Abstimmung zu Freizügigkeitsabkommen

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chilbi
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Abstimmung zu Freizügigkeitsabkommen

#1 Beitrag von chilbi »

Hallo Leute,

Im Wissen, dass dies zwar ein Fussballforum ist, würde es mich trotzdem interessieren, wie ihr zu diesem Thema steht. Denke mal dies ist im OffTopic schon ok.

Bitte keine Floskeln wie....Sch* EU....Sch* SVP...Sch* etc...

Gepflegte Politdiskussion erwünscht....

Und Leute die echt keinen Blassen haben vom Thema....bitte schreibt dann lieber zu Thema "Warum ich Ricci so liebe" oder "Warum ich meinem Kind den Namen "Joghurt" gebe" ...Danke.

Wer macht den Startschuss????????

uhu
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#2 Beitrag von uhu »

Ich würde ein Kind nie Joghurt taufen. Und sowieso ist es doch schön, wenn die Personen etwas freizügiger rumlaufen.

@chilbi: denkst du das kommt gut?

el_mochitto
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#3 Beitrag von el_mochitto »

erklär mol um was dasses got!
i han kan blasse!

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Blue-White-Hearted
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#4 Beitrag von Blue-White-Hearted »

Ich werde "JA" stimmen.

Ganz einfach darum, weil Arbeitsplätze so oder so ausgelagert würden. Mit der erweiterten Freizügigkeit können wir diesen Prozess vielleicht aufhalten...

Ausserdem ist es doch so, dass sich unser Lohnniveau früher oder später eh anpassen wird. Das muss uns nicht Angst machen, das Preisniveau wird sich ebenfalls anpassen. Ausserdem ist die CH-Wirtschaft als innovativ bekannt. Es liegt auch an jedem selbst, sich zu rüsten. Wir haben sehr gute Schulen im Lande.

Die Globalisierung macht aus der Welt ein Dorf. Ich kann heute eine Homepage in Karachi für den Bruchteil in ebenso guter Qualität herstellen lassen, wie in bsp. weise in Zürich...

Ihr seht, wir sind zur Öffnung gezwungen. Ausserdem hat der Bundesrat flankierende Massnahmen eingeleitet, welche ein Lohndumping verhindern sollen. Die Einreise aus den neuen EU-Ländern ist ausserdem kontingentiert.

Also lasst Euch nicht Angst machen.
GC - my passion

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chilbi
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#5 Beitrag von chilbi »

Also...bei der Abstimmung über die Erweiterung des Freizügiggkeitsabkommens geht es grob gesagt um Folgendes:

EU-Erweiterung


Mit der Erweiterung der EU um 10 neue Mitglieder am 1. Mai 2004 wurden die bestehenden bilateralen Abkommen Schweiz-EU automatisch auf die neuen Mitgliedstaaten ausgedehnt. Die Ausnahme macht das Abkommen über die Personenfreizügigkeit, bei dem Vertragsanpassungen mit der EU ausgehandelt werden mussten. In einem Protokoll wurde eine separate Übergangsregelung für die neuen osteuropäischen EU-Mitgliedstaaten festgelegt: Dieses sieht eine schrittweise und kontrollierte Öffnung des schweizerischen Arbeitsmarktes gegenüber Arbeitskräften aus diesen neuen Mitgliedstaaten vor. Arbeitsmarktliche Beschränkungen (Inländervorrang, aufsteigende Kontingente, Kontrolle der Lohn- und Arbeitsbedingungen) können bis am 30. April 2011 weitergeführt werden. Das Parlament hat in der Wintersession 2004 das Protokoll gemeinsam mit der Revision der flankierenden Massnahmen gegen Lohn- und Sozialdumping genehmigt. Über die Ausdehnung des Freizügigkeitsabkommens sowie die Revision der flankierenden Massnahmen wird am 25. September 2005 abgestimmt.

Hab den Text natürlich kopiert.....zu sagen ist noch, dass es sich bei den neuen Staaten um Oststaaten handelt. Die Frage ist, ob die flankierenden Massnahmen reichen um die Schweiz vor Billig-Arbeitskräften zu schützen. Deutschland hat zum Beispiel trotz vielen Massnahmen viele Probleme mit den "Scheinselbständigen" aus dem Osten, welche nach Aussen als eigene Firma agieren und sich so ohne Probleme eine Arbeit dort verschaffen, was erforderlich ist um in Deutschland arbeiten und wohnen zu können.

Droht uns eine solche Entwicklung auch?

Oder sind wir für den Ansturm gerüstet?

chilbi
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#6 Beitrag von chilbi »

Ich würde eigentlich mit JA stimmen, WENN der Bundesrat dann definitiv einen EU-Beitritt ablehnt. Für mich ist es so...entweder der Billaterale Weg oder EU-Beitritt.

Aber wenn sich das Volk für dien Billateralen Weg entscheidet, dann sollte das EU-Beitrittsgesuch, welches IMMER NOCH in Brüssel liegt, zurückgezogen werden.

Wenn aber der Bundesrat sowieso einen EU-Beitritt ansteuert, dann kann man auch auf die erweiterte Freizügigkeit kacken....denn Ziel bleibt ja leider der EU-Beitritt.

dialimou
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#7 Beitrag von dialimou »

Blue-White-Hearted hat geschrieben:Ihr seht, wir sind zur Öffnung gezwungen.
Blue-White-Hearted hat geschrieben:Also lasst Euch nicht Angst machen.
das sagt eigentlich schon alles...
Dirty Erich hat geschrieben:Wir waren schon immer nüchtern, kalt, abweisend, ein bisschen arrogant. So sind die Zürcher. Und so bin ich. Man kann sich nicht verleugnen.

uhu
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#8 Beitrag von uhu »

Der EU-Beitritt ist wohl eher eine Option denn das Ziel des Bundesrates. Zudem entscheiden in solchen Angelegenheiten hierzulande die Stimmbürger. Die Option des Beitritts ist sicherlich gerechtfertigt, sollte der Billaterale Weg Schiffbruch erleiden. Die wichtigste Hürde dazu ist eben die Personenfreizügigkeit, denn so Verträge hängen bekanntlich ja irgendwie zusammen...
Und dieses Beitrittsgesuch in Brüssel frisst ja kein Heu, das kann man also ruhig dort belassen, tut ja niemandem weh.

Das Argument der Masseneinwanderung hörten wir ja auch schon bei den Billateralen I, wo sind sie denn die Hunderttausenden von Griechen und Portugiesen?

Ganz klar für ein mutiges JA

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ristomattila
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#9 Beitrag von ristomattila »

chilbi hat geschrieben:Ich würde eigentlich mit JA stimmen, WENN der Bundesrat dann definitiv einen EU-Beitritt ablehnt.
wäre für mich der einzige Grund ein Ja zu stimmen, da ich dies aber nicht glaube steht auf meinem Zettel ein Nein. Unter anderem weil ich darauf verzichten kann mir anhören zu müssen: "ja Herr *** sie wären durchaus geeignet für diesen Job, aber sie sind leider zu teuer und darum hat ihr Tschechischer Mitbewerber den Job erhalten.

Desweiteren will ich nicht wissen wieviele in die Schweiz kommen 2-3 Jahre hier arbeiten und danach plötzlich nicht mehr arbeiten können "eh da tuet weh, bruche IV". Senkt unsere Gesundheitskosten und die verschuldung der IV auch nicht.

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Historiker
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#10 Beitrag von Historiker »

Wer nein stimmt und gegen die Öffnung zur EU ist, trägt hoffentlich nur Kleider mit Made in Switzerland.
"Sein erstes Spiel bestritt der Grasshopper-Club Zürich im Oktober 1886.
Die Medien verurteilten das Spiel als sinnloses Unterfangen, einem schmutzigen Lederball nachzurennen, anstatt die Freizeit nutzbringender zu verwenden."

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