Presse Thread
- Fuessballer Moldovan
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Re: Presse Thread
https://www.nzz.ch/sport/nach-dem-aufst ... ld.1626312
Nach dem Aufstieg in die Super League: Dem Grasshopper-Club bleibt viel Stoff zum Lernen
Anders als die Aufsteiger früherer Jahre kann der Rekordmeister nicht auf ein solides Fundament bauen. Doch mit angemessenen Personalentscheidungen und kluger Kaderplanung könnten die Grasshoppers in den kommenden Wochen die Basis für erfolgreiche Zeiten und mehr Glaubwürdigkeit legen.
Fabian Ruch
Die Grasshoppers kehren nach zwei Jahren zurück in die Super League. Sie haben erst in der letzten Runde und nach einer glanzlosen Saison die Pflicht erfüllt. GC blickt auf schwierige Monate zurück, selten überzeugte der Favorit, obwohl er mit einem deutlich höheren Budget als die mittelmässige Konkurrenz ausgestattet ist. Oft retteten die Zürcher Punkte dank späten Toren und individueller Qualität. Die Mannschaft wirkte nicht gefestigt, eine spielerische Entwicklung war nicht erkennbar, am Ende schaffte sie es trotz wochenlanger Erfolglosigkeit knapp als Erste über die Ziellinie.
Erst zwei Spieltage vor Schluss trennte sich der Grasshopper-Club vom Trainer João Carlos Pereira. Dem Portugiesen war es nie gelungen, Leidenschaft zu entfachen und eine Spielidee zu vermitteln, er holte aus dem breit besetzten Kader viel zu wenig heraus. Seine Entlassung war in einer pannenreichen Saison die letzte Massnahme, die unterstrich, wie fragil die GC-Strukturen sind.
Im Betrieb herrschte lange Misstrauen zwischen dem Managing Director Shqiprim Berisha und dem Verwaltungsrat Andras Gurovits. Der Präsident Sky Sun kam erst im Frühling aus China in die Schweiz, bis dahin hatte Unruhe den Alltag dominiert. Im Januar etwa waren der Sportchef Bernard Schuiteman und der Medienchef Adrian Fetscherin unter einigem Getöse abgetreten. Und so kehrt GC zwar zurück in die höchste Liga, kann aber nicht auf ein solides Fundament bauen wie der FC Zürich und der FC Vaduz als Aufsteiger in den letzten Jahren.
Zieht die Führung jedoch die richtigen Schlüsse aus den Fehlern seit der Übernahme vor etwas mehr als einem Jahr, sind die Aussichten vielversprechend. Denn im Gegensatz zu den allermeisten Super-League-Vereinen ist bei GC trotz Pandemie kein Sparkurs vorgesehen, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind so gut wie seit langem nicht mehr. Die schwerreichen Besitzer des chinesischen Konglomerats Fosun wollen investieren und angreifen. Sie haben grosse Pläne, möchten in fünf Jahren Meister sein und in zehn Jahren zu Europas Spitze gehören.
Für den Anfang wäre es kaum verkehrt, würden sie ihre Philosophie anpassen – und GC zumindest ein wenig vom Partnerklub Wolverhampton Wanderers sowie von der portugiesischen Beraterfirma Gestifute emanzipieren. Es kann durchaus Sinn ergeben, talentierte Leihspieler zu verpflichten, die sonst nicht den Weg in die Schweiz fänden, von diesem Netzwerk dürfen die Grasshoppers profitieren. Doch es ist nicht zielführend, auch auf Kosten des eigenen Nachwuchses jeden Sommer das halbe Kader auszuwechseln.
Es wäre zudem kaum der richtige Weg, aus dem weitverzweigten Fussballkosmos der Besitzer erneut auch einen Trainer und einen Sportchef zu verpflichten, die wenig Ahnung vom Schweizer Fussball haben. Mit angemessenen Personalentscheidungen auf den Schlüsselpositionen und kluger Kaderplanung, mit mehr Transparenz und klarer Kommunikation könnten die Grasshoppers in den nächsten Wochen die Basis für erfolgreiche Zeiten und mehr Glaubwürdigkeit legen. Noch mehr Einfluss aus dem Ausland auf und neben dem Platz wäre der Sache hingegen kaum dienlich. Vielleicht haben das die Geldgeber und Verantwortlichen in den letzten Monaten auch realisiert.
Nach dem Aufstieg in die Super League: Dem Grasshopper-Club bleibt viel Stoff zum Lernen
Anders als die Aufsteiger früherer Jahre kann der Rekordmeister nicht auf ein solides Fundament bauen. Doch mit angemessenen Personalentscheidungen und kluger Kaderplanung könnten die Grasshoppers in den kommenden Wochen die Basis für erfolgreiche Zeiten und mehr Glaubwürdigkeit legen.
Fabian Ruch
Die Grasshoppers kehren nach zwei Jahren zurück in die Super League. Sie haben erst in der letzten Runde und nach einer glanzlosen Saison die Pflicht erfüllt. GC blickt auf schwierige Monate zurück, selten überzeugte der Favorit, obwohl er mit einem deutlich höheren Budget als die mittelmässige Konkurrenz ausgestattet ist. Oft retteten die Zürcher Punkte dank späten Toren und individueller Qualität. Die Mannschaft wirkte nicht gefestigt, eine spielerische Entwicklung war nicht erkennbar, am Ende schaffte sie es trotz wochenlanger Erfolglosigkeit knapp als Erste über die Ziellinie.
Erst zwei Spieltage vor Schluss trennte sich der Grasshopper-Club vom Trainer João Carlos Pereira. Dem Portugiesen war es nie gelungen, Leidenschaft zu entfachen und eine Spielidee zu vermitteln, er holte aus dem breit besetzten Kader viel zu wenig heraus. Seine Entlassung war in einer pannenreichen Saison die letzte Massnahme, die unterstrich, wie fragil die GC-Strukturen sind.
Im Betrieb herrschte lange Misstrauen zwischen dem Managing Director Shqiprim Berisha und dem Verwaltungsrat Andras Gurovits. Der Präsident Sky Sun kam erst im Frühling aus China in die Schweiz, bis dahin hatte Unruhe den Alltag dominiert. Im Januar etwa waren der Sportchef Bernard Schuiteman und der Medienchef Adrian Fetscherin unter einigem Getöse abgetreten. Und so kehrt GC zwar zurück in die höchste Liga, kann aber nicht auf ein solides Fundament bauen wie der FC Zürich und der FC Vaduz als Aufsteiger in den letzten Jahren.
Zieht die Führung jedoch die richtigen Schlüsse aus den Fehlern seit der Übernahme vor etwas mehr als einem Jahr, sind die Aussichten vielversprechend. Denn im Gegensatz zu den allermeisten Super-League-Vereinen ist bei GC trotz Pandemie kein Sparkurs vorgesehen, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind so gut wie seit langem nicht mehr. Die schwerreichen Besitzer des chinesischen Konglomerats Fosun wollen investieren und angreifen. Sie haben grosse Pläne, möchten in fünf Jahren Meister sein und in zehn Jahren zu Europas Spitze gehören.
Für den Anfang wäre es kaum verkehrt, würden sie ihre Philosophie anpassen – und GC zumindest ein wenig vom Partnerklub Wolverhampton Wanderers sowie von der portugiesischen Beraterfirma Gestifute emanzipieren. Es kann durchaus Sinn ergeben, talentierte Leihspieler zu verpflichten, die sonst nicht den Weg in die Schweiz fänden, von diesem Netzwerk dürfen die Grasshoppers profitieren. Doch es ist nicht zielführend, auch auf Kosten des eigenen Nachwuchses jeden Sommer das halbe Kader auszuwechseln.
Es wäre zudem kaum der richtige Weg, aus dem weitverzweigten Fussballkosmos der Besitzer erneut auch einen Trainer und einen Sportchef zu verpflichten, die wenig Ahnung vom Schweizer Fussball haben. Mit angemessenen Personalentscheidungen auf den Schlüsselpositionen und kluger Kaderplanung, mit mehr Transparenz und klarer Kommunikation könnten die Grasshoppers in den nächsten Wochen die Basis für erfolgreiche Zeiten und mehr Glaubwürdigkeit legen. Noch mehr Einfluss aus dem Ausland auf und neben dem Platz wäre der Sache hingegen kaum dienlich. Vielleicht haben das die Geldgeber und Verantwortlichen in den letzten Monaten auch realisiert.
Der FCZ muss sich nur fragen, was für Gesindel er in seinem Anhang mitschleppt. (Tages-Anzeiger, 23.10.2021)
- Fuessballer Moldovan
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Re: Presse Thread
https://www.tagesanzeiger.ch/gc-dominie ... 7380644906
GC dominiert und zittert – und ist zurück in der Super League
Demhasaj und Léo schiessen die Grasshoppers zurück in die höchste Spielklasse. Die Analyse nach einer komplizierten, aber am Ende erfolgreichen Saison.
Marcel Rohner
Um 21.54 Uhr ist das Kapitel Challenge League beendet. Es ist der Moment, als Schiedsrichter Hänni abpfeift, Feuerwerk in den Nachthimmel fliegt und keiner mehr Zoltan Kadar diesen Augenblick nehmen kann. GC steigt in die Super League auf, auch dank ihm, der erst seit zehn Tagen wieder Trainer ist. Am Ende stürmen sie alle in den Mittelkreis, es fällt ganz viel Druck ab.
Die GC-Spieler mussten in den vergangenen Wochen oft auf die anderen schauen. Diesmal bringen sie sich früh in eine Situation, in der der Blick nach Wil – dort erreicht Thun die Barrage – unwichtig wird. Demhasaj trifft in der 13. Minute nach einer feinen Hereingabe von Schmid. Dann staubt Leo kurz vor der Pause zum 2:0 ab, und GC schafft es, im wichtigsten Spiel der Saison erstaunlich sicher aufzutreten. Erst als Kriens in der 68. Minute den Anschlusstreffer erzielt, zittert das Heimteam – es rettet das 2:1 aber über die Zeit.
Das alles, dieses souveräne GC und diese Momente der Glückseligkeit, täuschen über die letzten Wochen und auch etwas über die ganze Saison hinweg. Vier Punkte holte GC in den letzten fünf Spielen. Das reicht, weil die Konkurrenz in dieser Liga nicht besser war. Und es macht GC punktemässig zum schlechtesten Aufsteiger der Challenge League überhaupt. Noch nie seit der Einführung 2003 hatte der Erste der zweithöchsten Spielklasse einen so tiefen Punkteschnitt, noch nie hatte er so wenige Spiele gewonnen und so viele verloren.
Es war nie eine einfache Saison. GC hatte Glück, dass kein Team vom Kaliber Lausannes dabei war. Und dass Thun nach fünf Spielen erst vier Punkte gesammelt hatte, half auch. Das vierte Duell mit dem ärgsten Konkurrenten war dann auch der Höhepunkt – es war, als hätte man alles in der Saison schon Verpasste und noch zu Verpassende in diese Partie gepackt.
3:1 gewann GC, es war ein Spiel voller schöner Momente auf dem Platz, immerhin 100 Zuschauer waren da. Tatsächlich kam da so etwas wie Euphorie auf. Das war sonst aber nicht oft der Fall, GC hatte immer wieder Mühe, verlor gegen jeden Gegner mindestens einmal, abgesehen von Wil und Chiasso.
Die Grasshoppers retteten insgesamt 15 Punkte mit Toren in der Schlussphase. Das spricht für Charakter und Qualität einzelner Spieler in diesem wild zusammengewürfelten Kader. Es spricht aber nicht für sie, dass sie sich überhaupt in solche Lagen bringen, sie gegen vermeintlich schwächere Gegner so lange zittern und sich den Aufstieg am letzten Spieltag sichern mussten.
Die Trainerentlassung: Gerade noch rechtzeitig
Der Portugiese João Carlos Pereira war 34 Spiele lang Trainer, er träumte von erfrischendem, offensivem Fussball, das gelang fast nie über 90 Minuten. Pereira hatte talentierte Spieler, konnte mit diesen aber nichts anfangen. Seine Aufstellungen waren zum Teil rätselhaft, den Zugang zu wichtigen Spielern wie Nikola Gjorgjev oder auch Petar Pusic und vor seinem Kreuzbandriss Giotto Morandi fand er nie.
Die Entlassung zwei Runden vor Schluss kam gerade noch rechtzeitig – sie hätte auch früher kommen dürfen. Nach dem Spiel gegen Xamax vom vergangenen Freitag, dem ersten unter Kadar, zögerte Gjorgjev etwas und sagte damit wohl mehr aus, als er wollte. Schliesslich beantwortete er die Frage, ob in den letzten Wochen unter Pereira das Feuer fehlte, mit: «Sie sind einfach zwei verschiedene Trainer.» Für eine solche Situation sei Kadar ein Top-Mann. Er sprach von der Situation, in die sich GC manövrierte, indem es auf zum Teil peinliche Art und Weise einen 7-Punkte-Vorsprung verspielte.
Kadar, der letzte Saison den Aufstieg verpasste, hat nun Unvollendetes vollendet. Seine Mission ist damit zu Ende, er ist weiterhin Nachwuchschef, Ricardo Cabanas wird als Verantwortlicher der 12- bis 14-Jährigen einer seiner wichtigsten Ansprechpartner bleiben. Die Führung wird sich nach einem neuen Trainer umschauen. Präsident Sky Sun will GC lieber heute als morgen an der Spitze des Schweizer Fussballs sehen. Und in zehn Jahren, so das Ziel, sieht er GC sogar europäisch vorne mitmischen.
Der Chinese kam im Februar in die Schweiz, elf Monate nach der Übernahme durch die Besitzerin Jenny Wang. Er bemüht sich um Offenheit und will Ruhe reinbringen in einen Verein, dessen grösste Unruhen aus dem eigenen Inneren kommen. Sun redet ausführlich mit den Medien, verrät dann aber wenig darüber, in welche Richtung sich GC entwickeln soll.
Klar ist: 50 Millionen Franken sollen in den nächsten Jahren aus China nach Zürich fliessen. Viel Geld für einen Schweizer Verein, auch die Corona-Krise mag der Club verkraften. Den Fans aber fehlt es an Identifikation, sie finden sie höchstens noch in Spielern wie Pusic oder Gjorgjev, die schon als Kinder zu GC kamen. So etwas können die Grasshoppers auch mit all dem Geld nicht kaufen. Eher werden in den nächsten Monaten erneut Spieler von anderswo ihren Weg nach Niederhasli finden.
Von den neuen Ausländern glänzte nur einer
Mit den Wolverhampton Wanderers hat GC einen Partner aus der Premier League. Dass mit Seyi Olofinjana dessen aktueller Verantwortlicher für Leihspieler der nächste GC-Sportchef werden soll, spricht für sich. Sein Vorgänger Bernard Schuiteman wollte bei GC nicht weitermachen – nicht zuletzt, weil er selbst nicht mitreden konnte, was die Transfers anging. Das will man mit der Verpflichtung Olofinjanas offenbar nicht mehr riskieren.
Der Nigerianer wird das Gesicht des nächsten Umbruchs im Kader sein, als Bindeglied zwischen Niederhasli und Wolverhampton. Für die Rückkehr in die Super League sind die Grasshoppers auf mehr Qualität angewiesen, es ist sinnbildlich, dass die besten Spieler der Saison ihre Ausbildung in der Schweiz oder gar bei GC absolvierten, neben Pusic und Gjorgjev waren das vor allem Shkelqim Demhasaj, Dominik Schmid oder Goalie Mateo Matic.
Von den Ausländern stach einzig Verteidiger Toti Gomes konstant heraus. Der Portugiese wird den Verein verlassen, genauso wie Connor Ronan, ebenfalls einer von den Wolves. Auch die Leihverträge von Cristian Ponde, Miguel Nobrega und Nuno Pina laufen aus. Sie waren nicht die grossen Verstärkungen. Dafür bleibt GC Leo erhalten; der Stürmer hat die Qualitäten, um in der Schweiz seine Tore zu erzielen. Das zeigte er nicht nur am Donnerstagabend.
GC dominiert und zittert – und ist zurück in der Super League
Demhasaj und Léo schiessen die Grasshoppers zurück in die höchste Spielklasse. Die Analyse nach einer komplizierten, aber am Ende erfolgreichen Saison.
Marcel Rohner
Um 21.54 Uhr ist das Kapitel Challenge League beendet. Es ist der Moment, als Schiedsrichter Hänni abpfeift, Feuerwerk in den Nachthimmel fliegt und keiner mehr Zoltan Kadar diesen Augenblick nehmen kann. GC steigt in die Super League auf, auch dank ihm, der erst seit zehn Tagen wieder Trainer ist. Am Ende stürmen sie alle in den Mittelkreis, es fällt ganz viel Druck ab.
Die GC-Spieler mussten in den vergangenen Wochen oft auf die anderen schauen. Diesmal bringen sie sich früh in eine Situation, in der der Blick nach Wil – dort erreicht Thun die Barrage – unwichtig wird. Demhasaj trifft in der 13. Minute nach einer feinen Hereingabe von Schmid. Dann staubt Leo kurz vor der Pause zum 2:0 ab, und GC schafft es, im wichtigsten Spiel der Saison erstaunlich sicher aufzutreten. Erst als Kriens in der 68. Minute den Anschlusstreffer erzielt, zittert das Heimteam – es rettet das 2:1 aber über die Zeit.
Das alles, dieses souveräne GC und diese Momente der Glückseligkeit, täuschen über die letzten Wochen und auch etwas über die ganze Saison hinweg. Vier Punkte holte GC in den letzten fünf Spielen. Das reicht, weil die Konkurrenz in dieser Liga nicht besser war. Und es macht GC punktemässig zum schlechtesten Aufsteiger der Challenge League überhaupt. Noch nie seit der Einführung 2003 hatte der Erste der zweithöchsten Spielklasse einen so tiefen Punkteschnitt, noch nie hatte er so wenige Spiele gewonnen und so viele verloren.
Es war nie eine einfache Saison. GC hatte Glück, dass kein Team vom Kaliber Lausannes dabei war. Und dass Thun nach fünf Spielen erst vier Punkte gesammelt hatte, half auch. Das vierte Duell mit dem ärgsten Konkurrenten war dann auch der Höhepunkt – es war, als hätte man alles in der Saison schon Verpasste und noch zu Verpassende in diese Partie gepackt.
3:1 gewann GC, es war ein Spiel voller schöner Momente auf dem Platz, immerhin 100 Zuschauer waren da. Tatsächlich kam da so etwas wie Euphorie auf. Das war sonst aber nicht oft der Fall, GC hatte immer wieder Mühe, verlor gegen jeden Gegner mindestens einmal, abgesehen von Wil und Chiasso.
Die Grasshoppers retteten insgesamt 15 Punkte mit Toren in der Schlussphase. Das spricht für Charakter und Qualität einzelner Spieler in diesem wild zusammengewürfelten Kader. Es spricht aber nicht für sie, dass sie sich überhaupt in solche Lagen bringen, sie gegen vermeintlich schwächere Gegner so lange zittern und sich den Aufstieg am letzten Spieltag sichern mussten.
Die Trainerentlassung: Gerade noch rechtzeitig
Der Portugiese João Carlos Pereira war 34 Spiele lang Trainer, er träumte von erfrischendem, offensivem Fussball, das gelang fast nie über 90 Minuten. Pereira hatte talentierte Spieler, konnte mit diesen aber nichts anfangen. Seine Aufstellungen waren zum Teil rätselhaft, den Zugang zu wichtigen Spielern wie Nikola Gjorgjev oder auch Petar Pusic und vor seinem Kreuzbandriss Giotto Morandi fand er nie.
Die Entlassung zwei Runden vor Schluss kam gerade noch rechtzeitig – sie hätte auch früher kommen dürfen. Nach dem Spiel gegen Xamax vom vergangenen Freitag, dem ersten unter Kadar, zögerte Gjorgjev etwas und sagte damit wohl mehr aus, als er wollte. Schliesslich beantwortete er die Frage, ob in den letzten Wochen unter Pereira das Feuer fehlte, mit: «Sie sind einfach zwei verschiedene Trainer.» Für eine solche Situation sei Kadar ein Top-Mann. Er sprach von der Situation, in die sich GC manövrierte, indem es auf zum Teil peinliche Art und Weise einen 7-Punkte-Vorsprung verspielte.
Kadar, der letzte Saison den Aufstieg verpasste, hat nun Unvollendetes vollendet. Seine Mission ist damit zu Ende, er ist weiterhin Nachwuchschef, Ricardo Cabanas wird als Verantwortlicher der 12- bis 14-Jährigen einer seiner wichtigsten Ansprechpartner bleiben. Die Führung wird sich nach einem neuen Trainer umschauen. Präsident Sky Sun will GC lieber heute als morgen an der Spitze des Schweizer Fussballs sehen. Und in zehn Jahren, so das Ziel, sieht er GC sogar europäisch vorne mitmischen.
Der Chinese kam im Februar in die Schweiz, elf Monate nach der Übernahme durch die Besitzerin Jenny Wang. Er bemüht sich um Offenheit und will Ruhe reinbringen in einen Verein, dessen grösste Unruhen aus dem eigenen Inneren kommen. Sun redet ausführlich mit den Medien, verrät dann aber wenig darüber, in welche Richtung sich GC entwickeln soll.
Klar ist: 50 Millionen Franken sollen in den nächsten Jahren aus China nach Zürich fliessen. Viel Geld für einen Schweizer Verein, auch die Corona-Krise mag der Club verkraften. Den Fans aber fehlt es an Identifikation, sie finden sie höchstens noch in Spielern wie Pusic oder Gjorgjev, die schon als Kinder zu GC kamen. So etwas können die Grasshoppers auch mit all dem Geld nicht kaufen. Eher werden in den nächsten Monaten erneut Spieler von anderswo ihren Weg nach Niederhasli finden.
Von den neuen Ausländern glänzte nur einer
Mit den Wolverhampton Wanderers hat GC einen Partner aus der Premier League. Dass mit Seyi Olofinjana dessen aktueller Verantwortlicher für Leihspieler der nächste GC-Sportchef werden soll, spricht für sich. Sein Vorgänger Bernard Schuiteman wollte bei GC nicht weitermachen – nicht zuletzt, weil er selbst nicht mitreden konnte, was die Transfers anging. Das will man mit der Verpflichtung Olofinjanas offenbar nicht mehr riskieren.
Der Nigerianer wird das Gesicht des nächsten Umbruchs im Kader sein, als Bindeglied zwischen Niederhasli und Wolverhampton. Für die Rückkehr in die Super League sind die Grasshoppers auf mehr Qualität angewiesen, es ist sinnbildlich, dass die besten Spieler der Saison ihre Ausbildung in der Schweiz oder gar bei GC absolvierten, neben Pusic und Gjorgjev waren das vor allem Shkelqim Demhasaj, Dominik Schmid oder Goalie Mateo Matic.
Von den Ausländern stach einzig Verteidiger Toti Gomes konstant heraus. Der Portugiese wird den Verein verlassen, genauso wie Connor Ronan, ebenfalls einer von den Wolves. Auch die Leihverträge von Cristian Ponde, Miguel Nobrega und Nuno Pina laufen aus. Sie waren nicht die grossen Verstärkungen. Dafür bleibt GC Leo erhalten; der Stürmer hat die Qualitäten, um in der Schweiz seine Tore zu erzielen. Das zeigte er nicht nur am Donnerstagabend.
Der FCZ muss sich nur fragen, was für Gesindel er in seinem Anhang mitschleppt. (Tages-Anzeiger, 23.10.2021)
Re: Presse Thread
https://www.nau.ch/sport/fussball/chall ... e-65930915
https://www.nau.ch/sport/fussball/gc-da ... g-65930919
Viele Stimmen zum Spiel und den Fans!
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- Sigi Gretasson 2004
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Re: Presse Thread
Herrlich!!!!
Der Interviewer könnte auch gut ein Marktschreier vom Hamburger Fischmarkt sein!

Der Interviewer könnte auch gut ein Marktschreier vom Hamburger Fischmarkt sein!
so let your soul glow!
Re: Presse Thread
Man darf die Verantwortlichen auch mal loben:
https://i.ibb.co/vhj46Vv/Screenshot-202 ... 1821-2.png
https://i.ibb.co/pXKVmfR/Screenshot-202 ... 2031-2.png
https://i.ibb.co/vhj46Vv/Screenshot-202 ... 1821-2.png
https://i.ibb.co/pXKVmfR/Screenshot-202 ... 2031-2.png
Re: Presse Thread
geilLion King hat geschrieben: ↑21.05.21 @ 10:26 Man darf die Verantwortlichen auch mal loben:
https://i.ibb.co/vhj46Vv/Screenshot-202 ... 1821-2.png
https://i.ibb.co/pXKVmfR/Screenshot-202 ... 2031-2.png

Schon bald wird der König wieder vom Thron grüssen!
Re: Presse Thread
Ich mag Schmid. Der Junge gab die ganze Saison Vollgas, stand immer zum Verein und hat sich zerrissen. Bodenständig und sympathisch. Ich verzeih ihm sogar (so halben) den absoluten Gaggidialekt.Score hat geschrieben: ↑21.05.21 @ 10:18 https://www.nau.ch/sport/fussball/chall ... e-65930915
https://www.nau.ch/sport/fussball/gc-da ... g-65930919
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出门问路,入乡问俗
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Re: Presse Thread
Ja, absolut Top. Ist ja jetzt auch ein Profi am Werk. Endlich.

Re: Presse Thread
Zum Saisonabschluss geben sich die Niederhasen versöhnlich. Was mussten die Spieler alles lesen? Wüste Sachen. Nun ist alles vergessen. Doch bald geht es wieder los mit den Beschimpfungen. Soviel ist sicher.
Re: Presse Thread
Nach friedlicher GC-Feier griffen die FCZ-Fans an
Dass der Stadtrivale wieder in die höchste Fussball-Liga aufsteigt, haben ein paar FCZ-Anhänger schlecht verkraftet. Die Polizei griff mit Tränengas ein.
https://www.google.com/amp/s/amp.tagesa ... 6217071921
Dass der Stadtrivale wieder in die höchste Fussball-Liga aufsteigt, haben ein paar FCZ-Anhänger schlecht verkraftet. Die Polizei griff mit Tränengas ein.
https://www.google.com/amp/s/amp.tagesa ... 6217071921
„We demand success and we will spend accordingly.“
- Stacy Johns, 17. Januar 2024
„Maybe we're gonna be in the high-volume, low-transfer-fee game.“
- Larry Berg, 25. März 2025
- Stacy Johns, 17. Januar 2024
„Maybe we're gonna be in the high-volume, low-transfer-fee game.“
- Larry Berg, 25. März 2025