Presse Thread

Alles rund um den Grasshopper-Club Zürich
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gotham25
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Re: Presse Thread

#32431 Beitrag von gotham25 »

1angryman hat geschrieben: 07.06.24 @ 9:26
Milan hat geschrieben: 07.06.24 @ 8:53

Ob er das geil findet oder nicht, ihm ist definitiv bewusst dass sein Verein davon massiv profitiert. Was sind schon die paar negativen Medienberichte im Gegenzug zu einem riesigen Einzusggebiet, welches man sich immer weniger und am liebsten gar nicht mehr mit dem Rivalen Teilen muss.
Profitiert er davon? Schwer vorstellbar, dass so etwas gut beim normalen Fan oder FCZ- Sympathisanten ankommt.
Es erscheinen ja doch regelmässig Artikel zum Thema und in der Regel kommt der FCZ nicht gut weg..
Logisch profitiert er davon. Siehe Anstieg Zuschauerzahlen, Merchandisingeerträge etc.

Das schöne ist, unsere Fanbasis wuchs die letzten Jahren nicht so stark wie bei anderen Clubs (auch wegen fehlendem Erfolg)... ABER wir sind auch nicht weniger geworden und ich bin sicher, einige FCZ "Fans" hat es so richtig angeschissen, als sie im TV die zahlreichen leidenschaftlichen GC Fans in Thun gesehen hatten.... :lol: oh.... da gibt es ja doch noch paar..... :lol:

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schaaaalufe
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Re: Presse Thread

#32432 Beitrag von schaaaalufe »

1angryman hat geschrieben: 07.06.24 @ 9:26
Milan hat geschrieben: 07.06.24 @ 8:53

Ob er das geil findet oder nicht, ihm ist definitiv bewusst dass sein Verein davon massiv profitiert. Was sind schon die paar negativen Medienberichte im Gegenzug zu einem riesigen Einzusggebiet, welches man sich immer weniger und am liebsten gar nicht mehr mit dem Rivalen Teilen muss.
Profitiert er davon? Schwer vorstellbar, dass so etwas gut beim normalen Fan oder FCZ- Sympathisanten ankommt.
Es erscheinen ja doch regelmässig Artikel zum Thema und in der Regel kommt der FCZ nicht gut weg..
Der FCZ hat im Vergleich zu vor 6 Jahren 50% mehr Zuschauer (ca 10'000 vs ca 15'000).

Und im Forum, wo man ja Fans erwarten würde, die bei Trost sind, wird das Thema gekonnt nicht erwähnt und totgeschwiegen.

Ich glaube der Fall ist ziemlich klar.

AG_1886
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Re: Presse Thread

#32433 Beitrag von AG_1886 »

gotham25 hat geschrieben: 07.06.24 @ 9:42
1angryman hat geschrieben: 07.06.24 @ 9:26

Profitiert er davon? Schwer vorstellbar, dass so etwas gut beim normalen Fan oder FCZ- Sympathisanten ankommt.
Es erscheinen ja doch regelmässig Artikel zum Thema und in der Regel kommt der FCZ nicht gut weg..
Logisch profitiert er davon. Siehe Anstieg Zuschauerzahlen, Merchandisingeerträge etc.

Das schöne ist, unsere Fanbasis wuchs die letzten Jahren nicht so stark wie bei anderen Clubs (auch wegen fehlendem Erfolg)... ABER wir sind auch nicht weniger geworden und ich bin sicher, einige FCZ "Fans" hat es so richtig angeschissen, als sie im TV die zahlreichen leidenschaftlichen GC Fans in Thun gesehen hatten.... :lol: oh.... da gibt es ja doch noch paar..... :lol:
Da kommt mir der passende Spruch „Qualität vor Quantität“ in den Sinn.
Ganz klar profitiert Canepa und sein Club vom Zuwachs der SK. Da kann er über die wenigen negativen Schlagzeilen drüber hinwegsehen. Und sowieso. Jemand, der Malenovic zum Sportchef ernennt, hat differenzierte Ansichten von Würde, Respekt und Seriosität.
Aber schauen wir doch auf uns und versuchen wir es einfach besser zu machen, als diejenigen ennet.
Bi Sune, Räge oder Schnee…

Milan
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Re: Presse Thread

#32434 Beitrag von Milan »

1angryman hat geschrieben: 07.06.24 @ 9:26
Milan hat geschrieben: 07.06.24 @ 8:53

Ob er das geil findet oder nicht, ihm ist definitiv bewusst dass sein Verein davon massiv profitiert. Was sind schon die paar negativen Medienberichte im Gegenzug zu einem riesigen Einzusggebiet, welches man sich immer weniger und am liebsten gar nicht mehr mit dem Rivalen Teilen muss.
Profitiert er davon? Schwer vorstellbar, dass so etwas gut beim normalen Fan oder FCZ- Sympathisanten ankommt.
Es erscheinen ja doch regelmässig Artikel zum Thema und in der Regel kommt der FCZ nicht gut weg..
Zürich hatte im Vergleich zu Basel oder anderen Städten immer den Nachteil der 2 Vereine, man musste sich entscheiden. Wer sich entscheiden muss, wählt im Zweifelsfall gar nicht. Die Südkurve hat durch züri isch ois und der Vertreibung und Bekämpfung von allem was irgendwie nach GC riecht in der Stadt eine Situation erschaffen, in der sich die Jungen nicht mehr für einen Verein entscheiden müssen. Die Wahl ist vorgegeben. Zum GC findet man höchstens noch über Familie und Freunde. Fällt diese Wahl weg, ergiebt sich ein massiv höheres Zuschauerpotential. Genau dies ist momentan zu beobachten. Canepa träumt von Zahlen wie in Bern oder Basel, wie diese zustande kommen, verdängt er, oder nimmt es gar billigend in Kauf.

IceTrae11
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Re: Presse Thread

#32435 Beitrag von IceTrae11 »

schaaaalufe hat geschrieben: 07.06.24 @ 9:44
1angryman hat geschrieben: 07.06.24 @ 9:26

Profitiert er davon? Schwer vorstellbar, dass so etwas gut beim normalen Fan oder FCZ- Sympathisanten ankommt.
Es erscheinen ja doch regelmässig Artikel zum Thema und in der Regel kommt der FCZ nicht gut weg..
Der FCZ hat im Vergleich zu vor 6 Jahren 50% mehr Zuschauer (ca 10'000 vs ca 15'000).

Und im Forum, wo man ja Fans erwarten würde, die bei Trost sind, wird das Thema gekonnt nicht erwähnt und totgeschwiegen.

Ich glaube der Fall ist ziemlich klar.
Meiner Meinung kam das wegen den Erfolgen (Cup Sieg, Meister).

Vater von meinen Kollegen ist ein Fc fan und ist seit Jahren wegen deren Fans kein Spiel mehr schauen gegangen. Gewinnen wir aus den ersten 10 spiele 6-7 und nehmen den Schwung mit von der Barrage, da etliche von denen die kamen 1 spiel pro Jahr schauen könnten wir auch mit 30% an Zuschauern zu legen.

Erfolg ist mit abstand das wichtigste um Zuschauer zu bekommen/halten.
Häts no Billet?

its coming home
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Re: Presse Thread

#32436 Beitrag von its coming home »

Milan hat geschrieben: 07.06.24 @ 11:04
1angryman hat geschrieben: 07.06.24 @ 9:26

Profitiert er davon? Schwer vorstellbar, dass so etwas gut beim normalen Fan oder FCZ- Sympathisanten ankommt.
Es erscheinen ja doch regelmässig Artikel zum Thema und in der Regel kommt der FCZ nicht gut weg..
Zürich hatte im Vergleich zu Basel oder anderen Städten immer den Nachteil der 2 Vereine, man musste sich entscheiden. Wer sich entscheiden muss, wählt im Zweifelsfall gar nicht. Die Südkurve hat durch züri isch ois und der Vertreibung und Bekämpfung von allem was irgendwie nach GC riecht in der Stadt eine Situation erschaffen, in der sich die Jungen nicht mehr für einen Verein entscheiden müssen. Die Wahl ist vorgegeben. Zum GC findet man höchstens noch über Familie und Freunde. Fällt diese Wahl weg, ergiebt sich ein massiv höheres Zuschauerpotential. Genau dies ist momentan zu beobachten. Canepa träumt von Zahlen wie in Bern oder Basel, wie diese zustande kommen, verdängt er, oder nimmt es gar billigend in Kauf.
Perfekt geschrieben!

Ungeziefer1886
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Re: Presse Thread

#32437 Beitrag von Ungeziefer1886 »

Das ist so. Erfolg bringt am meisten Zuschauer. Es ist aber wichtig darauf hinzuweisen dass ein erstarken von GC nicht in ihr Weltbild passt. Ins Geschäft des Hause Canepa wohl auch nicht. Die wachsenden Zuschauerzahlen haben wieder zu einer Zunahme der Attacken geführt. Die Chance dass es einen selbst trifft ist klein, aber weil es wahllos alle treffen kann, gibt es durchaus Leute die deswegen nicht an die Spiele gehen. Nicht alle stecken von einer 5:1 Überzahl zusammengeschlagen zu werden einfach so weg. Das schweigen und verschliessen der Augen seitens Canepa spricht Bände. Er wäre der erste der zur Presse rennen würde wenn es seine Zahlen tangieren würde oder vor seiner Geschäftsstelle Zoff gemacht würde wie damals bei unserem Shop im Niederdorf. Das hat auch nichts mehr mit "Erhalt von Fankultur" zu tun. Es ist auch der Verrat des FCZ an der Fankuktur die politisch alle in Mitleidenschaft zieht. Selbstregulierung und so? Mütter anspucken, Väter zusammenschlagen, Handys kontrollieren usw. sind nicht Fankuktur, gehören aber zum Alltag. Ziel ist es mittels Terror die Leute davon abzuhalten an die Spiele zu gehen oder sich überhaupt als GC Fan zu outen. Man ist beim FCZ schlicht nicht gewillt seinen Teil beizutragen wie es von einem offiziellen Verein zu erwarten wäre. Tramfahrer sollen FCZ-Trikots tragen, ein GC Stand sei eine Provokation usw. Mag sein dass er sich mit der Kurve austauscht aber offensichtlicher könnte es nicht sein, dass er sich an der Nase herumführen lässt. Anders kann man es nicht erklären dass er als ihr Sprachrohr dient. Genau von denen er sich eigentlich Abgrenzen müsste. Erinnert an Trump der beim Naziaufmarsch "very fine people" gesehen haben will.

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ArcticWolf
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Re: Presse Thread

#32438 Beitrag von ArcticWolf »

https://www.nzz.ch/meinung/fangewalt-in ... ld.1834041

Kommentar
FCZ-Schläger machen Jagd auf GC-Fans, und der Präsident schweigt: Ancillo Canepa macht es sich zu einfach

Anhänger der Grasshoppers können sich in Zürich nicht mehr sicher fühlen. Klare Worte des FCZ-Präsidenten wären nötiger denn je. Stattdessen gefällt sich Canepa in der Opferrolle.
Robin Schwarzenbach 07.06.2024, 18.23 Uhr

https://img.nzz.ch/2024/06/07/8dbd2242- ... &auto=webp

Oben der Präsident, unten die Südkurve. Ancillo Canepa und der harte Kern der FCZ-Fans sind ein ungleiches Paar.
Simon Tanner / NZZ

«Ich fühle mich gedemütigt.» – «Ich weiss nicht, was in den Köpfen dieser Menschen vorgeht.»

Ancillo Canepa ist erschüttert. Der Präsident des FC Zürich findet klare Worte für die Untaten gewaltbereiter Anhänger seines Klubs: «Immer wenn etwas passiert, kommen die schlechten Fans irgendwie davon. Wir reden stets von 95 Prozent der Fans, die keine Gewalt wollen. Doch wenn etwas passiert, schützen diese 95 Prozent die Täter.» Und er weiss, was seine Aufgabe ist. Canepa sagt: «Ich bin der Präsident des FC Zürich. Und die Fans sind ein Teil des Klubs. Also bin ich auch verantwortlich, wenn etwas passiert. Zumindest aus moralischer Sicht.»

Das Problem: Die präsidialen Worte liegen Jahre zurück. Sie stammen aus einem Interview von 2011, kurz nachdem ein Derby zwischen den Zürcher Grasshoppers und dem FCZ wegen massiver Ausschreitungen abgebrochen werden musste. Heute wäre ein Appell des Präsidenten nötiger denn je.

Ultras gegen Ultras, Petardenwürfe im Stadion, Scharmützel in den Strassen, Angriffe auf die Polizei: All das reicht dem radikalen Teil der FCZ-Anhänger nicht mehr. Diese Schläger wollen die Grasshoppers vernichten. Und das bekommen auch gewöhnliche GC-Fans zu spüren. Wer in Zürich mit einem GC-Trikot unterwegs ist, muss damit rechnen, von vermummten FCZ-Ultras bespuckt, bedroht, mit Pfefferspray besprüht, verprügelt und ausgeraubt zu werden. Der Angriff auf einen GC-Supporter bei der Bäckeranlage Ende Mai ist nur einer von vielen Fällen der vergangenen Jahre.
Schuld sind immer die anderen

Das Ziel dieser perfiden Strategie: Anhänger des Rekordmeisters sollen derart eingeschüchtert werden, dass sie eines Tages gar nicht mehr zum Stadion gehen und ihren ohnehin schon angeschlagenen Klub dadurch in existenzielle Nöte bringen. Die Grasshoppers sind, wie jeder Klub im Schweizer Profifussball, auf Zuschauereinnahmen angewiesen. Merchandising ist ebenfalls wichtig. Aber warum sollte man ein GC-Trikot kaufen, wenn man es nicht anziehen kann, ohne Angst zu haben?

GC-Anhänger in Zürich leben gefährlich. Das wissen bereits Buben und Mädchen, die selbst im Turnunterricht darauf verzichten, die Farben ihres Lieblingsklubs zu tragen. Und das weiss auch Ancillo Canepa.

Allein, was macht der FCZ-Präsident?

Er will nichts mehr wissen von der Verantwortung, die er sich vor Jahren selbst auferlegt hat, zumindest öffentlich nicht. Lieber macht er Täter zum Opfer und umgekehrt.

Als am Züri-Fäscht 2023 ein Stand des polysportiven Gesamtvereins der Grasshoppers am Utoquai von FCZ-Ultras überfallen und demoliert wurde, bezeichnete Canepa den GC-Stand als «Provokation». Als nach Ausschreitungen von FCZ-Fans die Südkurve im Letzigrund im Januar gesperrt wurde, rekurrierte der Präsident dagegen: Man wolle einen Grundsatzentscheid bewirken, Kollektivstrafen fehle die rechtliche Grundlage. Und als der Gemeinderat im März über den seltsamen Zustand diskutierte, dass beim Letzigrund nach Fussballspielen aus Sicherheitsgründen seit Jahren keine Trams mehr fahren, war für Canepa klar, wie das Problem zu lösen sei: Die VBZ-Chauffeure sollten FCZ-Trikots tragen.

Mal sind es die Eltern, die schuld seien, dass sich ihre nicht mehr ganz kleinen Kinder nicht im Griff haben. Mal ist es der Staat, der den FC Zürich für etwas bestraft, wofür der Klub doch gar nichts könne. Mal bezeichnet der FCZ-Präsident die Schläger und Fackelwerfer seines Klubs als «Deppen», «Idioten» oder «Psychopathen».

Nur eines sind sie für Canepa offensichtlich nicht mehr: FCZ-Anhänger, die Polizisten, Tramchauffeure und GC-Supporter angreifen und bei Letztgenannten kaum mehr einen Unterschied machen, ob sie ebenfalls zum harten Kern gewaltbereiter Ultras gehören oder einfach nur ihren Fussballklub unterstützen wollen. Die sich vermummen, gezielt auf ihre Opfer losgehen und dann wieder verschwinden, bevor die Polizei eingreifen kann: sei es bei der Bäckeranlage, beim Bahnhof Wiedikon, Altstetten oder Oerlikon, auf der Hardbrücke oder an irgendeiner Busstation in einem Wohnquartier der Stadt, weit weg vom Letzigrund.

Die meisten dieser Gewalttäter bleiben unbehelligt – auch, weil ihre Opfer allzu oft vor einer Anzeige zurückschrecken. Diesen Gefallen sollte man ihnen nicht tun.


«Mir wänn’ das nid!»

Im Stadion ist die Situation nicht besser. Dort verschwinden die von Canepa als «Deppen» bezeichneten Schläger und Petardenwerfer immer wieder in der anonymen Masse der Südkurve. So zum Beispiel bei einer Attacke vom Oktober 2021, als mehrere FCZ-Chaoten über die Tartanbahn rannten, brennende Fackeln in den GC-Sektor warfen und wieder zurückrannten und dabei von Teilen der Südkurve auch noch bejubelt wurden. Danach passierte genau das, was Canepa zehn Jahre zuvor zu Recht kritisiert hatte: Wenn etwas passiert, schützt die grosse Mehrheit der Fans die wenigen Täter.

Heute jedoch mag der FCZ-Präsident diesen Zustand nicht mehr anprangern. Im Gegenteil: Seit Oktober verfügt der Klub mit dem grünen Gemeinderat Luca Maggi über einen Sicherheitschef, der selber aus der Südkurve stammt. Das verstärkt den Eindruck, dass Canepa den mächtigen Kern der FCZ-Anhänger und zahlenden Jahreskartenbesitzer nicht weiter belästigen will mit unangenehmen Fragen zur problematischen Rolle der Südkurve beim Thema Fangewalt. Der FCZ-Präsident versteckt sich hinter dem immergleichen Statement, dass er sich stets klar und deutlich von Gewalt distanziert habe und dass es dazu nichts mehr zu sagen gebe.

Damit macht er es sich zu einfach. Canepa könnte sich ein Beispiel nehmen an Bernhard Heusler, dem früheren Präsidenten des FC Basel. Als FCB-Ultras nach einem Auswärtsspiel auf gegnerische Fans losgingen, stellte sich Heusler beim folgenden Match hin, griff im Stadion zum Mikrofon und sagte zu den eigenen Fans: «Mir wänn’ das nid!»
Inside every man there are two wolves always battling. One is anger, envy, false pride, jealousy and greed. The other is joy, peace, love and hope. Every man has to choose which wolf he will feed.

arkitink
Beiträge: 21
Registriert: 11.04.23 @ 18:57

Re: Presse Thread

#32439 Beitrag von arkitink »

ArcticWolf hat geschrieben: 07.06.24 @ 19:31 https://www.nzz.ch/meinung/fangewalt-in ... ld.1834041

Kommentar
FCZ-Schläger machen Jagd auf GC-Fans, und der Präsident schweigt: Ancillo Canepa macht es sich zu einfach

Anhänger der Grasshoppers können sich in Zürich nicht mehr sicher fühlen. Klare Worte des FCZ-Präsidenten wären nötiger denn je. Stattdessen gefällt sich Canepa in der Opferrolle.
Robin Schwarzenbach 07.06.2024, 18.23 Uhr

https://img.nzz.ch/2024/06/07/8dbd2242- ... &auto=webp

Oben der Präsident, unten die Südkurve. Ancillo Canepa und der harte Kern der FCZ-Fans sind ein ungleiches Paar.
Simon Tanner / NZZ

«Ich fühle mich gedemütigt.» – «Ich weiss nicht, was in den Köpfen dieser Menschen vorgeht.»

Ancillo Canepa ist erschüttert. Der Präsident des FC Zürich findet klare Worte für die Untaten gewaltbereiter Anhänger seines Klubs: «Immer wenn etwas passiert, kommen die schlechten Fans irgendwie davon. Wir reden stets von 95 Prozent der Fans, die keine Gewalt wollen. Doch wenn etwas passiert, schützen diese 95 Prozent die Täter.» Und er weiss, was seine Aufgabe ist. Canepa sagt: «Ich bin der Präsident des FC Zürich. Und die Fans sind ein Teil des Klubs. Also bin ich auch verantwortlich, wenn etwas passiert. Zumindest aus moralischer Sicht.»

Das Problem: Die präsidialen Worte liegen Jahre zurück. Sie stammen aus einem Interview von 2011, kurz nachdem ein Derby zwischen den Zürcher Grasshoppers und dem FCZ wegen massiver Ausschreitungen abgebrochen werden musste. Heute wäre ein Appell des Präsidenten nötiger denn je.

Ultras gegen Ultras, Petardenwürfe im Stadion, Scharmützel in den Strassen, Angriffe auf die Polizei: All das reicht dem radikalen Teil der FCZ-Anhänger nicht mehr. Diese Schläger wollen die Grasshoppers vernichten. Und das bekommen auch gewöhnliche GC-Fans zu spüren. Wer in Zürich mit einem GC-Trikot unterwegs ist, muss damit rechnen, von vermummten FCZ-Ultras bespuckt, bedroht, mit Pfefferspray besprüht, verprügelt und ausgeraubt zu werden. Der Angriff auf einen GC-Supporter bei der Bäckeranlage Ende Mai ist nur einer von vielen Fällen der vergangenen Jahre.
Schuld sind immer die anderen

Das Ziel dieser perfiden Strategie: Anhänger des Rekordmeisters sollen derart eingeschüchtert werden, dass sie eines Tages gar nicht mehr zum Stadion gehen und ihren ohnehin schon angeschlagenen Klub dadurch in existenzielle Nöte bringen. Die Grasshoppers sind, wie jeder Klub im Schweizer Profifussball, auf Zuschauereinnahmen angewiesen. Merchandising ist ebenfalls wichtig. Aber warum sollte man ein GC-Trikot kaufen, wenn man es nicht anziehen kann, ohne Angst zu haben?

GC-Anhänger in Zürich leben gefährlich. Das wissen bereits Buben und Mädchen, die selbst im Turnunterricht darauf verzichten, die Farben ihres Lieblingsklubs zu tragen. Und das weiss auch Ancillo Canepa.

Allein, was macht der FCZ-Präsident?

Er will nichts mehr wissen von der Verantwortung, die er sich vor Jahren selbst auferlegt hat, zumindest öffentlich nicht. Lieber macht er Täter zum Opfer und umgekehrt.

Als am Züri-Fäscht 2023 ein Stand des polysportiven Gesamtvereins der Grasshoppers am Utoquai von FCZ-Ultras überfallen und demoliert wurde, bezeichnete Canepa den GC-Stand als «Provokation». Als nach Ausschreitungen von FCZ-Fans die Südkurve im Letzigrund im Januar gesperrt wurde, rekurrierte der Präsident dagegen: Man wolle einen Grundsatzentscheid bewirken, Kollektivstrafen fehle die rechtliche Grundlage. Und als der Gemeinderat im März über den seltsamen Zustand diskutierte, dass beim Letzigrund nach Fussballspielen aus Sicherheitsgründen seit Jahren keine Trams mehr fahren, war für Canepa klar, wie das Problem zu lösen sei: Die VBZ-Chauffeure sollten FCZ-Trikots tragen.

Mal sind es die Eltern, die schuld seien, dass sich ihre nicht mehr ganz kleinen Kinder nicht im Griff haben. Mal ist es der Staat, der den FC Zürich für etwas bestraft, wofür der Klub doch gar nichts könne. Mal bezeichnet der FCZ-Präsident die Schläger und Fackelwerfer seines Klubs als «Deppen», «Idioten» oder «Psychopathen».

Nur eines sind sie für Canepa offensichtlich nicht mehr: FCZ-Anhänger, die Polizisten, Tramchauffeure und GC-Supporter angreifen und bei Letztgenannten kaum mehr einen Unterschied machen, ob sie ebenfalls zum harten Kern gewaltbereiter Ultras gehören oder einfach nur ihren Fussballklub unterstützen wollen. Die sich vermummen, gezielt auf ihre Opfer losgehen und dann wieder verschwinden, bevor die Polizei eingreifen kann: sei es bei der Bäckeranlage, beim Bahnhof Wiedikon, Altstetten oder Oerlikon, auf der Hardbrücke oder an irgendeiner Busstation in einem Wohnquartier der Stadt, weit weg vom Letzigrund.

Die meisten dieser Gewalttäter bleiben unbehelligt – auch, weil ihre Opfer allzu oft vor einer Anzeige zurückschrecken. Diesen Gefallen sollte man ihnen nicht tun.


«Mir wänn’ das nid!»

Im Stadion ist die Situation nicht besser. Dort verschwinden die von Canepa als «Deppen» bezeichneten Schläger und Petardenwerfer immer wieder in der anonymen Masse der Südkurve. So zum Beispiel bei einer Attacke vom Oktober 2021, als mehrere FCZ-Chaoten über die Tartanbahn rannten, brennende Fackeln in den GC-Sektor warfen und wieder zurückrannten und dabei von Teilen der Südkurve auch noch bejubelt wurden. Danach passierte genau das, was Canepa zehn Jahre zuvor zu Recht kritisiert hatte: Wenn etwas passiert, schützt die grosse Mehrheit der Fans die wenigen Täter.

Heute jedoch mag der FCZ-Präsident diesen Zustand nicht mehr anprangern. Im Gegenteil: Seit Oktober verfügt der Klub mit dem grünen Gemeinderat Luca Maggi über einen Sicherheitschef, der selber aus der Südkurve stammt. Das verstärkt den Eindruck, dass Canepa den mächtigen Kern der FCZ-Anhänger und zahlenden Jahreskartenbesitzer nicht weiter belästigen will mit unangenehmen Fragen zur problematischen Rolle der Südkurve beim Thema Fangewalt. Der FCZ-Präsident versteckt sich hinter dem immergleichen Statement, dass er sich stets klar und deutlich von Gewalt distanziert habe und dass es dazu nichts mehr zu sagen gebe.

Damit macht er es sich zu einfach. Canepa könnte sich ein Beispiel nehmen an Bernhard Heusler, dem früheren Präsidenten des FC Basel. Als FCB-Ultras nach einem Auswärtsspiel auf gegnerische Fans losgingen, stellte sich Heusler beim folgenden Match hin, griff im Stadion zum Mikrofon und sagte zu den eigenen Fans: «Mir wänn’ das nid!»

NZZ nennt das problem als erste Zeitung beim Namen. Bravo 👏🏻

lukas1886
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Re: Presse Thread

#32440 Beitrag von lukas1886 »

Auch wenn es nichts bringen wird. Immerhin wird dem Thema endlich mal Beachtung geschenkt. Das es von der NZZ angesprochen wird und nicht von Tamedia ist sinnbildlich.

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