jahre Erfahrung als Trainer habe. Bei einem Aufstieg bleibe der Coach auf jeden Fall im Amt, sagt Berisha – «ausser er kündigt».

Bleibt noch die Sache mit Gestifute und dessen mächtigem Chef Jorge Mendes. Pereira soll nur bei GC sein, weil er von Gestifute beraten werde, heisst es in der Szene hartnäckig. «Das ist Blödsinn. Ich habe keinen Agenten», sagt er. Mit Mendes habe er 15 Minuten gesprochen, als er 2004 in Porto ein Auswärtsspiel mit Académica bestritt. «All diese Gerüchte interessieren mich nicht», sagt Pereira. «Ich will mit GC Spiele gewinnen und das Projekt weiterführen.» So betrachtet, schreibt der Grasshopper-Club gerade an einer Erfolgsgeschichte – und ein besonders spektakuläres Kapitel könnte im Cup hinzugefügt werden, zumal Favoriten wie YB und Basel ausgeschieden sind. Besiegt GC am Mittwoch nach Lausanne (2:0) zu Hause auch St. Gallen im Viertelfinal, fehlen noch zwei Siege zum 20. Pokal des Rekord-Cup-Siegers.
Der FCZ muss sich nur fragen, was für Gesindel er in seinem Anhang mitschleppt. (Tages-Anzeiger, 23.10.2021)

Antworten