Nicky (Amigos Aarau)

Alles andere rund um den Fussball
Antworten
Autor
Nachricht
Benutzeravatar
Gfelli
Beiträge: 1868
Registriert: 11.05.07 @ 17:59
Wohnort: AG
Kontaktdaten:

Nicky (Amigos Aarau)

#1 Beitrag von Gfelli »

Heute ist zum Thema Nicky in der Aargauer Zeitung ein interessanter Artikel erschienen.

"Wir kämpfen um sein Leben"
Kettenbrücke Aarau Die Täter, die einen 19-Jährigen ins Koma prügelten, sind gefasst

"Wir mussten bereits von ihm Abschied nehmen", sagt Mutter Yvonne Hoheisel. Ihr 19-jähriger Sohn Nicky liegt im Wachkoma im Spital und kämpft um sein Leben.

So tragisch der Fall ist, so gross ist die Solidarität mit dem schwerverletzten Nicky. Seine Familie, Angehörige und seine Freunde stehen ihm bei seinem Kampf bei. Seine Kameraden vom FC-Aarau-Fanclub "Amigos Aarau" unterstützen ihn an Spielen mit Plakaten ("D'Korve wartet uf dech, Amigo"). Bei einem Gastspiel wünschten auch die Anhänger der Grasshoppers Zürich oder des FCZ eine schnelle Genesung. "Die grenzenlose Solidarität gibt mir Kraft", sagt Yvonne Hoheisel.
Der begeisterte Fussballer, Tennisspieler und Handballer liegt seit dem 22. Juli im Spital und kämpft um sein Leben. "Er wollte bei der Bank, wo er die Ausbildung macht, arbeiten", erklärt die 46-jährige Mutter. Doch es kam alles ganz anders.

Mit Fäusten und Fusstritten traktiert
Rückblick: In der Nacht auf den 22. Juli war Nicky mit seinen Freunden im Aarauer Lokal Kettenbrücke. Es war die Nacht, bevor die Schweizer Fussballmeisterschaft startete. Nach heutigen Erkenntnissen der Polizei kam es im Club zu Provokationen und einer Auseinandersetzung mit einer anderen Gruppe - darunter waren auch die späteren Schläger. "Die anderen haben grundlos provoziert", sagt die Mutter. Vor dem Lokal traf Nicky auf die Gruppe. Die drei Männer traktierten den 19-Jährigen mit Faustschlägen und Fusstritten. Alles ging sehr schnell. Gleichzeitig kamen seine Begleiter hinzu. Nicky blieb regungslos auf dem Boden liegen. Die Ambulanz brachte ihn mit einem schweren Hirn-Schädel-Trauma ins Kantonsspital Aarau. "Er war akut gefährdet", sagt Yvonne Hoheisel. "Ich war auf alles gefasst."

"Er wusste nicht, wo er war"
Noch gleichentags die gute Nachricht aus dem Spital: Ihr Sohn sei aufgewacht. "Am Nachmittag habe ich mit ihm gesprochen. Sein Langzeitgedächtnis funktionierte. Doch er wusste nicht, wo er war", so die Mutter. Die Angehörigen waren zuversichtlich.
Doch dann verschlechterte sich Nickys Zustand. Er hätte Krämpfe im Hirn und musste mit Morphium behandelt werden. Bei der zweiten Gefässuntersuchung fanden die Ärzte im Kopf ein Aneurysma - eine Erweiterung eines arteriellen Blutgefässes. "Eine tickende Zeitbombe", erklärt die Mutter. Dann überschlugen sich die Ereignisse: Innerhalb von zwei Tagen erlitt er vier Hirnblutungen. Er musste ins künstliche Koma versetzt werden.
"Uns wurde gesagt, wir sollen uns von Nicky verabschieden", blickt die 46-Jährige zurück. Doch: "Er hat weitergelebt. Er hat einen starken Willen." Dann entschieden sich die Mediziner zum Eingriff. Sie wollten eine Arterie im Gehirn abtrennen, damit das Aneurysma nicht weiter wachsen konnte. Doch vor dem Eingriff erlitt Nicky eine fünfte Nachblutung. Doch die Operation gelang. "Die Ärzte sagten aber, dass die Gehirnfunktionen schwer geschädigt sind", so Yvonne Hoheisel. Jetzt liegt Nicky im Wachkoma. Er wird künstlich ernährt und mit Sauerstoff versorgt. Es ist möglich, dass er für immer schwer geistig und körperlich behindert bleibt. Seine Mutter ist trotz allem zuversichtlich: "Er hat Fortschritte gemacht. Wir werden weiter kämpfen."

Rechtsmedizinische Untersuchung
Eine Untersuchung durch Rechtsmediziner soll nun zeigen, ob die Erweiterung der Arterie im Kopf bereits vor dem Angriff vorhanden war oder erst später entstand. Dazu Yvonne Hoheisel: "Die Ärzte im Spital sagten mir, dass das Aneurysma erst nach dem Angriff auf meinen Sohn entstand."

Täter sind geständig
Die Polizei konnte Ende August nach Hinweisen und intensiven Ermittlungen die drei Täter ausfindig machen und verhaften. Der Schweizer (19) und die beiden Italiener (19 und 20) sassen rund eine Woche in Untersuchungshaft. In den Einvernahmen gestanden sie, dass sie "zugeschlagen haben". Zwei wohnen im Kanton Solothurn, einer im Kanton Bern. Sie befinden sich wieder auf freiem Fuss. Über den genauen Tatbestand konnte die Polizei noch keine Aussage machen.

Eckizh12
Beiträge: 325
Registriert: 05.07.06 @ 16:56

unglaublich

#2 Beitrag von Eckizh12 »

Meine Solidarität der Familie und Fans!

Nati
Beiträge: 155
Registriert: 17.03.07 @ 11:17

#3 Beitrag von Nati »

Auch meine Solidarität der Familie und Fans!!!!

Benutzeravatar
pippo36
Beiträge: 5218
Registriert: 09.12.04 @ 22:33
Wohnort: Zürich

#4 Beitrag von pippo36 »

In guten wie in schlechten Zeiten - Die Farben der Kurve als Sinnbild für Treue und Stolz
Alex Miamorsch hat geschrieben:User pippo36 hat einmal mehr als einziger den Kopf eingeschalten!

Anerkennung und Dank!

Benutzeravatar
Bade_Rules
Beiträge: 196
Registriert: 24.01.07 @ 13:07
Wohnort: Untersiggenthal

#5 Beitrag von Bade_Rules »

auch ich wünsche alles gute und viel kraft dem nicky.

Mir glaubet a dich

Bes gli hoffentlich
Mailand oder Madrid hauptsache Italien. :D

Benutzeravatar
pippo36
Beiträge: 5218
Registriert: 09.12.04 @ 22:33
Wohnort: Zürich

#6 Beitrag von pippo36 »

Im Ausgang von drei Schlägern ins Koma geprügelt
Mutter: «Mein Nicky hat doch gar nichts getan!»

Yvonne Hoheisel (46) kann nur Nickys Hand halten. Seit über sieben Wochen wacht sie fast Tag und Nacht an seinem Spitalbett – seit drei Schläger ihren Sohn ins Koma geprügelt haben.

http://is.blick.ch/img/gen/Y/a/HBYaSvBq ... _500xA.jpg
Yvonne Hoheisel wacht am Spitalbett ihres Sohnes.

«Wir suchten an jenem Samstagnachmittag noch ein Auto im Internet», sagt Yvonne Hoheisel traurig. Am Abend verabschiedet sich Nicky (19). «Er sagte noch ‹Tschüss, Mameli›.»

Der junge Bankkaufmann geht mit Kollegen ins In-Lokal «Kettenbrücke» nach Aarau. «Drink & Dance» heisst es an jenem 21. Juli. «Er hat schon Alkohol getrunken», sagt die Mutter. «Welcher Junge tut das nicht im Ausgang?»

Nicky und seine Kollegen amüsieren sich in der Disco. Plötzlich kommt es mit einer anderen Gruppe zu Rangeleien, Provokationen. Ein Security greift ein.

Die Lage scheint entschärft. Doch kurz vor 1.15 Uhr treffen die beiden Gruppen draussen wieder aufeinander. «Nicky war ganz kurz ohne seine Kollegen», erzählt die Mutter.

Die drei Schläger gehen auf ihn los. Verprügeln ihn. Er geht zu Boden, sie treten auch noch auf ihn ein. Der 19-Jährige bleibt mit schwersten Kopfverletzungen liegen. «Mein Nicky hat doch gar nichts getan», sagt die verzweifelte Mutter.

Als ein Club-Mitarbeiter Nicky entdeckt, ist er nicht mehr ansprechbar. Die Ambulanz bringt ihn in kritischem Zustand ins Spital. Die drei Schläger flüchten.

Um 2 Uhr kommt ein Kollege zu Nickys Mutter nach Suhr AG. «Ich hatte einen Schock, ging sofort ins Spital.» Doch zu ihrem Nicky darf Yvonne Hoheisel nicht. Schweres Hirn-Schädel-Trauma. Lebensgefahr!

«Ich rechnete mit dem Schlimmsten», sagt die Kauffrau. Um 6.30 Uhr darf sie Nicky sehen. Doch er nimmt seine Mutter nicht wahr. Später wird er kurz wach. Aber nur sein Langzeitgedächtnis funktioniert. Die nächsten Tage sind für Yvonne Hoheisel schlimm.

Ärzte finden eine Erweiterung eines arteriellen Blutgefässes. Die Mutter: «In zwei Tagen hatte Nicky vier Hirnblutungen!» Er muss ins künstliche Koma versetzt werden. «Da sagte ein Arzt, wir sollen uns von Nicky verabschieden.»

Die Ärzte wollen ihn operieren. Kurz vor dem Eingriff hat er eine fünfte Blutung. Doch Nicky will leben. Die OP gelingt. Seit zwei Wochen liegt er im Wachkoma. Er wird künstlich ernährt. Die Mutter: «Es ist möglich, dass Nicky für immer schwer geistig und körperlich behindert ist.»

Woher nimmt sie die Kraft, alles durchzustehen? «Die Solidarität ist gross», sagt Yvonne Hoheisel. Nicky ist Fussballer, Tennisspieler, Handballer. Und ein grosser Fan des FC Aarau. Kollegen vom Fanclub «Amigos Aarau» unterstützten Nicky an Heim-Spielen mit Plakaten.

Die Polizei konnte die Schläger ermitteln: zwei Italiener (19 und 20), einen Schweizer (19). Sie haben alles zugegeben. Ist Nickys Mutter wütend auf sie? «Dafür habe ich keine Kraft. Die brauche ich jetzt für meinen Sohn.» Aber sie kann die brutale Tat nicht verstehen: «Man sollte doch wissen, dass ein einziger Schlag ein ganzes Leben verändern kann. Nicky wird nie mehr der sein, der er einmal war.»

http://is.blick.ch/img/gen/l/M/HBlMuFQY ... 19+0+0.jpg
Nicky mit Kollegen kurz vor der Attacke.

www.blick.ch
In guten wie in schlechten Zeiten - Die Farben der Kurve als Sinnbild für Treue und Stolz
Alex Miamorsch hat geschrieben:User pippo36 hat einmal mehr als einziger den Kopf eingeschalten!

Anerkennung und Dank!

Benutzeravatar
Gfelli
Beiträge: 1868
Registriert: 11.05.07 @ 17:59
Wohnort: AG
Kontaktdaten:

#7 Beitrag von Gfelli »

Blick Online, 13.09.2007

«Warum ist niemand eingeschritten?»

VON RALPH DONGHI
13.09.2007 | 00:55:08

AARAU – Eine verzweifelte Mutter sucht Antworten – am Ort, wo ihr Bub ins Koma geprügelt wurde.

http://is.blick.ch/img/gen/d/V/HBdVK0ha ... _420xA.jpg
Mutter Yvonne Hoheisel und Disco-Mitbesitzer Fabian Bürkli sind sich einig: Das Gesetz muss verschärft werden.

Yvonne Hoheisel (46) steht erstmals vor der Disco «Kettenbrücke» in Aarau. «Ein komisches Gefühl», sagt sie.

Hier kam es vor über 7 Wochen zum Drama. Schläger richteten ihren Nicky (19) so übel zu, dass er wohl fürs ganze Leben gezeichnet ist.

Die Mutter will wissen, was sich in der Nacht auf den 22. Juli abgespielt hat. BLICK bringt sie mit dem «Kettenbrücke»-Mitinhaber zusammen.

«Es tut mir leid, was mit Nicky passiert ist», sagt Fabian Bürkli (37), bekannt aus der ersten Schweizer «Big Brother»-Staffel im Jahr 2000.

«Wo lag Nicky?», will die Mutter von ihm wissen. Bürkli: «Hier. Um die Ecke. Rechts vom blauen Fass.» Die Mutter: «Warum ist niemand eingeschritten?» Bürkli: «Unsere Security-Leute konnten die Szene vom Eingang aus gar nicht sehen.»

Zudem sei alles ganz schnell passiert. Als man Nicky fand, waren die Täter längst weg. Bürkli selbst habe die Ambulanz gerufen. Und er habe der Polizei Partybilder vom Abend organisiert – zum Ermitteln.

Denn: Nicky war mit seinen Kollegen zuvor schon von den Schlägern angepöbelt worden. Die Security forderte daraufhin alle auf, den Club zu verlassen.

«Wir wollen doch auch, dass es hier ruhig zu und her geht», sagt Bürkli. «Seit sechs Jahren gibts den Club. Aber erst in den letzten Monaten kam es zu Schlägereien. Doch die gibt es überall immer mehr. Es ist eben ein Gesellschafts-Problem!»

Die Mutter: «Stimmt. Die Hemmschwelle bei Schlägern sinkt. Doch warum hat es hier keine Kamera?» Bürkli: «Wir dürfen öffentliches Gebiet leider nicht überwachen.»

Beide fragen sich: Warum sind die Schläger – zwei Italiener und ein Schweizer (19 bis 20) – wieder frei?
«Klar. Sie haben alles zugegeben. Doch das kanns doch nicht sein», sagt die Mutter. Bürkli: «Genau! Andere denken vielleicht: Cool, wir können locker jemanden halb tot prügeln. Wir kommen ja eh bald wieder raus.»

Die Mutter: «Auch für die Polizei muss es frustrierend sein. Das Gesetz müsste den heutigen Zeiten angepasst werden!» Bürkli nickt: «Es muss zur Abschreckung massiv verschärft werden!» Dass dies bald passiert, bezweifeln beide.

Yvonne Hoheisel hofft jetzt, «dass die Richter beim Prozess harte Urteile fällen und ein Zeichen setzen werden. Damit so etwas wie mit Nicky nie mehr passiert.»

http://is.blick.ch/img/gen/v/O/HBvOvE8Z ... _420xA.jpg
Nicky wurde von den Schlägern beim blauen Fass liegen gelassen.

Benutzeravatar
Grasshopper AG
Beiträge: 161
Registriert: 04.10.04 @ 20:46
Wohnort: Reinach

nicky ist tot

#8 Beitrag von Grasshopper AG »

Der 19-jährige Schweizer war am 22. Juli 2007 vor der Disco Kettenbrücke in Aarau Opfer einer Schlägerei.
Die Kantonspolizei Aarau konnte inzwischen zwei Italiener und einen Schweizer ermitteln, welche die Tat gestanden haben. Der junge Mann ist im Verlaufe der letzten Nacht im Kantonsspital in Aarau verstorben. Das Bezirksamt Aarau hat eine Obduktion angeordnet.

Benutzeravatar
mühli
Beiträge: 3189
Registriert: 03.06.04 @ 12:54

#9 Beitrag von mühli »

Eben auch im Radio vernommen. R.I.P.
08. November 2015...als man den FCB und Fischer am selben Tag besiegte...

Benutzeravatar
Mr Grandes Oreilles
Beiträge: 158
Registriert: 27.06.07 @ 21:12
Wohnort: dihei

#10 Beitrag von Mr Grandes Oreilles »

:( R.I.P.
Es git nur ein Verein

Antworten