Gestern kam Boris ja noch kurz zu den Fans. Ich fragte ihn: "Boris, erreicht der Trainer euch Spieler noch?" Er ging mit versteinerter Mine wortlos davon. Das will was heissen!
Zuletzt geändert von Dorflinde am 18.03.10 @ 22:25, insgesamt 1-mal geändert.
Magic-Kappi hat geschrieben:Auf der einen Seite stehen die Einschätzungen der Scouts von Hoffenheim, Schalke, Wolfsburg, PSG, ein paar englischen Vereinen und dem Doumbia-Fanclub. Demgegenüber tritt das vereinigte Fachwissen von ein paar Forumsspasten an.
Sein Vertrag mit GC wäre noch ein Jahr gelaufen. Gianluca Frontino löste ihn auf, fand eine Lehrstelle und mit der Spielvi einen Klub, wo er wieder Spass gefunden hat.
von matthias dubach
Die beiden Plätze liegen nur wenige hundert Meter voneinander entfernt: Doch für Gianluca Frontino war der Wechsel vom FC Schaffhausen und vom Stadion Breite zur Spielvereinigung auf dem Bühlplatz ein riesiger Schritt. Für Frontino bedeutet der Schritt das Ende seiner Zeit im Profigeschäft. Das Ende vom Traum einer grossen Karriere. Er, der im Nachwuchs der Zürcher Grasshoppers als eines der grössten Talente galt und dessen Vertrag ihn noch ein Jahr an GC gebunden hätte, er spielt nun in der 2. Liga interregional. «Die Erklärung ist einfach: Ich wollte wieder Spass haben am Fussball», sagt der Mittelfeldspieler, der beim Absteiger die Rückennummer 10 und die Regisseurposition von Jonas Moser übernimmt.
In der letzten Saison beim FCS in der Challenge League war dem 20-Jährigen der Spass vergangen. «Ich hatte keine Lust mehr, morgens aufzustehen und ins Training zu fahren», beschreibt Frontino seine damalige Gefühlslage. Er verschweigt nicht, dass sein Verhältnis zu FCS-Trainer René Weiler nicht frei von Nebengeräuschen war. Seine 20 Partien in der letzten Saison waren oft nur Teileinsätze.
KV-Lehre in Kreuzlingen
Während rund zweier Monate wälzte der Diessenhofer die Gedanken, wie es mit seiner Karriere weitergehen solle: Den Vertrag mit GC erfüllen, der wohl eine erneute Ausleihe zu einem Challenge-League-Verein bedeutet hätte? Oder sich ganz neu orientieren? Frontino entschied sich dafür, dass sich Grundlegendes ändern müsse. «Das war keine Bauchentscheidung.» Er ging auf Lehrstellensuche und beginnt nun in der nächsten Woche mit der KV-Ausbildung bei der Mobiliar-Versicherung in Kreuzlingen. «Ich freue mich auf diese neue Aufgabe, diese Woche habe ich schon erste Kurse besucht», erzählt Frontino. Ganz mit Fussballspielen aufhören war für den Mittelfeldspieler aber kein Thema. Mit der SV Schaffhausen lag die Lösung fast auf der Hand, Frontino kennt viele der neuen Mitspieler schon länger. «Das war ausschlaggebend, wir sind eine tolle Gruppe. Auch Trainer Edgar Sepp hat eine Rolle gespielt, er macht gute Trainings. Hier ist der Spass wieder zurückgekehrt», versichert er. Mit Luciano Aulisio vom FC Diessenhofen wechselte zudem ein Spieler ins Team, der mit dem vormaligen FCSler schon im Sandkasten zusammengespielt hatte. Und sobald Gennaro Frontino von seinem Achillessehneriss genesen ist, können die Brüder gemeinsam für die SVS stürmen. Seinen früheren Wegzug als Teenager aus Diessenhofen in den GC-Campus in Niederhasli oder das halbe Jahr beim italienischen Serie-A-Klub Lecce mag Frontino nicht missen. «Alles, was ich im Fussball erlebt habe, verdanke ich GC. Ich bleibe Fan der Zürcher», sagt der SVS-Regisseur. Dass zum Sprung nach ganz oben neben viel Talent und Durchsetzungsvermögen auch etwas Glück gehört, zeigt sich an Frontino. Unter dem aktuellen GC-Coach Ciriaco Sforza hätte Frontino mit grosser Wahrscheinlichkeit seine Chance in der Super League gekriegt. Vorgänger Hanspeter Latour setzte die U-21-Spieler viel wählerischer ein.
shn.ch