yaenne hat geschrieben:Im Namen von diversen Kurvengängern und Eingekesselten.
Beim Verlassen des Stadions durch den einzigen Ausgang versammelte man sich, wie man das nach jedem Spiel tut, vor dem Stadion. Sich von diesem Ort zu entfernen war nach wenigen Minuten bereits nicht mehr möglich, da man von beiden Seiten von der Polizei eingekesselt wurde. Von rechts hiess es, man solle sich bitte sofort entfernen, von links drohte man mit einer Festnahme, wenn man sich nicht zurückziehe. Eine umfassende Kontrolle von allen Personalien war die Folge, die absolut willkürlich, also ohne Straftat, ohne Verdachtsmoment, erfolgte. Wenn man nach den Befragungen über Familienangehörige und sonstigen Freizeitaktivitäten nachhakte, was denn nun mit den Daten passiere, erhielt man Antworten, bei denen man sah, dass sich der Intelligenzquotient der anwesenden Polizisten auf Randsteinhöhe bewegte. Die einen Beamten behaupteten, die Daten werden für ein Jahr behalten, andere meinten, alle allfälligen Straftaten an diesem Tag würden den Anwesenden angelastet, wieder andere sprachen von einer kollektiven Aufnahme in die Gamma-Datenbank, andere wussten gar nicht, weshalb sie gerade die Namen notierten, letztere vermuteten Stadionverbote gegen bekannte Gesichter, „vielleicht aber auch gegen alle“.
Dass allerdings Vorverurteilung, provisorische Fichierung und willkürliche Repression an die DDR und das dritte Reich erinnern, scheint keinem der Polizisten in den Sinn zu kommen. Auch das man Frauen, Kinder und äusserst junge Jugendliche mit Gewalt vom Stadion vertreibt, obschon um die nächste Ecke FCZ-Anhänger jedes Grüppchen abzupassen versuchen, erschien der Staatsgewalt als durchaus rationale Deeskalations-Massnahme.
Als die gesamte Anwesenheit der GC-Fans kontrolliert worden ist und man sich als Gruppe sammeln wollte um dann endlich abzuziehen, drohte die Polizei bereits mit Gewalt, falls man sich nicht innerhalb von zwei Minuten entferne. Nach de facto dreissig Sekunden wurde bereits Gummischrot auf Kopfhöhe geschossen, wobei jedem einzelnen Polizisten klar war, dass von den 250 Menschen etwa ein Drittel unter achtzehn war und kaum Gefahrenpotential vorhanden war. Ausserdem hielten sich im Menschenauflauf gut ein Dutzend Zivilpolizisten (Stasi 2.0) auf. Glücklicherweise erkennt man sie ohne Probleme, denn ihre erbärmlichen Versuche sich wie normale Menschen -die sie ja nun einmal nicht sind- anzuziehen um nicht aufzufallen scheitern jedes Mal aufs Neue.
Beteiligt waren an dieser Aktion auch bekannte Exponenten wie Peter Landolt, Christian Inauen und Schergen. Im Stadion machen sie auf nett und kulant, in Wahrheit sind sie genau so Teil dieser Unterdrückungsmaschinerie.
Fakt ist, dass einmal mehr die Fussballfans hinhalten müssen um Testobjekt für den totalitären Staat zu sein. Fakt ist auch, dass solche Polizeiaktionen die Schweiz als den orwellsch’en Staat entlarven, der sie ist.
Super Text! Danke dir für die Mühe.. Ist leider genau so wie du es beschreibst!