Momodou Ceesay
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Momodou Ceesay
Es gab ja mal diesen Magazinartikel, der im Forum schon angesprochen wurde. Ist das wirklich der lange, der in dem Artikel beschrieben wird. Hat jemand den Artikel noch?
Wenn es wirklich der Typ ist: Wird so einer jemals mit GC auslaufen?
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Hier ein Bild von Momodou Ceesay:
http://img506.imageshack.us/img506/1562 ... 49c9fn.jpg
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Frisches Fleisch
Text Ruedi Leuthold Bilder Jorge Deustua
Junge Fussballer sind ihr Rohstoff: Scouts, Agenten und Investoren der grossen Klubs reisten dieses Jahr nach Peru, um die Ernte der Jahrgänge 1988/1989 abzuschätzen.
«Und noch eine Wahrheit», sagt Giovanni di Marzio, Gianni genannt, il grande Gianni di Marzio, ehemals Trainer von Palermo, Napoli, Padua und Lecce, jetzt Chefscout von Juventus Turin, während auf dem stechend grünen Kunstrasen des Nationalstadions von Lima, Peru, die Buben rennen, Holland gegen Gambia, Weltmeisterschaft der 16- und 17-Jährigen, «und noch eine Wahrheit», sagt er, ohne den Blick von der Neun zu wenden, der Neun von Gambia, Mittelpunkt der Aufmerksamkeit aller Spione, die in grosser Zahl aus Europa angereist sind, Momodou Ceesay, der Riese von Gambia, wie er bereits genannt wird, die Neun von Gambia, «und du weisst», schränkt Gianni ein, «im Fussball gibt es viele Wahrheiten, aber das ist meine Wahrheit: der Feldstecher. Ich suche den Besten, ich reise um die Welt, um den Besten zu suchen, nur der Beste ist gut genug für meinen Klub, Juventus Turin, und dazu brauche ich den Feldstecher!»
Es ist Frühling in Peru, im Nationalstadion von Lima spielen Gambia und Holland um den Einzug in das Viertelfinale, Holland braucht einen Sieg mit zwei Toren Unterschied, und auf der Tribüne verfolgt Gianni di Marzios Feldstecher die Nummer neun von Gambia. Gianni di Marzio hat Maradona spielen sehen, als der 16 war, damals bei den Argentinos Juniors, ein Freund hatte ihn auf den Jungen aufmerksam gemacht, und nach einer Viertelstunde war er von der Tribüne zur Spielerbank gerannt, um dem Klubpräsidenten ein Angebot zu machen, nur war dann sein Klub nicht bereit, damals der SC Napoli, in einen 16-jährigen Wuschelkopf zu investieren, und später musste dessen Präsident Millionen locker machen, um das Genie vom FC Barcelona auszulösen.
Das sind die Liebesgeschichten der Talentschnüffler, die ihre Schätze auf den Fussballplätzen der Welt ausgraben, jeder hat eine zu erzählen, und Giuseppe di Marzio steht am Beginn einer neuen unglücklichen Romanze, «sieh nur», sagt er, «wie gross er ist, die Neun von Gambia, und kopfballstark, un vero animale, schwärmt er, ein Tier, die Technik von unserem Ibrahimovic, die Kraft von Inter Mailands Adriano, un fuoriclasse! Aber jetzt, wie er schleppend über den Platz schleicht, das gefällt mir nicht, diese Haltung, ein Zeichen fehlender Rückenmuskulatur, die wird er sich noch antrainieren müssen, ja, das wird ihm gut tun, zweimal Training täglich, wenn es denn nur nicht wahr ist, dass sich Chelsea, das Chelsea des russischen Milliardärs Roman Abramovich, diesen Momodou schon gekauft hat und drei weitere Spieler des Afrikameisters dazu, nachdem die Mannschaft im ersten Gruppenspiel den Favoriten Brasilien sensationell mit 3:1 besiegt hat.»
«Und wie hat dieser Momodou, 1,95 m gross, die brasilianischen Verteidiger ausgetanzt, und dabei stand sein Name nicht einmal im offiziellen Turnierprogramm der Fifa», sagt Gianni di Marzio, das sind die Details, die ein Scout beachten muss, wie aus dem Nichts ist der Mann aufgetaucht, ein ungeschliffenes Juwel, und hat alle Scouts verzückt.
Sklavenhändler, sagen einige.
Bayern München hat zugesehen, wie er ein Tor schoss gegen Brasilien und eines vorbereitete, Köln, Schalke 04 und Bayer Leverkusen, Real Madrid hat notiert und nicht weniger der FC Barcelona und Valencia, die Türken von Fenerbahce waren Zeuge mit zwei Abgesandten, die Dänen von Bröndby Kopenhagen sassen auf der Tribüne, aus Holland waren Ajax Amsterdam gekommen, Feyenoord Rotterdam und der PSV Eindhoven natürlich, berühmt für ein gutes Näschen, nachdem dort die Brasilianer Romario und Ronaldo zu Stars gereift waren, Sampdoria war anwesend, die Juve mit Gianni di Marzio und Feldstecher, und Liverpool war dort, Chelsea mit Gwyn Williams und dem Dänen Frank Arnesen, der eben erst für 5 Millionen Pfund von Tottenham gekommen war, der Supertransfer des Superscouts, um für das Team des russischen Milliardärs Abramovich den weltbesten Nachwuchs zu besorgen, ebenso wie sein Nachfolger bei Tottenham, alle waren nach Peru gekommen, um die Ernte der Jahrgänge 1988/1989 abzuschätzen und deren beste Vertreter wenn möglich mit dem eigenen Klub zu verbinden.
Und mitten unter ihnen sass Peter Visher, schon 70-jährig, eine Legende unter den fussballerischen Abfangjägern, deren Auge sich noch an den unpolierten Talenten eines Pelé, eines Cruyff, eines Maradona geschärft hatte, Peter Visher, der Mann, dessentwegen das holländische Parlament ein Gesetz gegen den modernen Sklavenhandel erlassen hat, jetzt in geheimer Mission unterwegs, wie bald geflüstert wurde. Und noch ein Gerücht verbreitete sich in Windeseile, zwei Tage nach dem sensationellen Sieg von Gambia gegen Brasilien: dass sich die Kumpel vom FC Chelsea die Neun von Gambia, den Riesen Momodou, schon unter den Nagel gerissen hätten, zusammen mit drei anderen aus der gleichen Mannschaft.
Die Jagd war eröffnet.
Widerlich, sagen einige.
Das alles geschah im Norden Perus, in einem Provinznest namens Piura, wo die Scouts alle im gleichen Hotel untergebracht waren, dem Hotel Los Portales, und wo die ersten Spiele der Gruppe mit Brasilien, Holland, Gambia und Katar ausgetragen wurden. Dabei konnten die Späher auch gleich einen unter die Lupe nehmen, dessen Fell ihnen bereits entschwommen war, die Nummer acht der Brasilianer, Anderson, der neue Ronaldinho, wie einige sagen, eine Investorengruppe hat bereits einen Teil seiner Rechte gekauft und den Spieler für 6,5 Millionen Dollar an den FC Porto vermittelt; und der Junge war vielleicht nur deshalb noch nicht in Portugal, weil es nach den Gesetzgebern in Holland nun auch die Fifa den Klubs verbietet, Spieler ausser Landes zu transferieren, bevor sie 18 sind. Wobei es immer noch die Möglichkeit gibt, den Eltern diskret eine Arbeitsstelle zu besorgen im fremden Land und sich so das Talent ins Land zu holen.
Neokoloniales Verhalten
Denn der Markt ist eng, und Fussball auf diesem Niveau, auf dem Niveau der Scouts, ist Liebe und Leidenschaft, und weil es nichts Korrupteres gibt als Liebe und Leidenschaft, sind auch die Gesetze so löcherig wie die brasilianische Abwehr im Spiel gegen die Afrikaner. Das weiss keiner besser als Gianni di Marzio, der schon hinter dem Portugiesen Christiano Ronaldo her war (20 Millionen Dollar), jetzt bei Manchester United, hinter dem Brasilianer Robinho (30 Millionen Dollar), jetzt bei Real Madrid, hinter Lionel Messi (neue Ablösesumme: 150 Millionen Euro), dem Jungstar der Argentinier, der seit dem 13. Lebensjahr für den FC Barcelona spielt, angeblich, weil kein argentinischer Klub bereit gewesen war, eine Hormonbehandlung zu bezahlen für das kleingewachsene Talent, vielleicht auch, weil Barcelona die ganze Familie nach Spanien transferierte und dem Vater eine Arbeit besorgte.
Wie auch immer: Die Situation ist einfach. In den grossen europäischen Ligen ist für die reichen Klubs wenig Zukunft zu holen. 17-Jährige in Italien, Spanien, England oder Deutschland, die nicht bereits von einem wichtigen Verein im eigenen Land unter die Fittiche genommen wurden, fehlt das Talent. Da gibt es keine ungehobenen Schätze mehr. Nicht umsonst hat Chiefscout Mel Johnson von Tottenham Hotspurs zwanzig Mitarbeiter, die nur die englischen Schülerligen beobachten, und acht für die 16- bis 21-Jährigen. Mel Johnson hat die Fähigkeiten eines David Beckham schon notiert, als der elf war und für einen Klub namens Chigwell Rangers spielte. Vierzig Mitarbeiter sind für Gianni di Marzio in ganz Italien unterwegs und melden jeden Ragazzo, der den Ball mehr als zehnmal jonglieren kann, in die Zentrale nach Turin. Sportliche Versprechen, lohnende Investitionen blitzen allenfalls dort auf, wo die Löhne niedrig sind, der Hunger gross und die Talente unerschöpflich: in Lateinamerika, in Afrika, in Osteuropa.
Neokoloniales Verhalten, sagen einige, etwa der Fifa-Präsident Josef Blatter, eine neue Art der Sklaverei, kritisierte er in der «Financial Times».
Und so fand denn, wenn der oberste Fussballfunktionär Recht hat, im Hotel Portales an der Plaza de Armas in Piura, Peru, Austragungsort der U-17-WM, das grosse Klassentreffen der Sklaventreiber statt, alle waren da, die Scouts, die Spielerhändler, die Investoren, um die Stars der Zukunft im Einsatz zu sehen, ein jeder mit anderem Ziel und eigener Strategie in einem Markt, der so einfach und so irrational ist wie das Spiel selber.
Denn, wie es Mel Johnson, Abgesandter der Tottenham Hotspurs, nach dem grossen Auftritt der Nummer neun von Gambia ausdrückte: «Jeder sieht, wer der Beste ist. Die Frage ist: Ist er es auch im nächsten Spiel? Ist er es in einem fremden Land? Passt er in meine Mannschaft? Erträgt er den Druck des Geldes und des Ruhms? Und wem gehören seine Rechte?»
In diesem Meer der Unbekannten bewegte sich Miguel Angel Portugal mit der charmanten Überheblichkeit eines Vertreters von Real Madrid. Er war erst Profifussballer, dann Trainer, jetzt Auslandscout für die Weissen aus Spanien, und er sprach, im Hotel Portales in Piura: «Ich bin hier, um den komplettesten Spieler des Turniers auszumachen. Nur der interessiert mich. Aber ich will ihn nicht kaufen. Bloss unter Kontrolle nehmen. Das heisst, von nun an werden laufend Charakter, Persönlichkeit und Entwicklung des Spielers bewertet, in und ausserhalb des Feldes. So lief das auch mit Robinho, den wir am gleichen Turnier vor drei Jahren entdeckten. Und schon bald schrieben: exzellent. Kaufen! Der Rest war die Angelegenheit von Anwälten und Buchhaltern.»
Mentale Stärken zählen
Wenn aber Chelsea oder Real Madrid, die beiden Klubs, für die Geld keine Rolle spielt, an einem Spieler interessiert sind, kann ein Klub wie der PSV Eindhoven einpacken. Das weiss Hans van der Zee, einer von drei Scouts, die für die erste Mannschaft des holländischen Spitzenklubs unterwegs sind. Deshalb kann er, wie im Falle des Verteidigers Alex, mit Chelsea eine Kooperation eingehen und den Spieler leihweise übernehmen. Oder er muss den Spieler finden, dessen Anlagen nicht auf den ersten Blick sichtbar sind. So wie das dem PSV Eindhoven eben mit dem peruanischen Stürmer Jefferson Farfan gelungen ist. Es kostete vor einem Jahr 1,5 Millionen Euro, ihn von Allianza Lima loszukaufen, und jetzt ist er bereits seine 15 Millionen wert. Hinter dieser Art von Nischenspielern, die innerhalb der eigenen Mannschaft zu Renditeobjekten reifen, sind die meisten Klubs her, und neue Anbieter aus Russland, der Ukraine und Japan drängen aggressiv in den Markt, kaufen drei, vier Spieler auf Quote, in der Hoffnung, dass einer den Durchbruch schafft.
«Da hilft es nur, hellwach zu sein und selber eine überragende Strategie zu haben», verkündete Andreas Fehse, angestellt in der berühmten Scoutingabteilung von Bayer Leverkusen, zu Hause steht ein eigenes Fernsehstudio zur Verfügung, um Fussballspiele aus der ganzen Welt zu empfangen, «wir können», sagte Fehse, «nach einer Videoanalyse die physischen und technischen Fähigkeiten eines Spielers hundertprozentig einschätzen, aber nicht seinen Charakter und seine mentale Stärke. Und die sind entscheidend, ob sich der Spieler durchsetzen wird.» Und deshalb reiste auch Fehse nach Peru, denn in einem Turnier kann er sehen, ob ein Spieler Mätzchen macht, ob er im dritten Spiel noch zulegen kann oder schlaff macht. Zwölf Kriterien benützt Fehse für die Begutachtung der Spieler, Noten zwischen eins und zehn, 4000 Fichen führt der Klub über Spieler aus aller Welt, und wo bei Charakter keine Zehn steht, kommt kein Transfer zu Stande.
Und jetzt, in Lima, beim dritten Gruppenspiel, Holland gegen Gambia, sitzen wieder alle auf der Tribüne, die Abgesandten aus der grossen Fussballwelt, nicken wissend, wenn der holländische Torhüter einen Ball aus der Ecke fischt, den hat bereits Newcastle United verpflichtet, gespannt verfolgen sie den Auftritt der Nummer neun von Gambia, mitten unter ihnen Peter Visher, die Legende unter den Scouts, in geheimer Mission unterwegs, auf der Gegenseite trommeln die afrikanischen Zuschauer, und Gianni di Marzio von Juventus Turin nimmt das Fernglas vom Auge, verwirft die Hände, aber wer weiss, ob Chelsea tatsächlich die Neun schon verpflichtet hat? Wer weiss, ob nicht Gerüchte gestreut wurden, bloss um von einem anderen Geschäft abzulenken? Denn, noch eine Wahrheit, nur, damit ihr es wisst, dieses Geschäft ist voll von Lügnern und Dieben. Und wieder nimmt er das Glas in die Hand, und wie es scheint, verfolgt er gar nicht die Neun von Gambia, den Riesen Momodou, sondern vielmehr die Acht, den Mittelfeldspieler George Cole.
Kein Zufall aber, dass in Piura, wo viele Scouts die vergangene Woche verbrachten, auch einige Spielerhändler nächtigten, die seriösen Agenten suchen die Nähe der Scouts, man versorgt sich gegenseitig mit Informationen, Sören Lerby war dort, der viele Holländer vertritt, Santiago Gerardo, ein ehemaliger spanischer Profi, dick im Geschäft mit den Brasilianern, 800 brasilianische Fussballspieler werden jährlich exportiert, kaum einer geht unter einer Million Dollar weg, und jeder hat seinen Agenten, der die Interessenten gegeneinander ausspielt und der schliesslich seine zehn Prozent kassiert, von der Transfersumme und vom Lohn des Spielers. «Wer als Agent an die U-17-WM kommt, um sich einen Spieler zu angeln, der kommt im Grunde zu spät», sagte der Amerikaner Raul Gonzales, Vertreter mehrerer peruanischer Spieler, «man muss die Talentierten packen, bevor sie 15 sind, sonst kommen andere.»
Und da war auch ein junger Schweizer, Vertreter der Firma Speed mit Sitz in Zug und einer Geschäftsidee und Geld von unbekannten Investoren. Die Idee besteht darin, die kommerziellen Rechte der jungen ausländischen Talente zu kaufen und dafür einen Rundumservice anzubieten, Klub- wie Wohnungssuche, Sprachschule und Geldanlage, und der Investor profitiert, wenn der Spieler, wie ein Kunstgemälde, mit erhöhtem Marktwert weiterverkauft wird. An Anderson, der Nummer acht der Brasilianer, dem neuen Ronaldinho, ist die Schweizer Firma mitbeteiligt, und zwei junge Peruaner aus der einheimischen U-17-Mannschaft wurden eben verpflichtet.
Fussball essen
Wir sollten diesen Sklavenhandel bekämpfen, sagte Fifa-Präsident Josef Blatter in der «Financial Times».
Wahr ist, dass Dona Rosa, Mutter von sechs Kindern, wohnhaft in einem Armenviertel Limas, deren jüngstes, Daniel, Mittelstürmer der peruanischen U-17-Nationalmannschaft ist, und Dona Marilin, Kioskbetreiberin in Callao, Mutter von Marcos Zambrano, talentierter Verteidiger im selben Team, wahr ist, dass beide Mütter überglücklich sind, ihre Söhne in den Händen einer Schweizer Agentur zu wissen, die vielleicht bald ein Engagement bei einem europäischen Verein ermöglichen wird; wahr ist, dass alle Kollegen in der peruanischen U-17-Nationalmannschaft die beiden Glückspilze darum beneiden, vielleicht bald mehr zu verdienen als die 500 Dollar, die einem jungen Spieler in der heimischen Liga winken; wahr ist, dass der Fussball auf diesem Niveau, dem Niveau eines Entwicklungslandes, möglicherweise noch korrupter und verkommener ist als anderswo, weil zwar Liebe und Leidenschaft vorhanden sind, aber wenig Geld und Professionalität.
Momodou, die Nummer neun, kämpft unglücklich heute, es sind die Holländer, die ein Tor schiessen, jetzt brauchen sie noch eines, um sich für das Viertelfinale zu qualifizieren.
Auf der Tribüne wird Peter Visher, die Legende unter den Scouts, in geheimer Mission unterwegs, wieder einmal von der Begeisterung erfasst. Und vielleicht deswegen ist er so fröhlich und redselig in der Pause, «ich bin Fussball, ich esse Fussball, mein Leben ist der Fussball», legt er los. «Ich war Spieler, 36 Jahre lang Coach, dann verbot der Arzt das Coachen, Herzprobleme, und so wurde ich Scout. Man muss es fühlen. Manchmal siehst du ein schlechtes Spiel, und alle gehen nach Hause und denken, Sch*. Aber der gute Scout entdeckt in einem schlechten Spiel das Spezielle. Ich war Scout bei PSV Eindhoven und habe lange Zeit Van Nistelrooy beobachtet, damals in einem Zweitligaverein namens Den Bosch, er war noch nicht reif, sass häufig auf der Bank, ich sagte meinem Klub, den müssen wir nehmen, er kostet bloss 800 000 Gulden. Der Coach sagte, wir holen keinen Spieler, der auf der Ersatzbank sitzt. Ein Jahr später ging Van Nistelrooy zu Herenwegen, explodierte, und jetzt kostete er nicht mehr 800 000 Gulden, sondern 15 Millionen Euro.
Das Gleiche mit Jaap Stam. Er spielte in der zweiten Division, nicht einmal ein besonders guter Fussballer. Aber ein harter Verteidiger, gutes Kopfballspiel, nicht zu überwinden, und ich dachte, das kann ein Weltklasseverteidiger werden. Niemand hörte auf mich, alle sagten, der kann doch nicht Fussball spielen. Ich musste alle Überredungskunst aufwenden, um ihn für 3 Millionen bei Eindhoven unterzubringen. Wir verkauften ihn später für 30 Millionen. Aber der Beste war Ronaldo, el fenomeno.
Du musst es fühlen. Ich sah ihn in einem Turnier von 16-Jährigen in Frankreich. Kleines Spielfeld, armseliger Rasen. Aber diese Neun, wie sie den Ball annahm. Wie sie schoss. Fantastisch. Ich ging zum brasilianischen Coach, und der sagte, er hat Fieber und spielt Sch*. Ich dachte, wie spielt der erst, wenn er kein Fieber hat! Ging zu PSV Eindhoven und sagte, nehmt Ronaldo. Aber die wollten keinen so jungen Spieler. Jemand kaufte ihn dann für 15 000 Dollar und brachte ihn zu Cruzeiro, dort schoss er, 17-jährig, 30 Tore in einem Jahr, und schliesslich war der PSV Eindhoven glücklich, ihn für 6 Millionen zu bekommen. Sie verkauften ihn für 35 an Barcelona. Du musst es fühlen. Ich war lange Zeit für Eindhoven tätig, und dann fragte mich Herr Abramovich, der Besitzer des FC Chelsea, ob ich sein privater Scout werden wolle. Jetzt bin ich für ihn unterwegs, treffe ihn in London oder auf seinem Schiff und gebe meinen Bericht ab.
Fünf Kriterien
Die meisten Scouts gehen an einen Match, um 22 Spieler zu beobachten. Ich hole meine Infos zuvor ein und beobachte nur zwei, drei Spieler. So siehst du alles, was die draufhaben. Aber nicht nur im Match. Ich gehe ins Training. Dann ins Hotel, wo die Spieler übernachten. So erfahre ich etwas über die Mentalität. Es hat einige Talente an diesem Turnier. Die Zehn der Türkei, Nuri Sahin, Spieler von Borussia Dortmund, vier Jungs von Brasilien, die können was werden. Aber bevor ich meinen Bericht mache, will ich sie noch in ihrem Team spielen sehen, in Brasilien, in Deutschland.
Wichtig ist:
1. Die Begabung: Technik, Ballbeherrschung, den Ball annehmen, den Ball passen, das Kopfballspiel, die Ballkontrolle
2. Vision, Taktik. Kann einer das Spiel sehen? Wer den Kopf immer unten hat, kann das Spiel nicht sehen.
3. Die körperlichen Eigenschaften. Schnelligkeit und Kraft
4. Mentalität. Kämpft er bis zum Schluss? Will er gewinnen oder lässt er den Kopf hängen?
5. Charakter. Im Training, in persönlichen Gesprächen versuche ich, etwas über den Charakter des Spielers herauszufinden. Es kann einer eine gute Mentalität haben, aber einen schlechten Charakter. Dann schafft er Probleme in der Mannschaft.
Und dann musst du sie mehrmals sehen, zu Hause, in einem Auswärtsspiel, in Auswahlmannschaften, im eigenen Team. Es gibt zu viele Scouts, die sich nur einen Match ansehen. Wie jetzt: Alle sind hinter der Neun von Gambia her. Aber aufgepasst. Die haben Brasilien geschlagen, sind glücklich, träumen von grossen Verträgen. Und verlieren die Konzentration. Das Geld verdreht vielen den Kopf, und dann machen sie keine Fortschritte mehr, verschwinden von der Landkarte des Fussballs.
Umgekehrt habe ich Kakà gesehen an einer U-17-WM, und er ist mir nicht besonders aufgefallen, ich habe ihn gestrichen von der Liste. Nichts Spezielles. Und dann sah ich ihn zwei Jahre später und merkte: Oh, da ist doch was. Johann Vogel habe ich in einem Länderspiel gegen Wales gesehen, er spielte gegen Hughes, er machte ein Klassespiel, und ich sagte: nehmen.
Johan Vonlanthen sah ich, als er 15 war, 16, er gefiel mir, er ist ein Instinktspieler, wird seinen Weg machen. Darf nur seinen Stil nicht verraten, muss aber auch lernen, auf den Coach zu hören.
Ich sah Pelé, als er 17 war, in Schweden. Und dann Cruyff. Ich scoutete ihn, als er 14 war. Der war dünn wie ein Bleistift, und die Leute sagten, das wird nichts, der erste Windstoss bläst ihn um. Ich sagte, abwarten, der hat das Talent, der hat die Spielübersicht, und wenn sie ihm in die Beine fahren, dann juckt er darüber hinweg. Und dann, als er 18 war, hat er alle überragt. Und Maradona. Das waren die besten drei, die es je gab.
Jedes Jahr taucht ein neuer Maradona auf, aber ich habe ihn noch nicht gesehen. Messi ist ein fantastischer Spieler, aber Maradona war besser mit 17. Ronaldinho ist ein sehr guter Spieler, aber keiner wie Cruyff, nicht wie Pelé, nicht wie Maradona.
Heute unterhalten einige europäische Vereine Fussballschulen in Brasilien, und wenn sie ein Talent entdecken, schicken sie es dorthin. Das ist das Beste: eine gute Schule, eine gute Erziehung, ein bisschen Geld für die Familie, damit alle genug zu essen haben. Aber der Klub selber ist nicht involviert. Sonst spricht man wieder von Sklavenhändlern. Wie damals, als ich einen 11-Jährigen nach Holland holte. Und ganz Holland schrie auf, ich würde den Eltern ein Kind stehlen, nähme es aus der Schule. Aber der hatte keine Eltern, der war in keiner Schule. Der schlief auf der Strasse. Das verstehen die Leute nicht. Diese Umstände. Jetzt bin ich 70 und habe fünf Bypässe und keinen Magen mehr nach einem Speiseröhrenkrebs. Die nahmen die Speiseröhre weg und verlängerten dafür den Magen. Jetzt lebe ich von Astronautenfood und von Fussball. Die Ärzte sagten, ich hätte noch sechs Monate zu leben.
Der Schiedsrichter pfeift zur zweiten Hälfte, die Holländer machen noch ein Tor, in der letzten Minute erhält Gambia die Chance eines Elfmeters, wenn Momodou trifft, dann sind die Afrikaner weiter, doch die Nummer neun, der Riese von Gambia, verschiesst, Gianni di Marzio sieht alles durch den Feldstecher.
Später sitzen die Jungs von Gambia auf der Tribüne, um das zweite Spiel zu sehen. «Schau nur», sagt Gianni, «wie die Spieler abgeschirmt sind, links ein Spielerhändler aus Kamerun, rechts ein Spielerhändler aus Kamerun, dazwischen ein paar Funktionäre des Verbandes, die lassen jetzt keinen ran an ihre Schätze, sie wollen das grosse Geschäft selber machen.»
Aber Gianni di Marzio ist auch nicht blöde, er hat sich einen Journalistenpass besorgt, und mit dessen Hilfe macht er sich nun im Presseraum auf die Suche nach der privaten Telefonnummer der Nummer neun, Momodou Ceesay - oder doch vielleicht der Nummer acht? Noch eine Frage, Gianni di Marzio, ganz ehrlich: Würde ein Scout jemals offen sagen, hinter welcher Beute er her ist?
Und jetzt reisst der Vertreter von Juventus Turin, il grande Gianni di Marzio, entsetzt die Augen auf: «Aber wo denkst du hin! Das würde doch nur den Preis in die Höhe treiben.» ·
Ruedi Leuthold ist redaktioneller Mitarbeiter des «Magazins» (ruedileuthold@swissonline.ch).
Jorge Deustua ist Fotograf und lebt in Lima (jorgedeu@jorgedeustua.com).
Der Riese von Gambia (Bildmitte), Momodou Ceesay, weiss, was er wert ist.
Chavez mit seinen sehr stolzen Eltern in den Strassen von Lima
Grosstalent Daniel Chavez hat jetzt schon die passende Fussballerfrisur.
Peter Visher (mit Brille), Privatscout von Chelsea-Boss Roman Abramovich
Giovanni di Marzio, Chefscout von Juventus Turin
Mit skeptischen Blicken beobachten die Scouts im Stadion von Piura die Jungtalente.
Das peruanische Supertalent Marcos Zambrano bereitet sich auf einen Einsatz vor.
Text Ruedi Leuthold Bilder Jorge Deustua
Junge Fussballer sind ihr Rohstoff: Scouts, Agenten und Investoren der grossen Klubs reisten dieses Jahr nach Peru, um die Ernte der Jahrgänge 1988/1989 abzuschätzen.
«Und noch eine Wahrheit», sagt Giovanni di Marzio, Gianni genannt, il grande Gianni di Marzio, ehemals Trainer von Palermo, Napoli, Padua und Lecce, jetzt Chefscout von Juventus Turin, während auf dem stechend grünen Kunstrasen des Nationalstadions von Lima, Peru, die Buben rennen, Holland gegen Gambia, Weltmeisterschaft der 16- und 17-Jährigen, «und noch eine Wahrheit», sagt er, ohne den Blick von der Neun zu wenden, der Neun von Gambia, Mittelpunkt der Aufmerksamkeit aller Spione, die in grosser Zahl aus Europa angereist sind, Momodou Ceesay, der Riese von Gambia, wie er bereits genannt wird, die Neun von Gambia, «und du weisst», schränkt Gianni ein, «im Fussball gibt es viele Wahrheiten, aber das ist meine Wahrheit: der Feldstecher. Ich suche den Besten, ich reise um die Welt, um den Besten zu suchen, nur der Beste ist gut genug für meinen Klub, Juventus Turin, und dazu brauche ich den Feldstecher!»
Es ist Frühling in Peru, im Nationalstadion von Lima spielen Gambia und Holland um den Einzug in das Viertelfinale, Holland braucht einen Sieg mit zwei Toren Unterschied, und auf der Tribüne verfolgt Gianni di Marzios Feldstecher die Nummer neun von Gambia. Gianni di Marzio hat Maradona spielen sehen, als der 16 war, damals bei den Argentinos Juniors, ein Freund hatte ihn auf den Jungen aufmerksam gemacht, und nach einer Viertelstunde war er von der Tribüne zur Spielerbank gerannt, um dem Klubpräsidenten ein Angebot zu machen, nur war dann sein Klub nicht bereit, damals der SC Napoli, in einen 16-jährigen Wuschelkopf zu investieren, und später musste dessen Präsident Millionen locker machen, um das Genie vom FC Barcelona auszulösen.
Das sind die Liebesgeschichten der Talentschnüffler, die ihre Schätze auf den Fussballplätzen der Welt ausgraben, jeder hat eine zu erzählen, und Giuseppe di Marzio steht am Beginn einer neuen unglücklichen Romanze, «sieh nur», sagt er, «wie gross er ist, die Neun von Gambia, und kopfballstark, un vero animale, schwärmt er, ein Tier, die Technik von unserem Ibrahimovic, die Kraft von Inter Mailands Adriano, un fuoriclasse! Aber jetzt, wie er schleppend über den Platz schleicht, das gefällt mir nicht, diese Haltung, ein Zeichen fehlender Rückenmuskulatur, die wird er sich noch antrainieren müssen, ja, das wird ihm gut tun, zweimal Training täglich, wenn es denn nur nicht wahr ist, dass sich Chelsea, das Chelsea des russischen Milliardärs Roman Abramovich, diesen Momodou schon gekauft hat und drei weitere Spieler des Afrikameisters dazu, nachdem die Mannschaft im ersten Gruppenspiel den Favoriten Brasilien sensationell mit 3:1 besiegt hat.»
«Und wie hat dieser Momodou, 1,95 m gross, die brasilianischen Verteidiger ausgetanzt, und dabei stand sein Name nicht einmal im offiziellen Turnierprogramm der Fifa», sagt Gianni di Marzio, das sind die Details, die ein Scout beachten muss, wie aus dem Nichts ist der Mann aufgetaucht, ein ungeschliffenes Juwel, und hat alle Scouts verzückt.
Sklavenhändler, sagen einige.
Bayern München hat zugesehen, wie er ein Tor schoss gegen Brasilien und eines vorbereitete, Köln, Schalke 04 und Bayer Leverkusen, Real Madrid hat notiert und nicht weniger der FC Barcelona und Valencia, die Türken von Fenerbahce waren Zeuge mit zwei Abgesandten, die Dänen von Bröndby Kopenhagen sassen auf der Tribüne, aus Holland waren Ajax Amsterdam gekommen, Feyenoord Rotterdam und der PSV Eindhoven natürlich, berühmt für ein gutes Näschen, nachdem dort die Brasilianer Romario und Ronaldo zu Stars gereift waren, Sampdoria war anwesend, die Juve mit Gianni di Marzio und Feldstecher, und Liverpool war dort, Chelsea mit Gwyn Williams und dem Dänen Frank Arnesen, der eben erst für 5 Millionen Pfund von Tottenham gekommen war, der Supertransfer des Superscouts, um für das Team des russischen Milliardärs Abramovich den weltbesten Nachwuchs zu besorgen, ebenso wie sein Nachfolger bei Tottenham, alle waren nach Peru gekommen, um die Ernte der Jahrgänge 1988/1989 abzuschätzen und deren beste Vertreter wenn möglich mit dem eigenen Klub zu verbinden.
Und mitten unter ihnen sass Peter Visher, schon 70-jährig, eine Legende unter den fussballerischen Abfangjägern, deren Auge sich noch an den unpolierten Talenten eines Pelé, eines Cruyff, eines Maradona geschärft hatte, Peter Visher, der Mann, dessentwegen das holländische Parlament ein Gesetz gegen den modernen Sklavenhandel erlassen hat, jetzt in geheimer Mission unterwegs, wie bald geflüstert wurde. Und noch ein Gerücht verbreitete sich in Windeseile, zwei Tage nach dem sensationellen Sieg von Gambia gegen Brasilien: dass sich die Kumpel vom FC Chelsea die Neun von Gambia, den Riesen Momodou, schon unter den Nagel gerissen hätten, zusammen mit drei anderen aus der gleichen Mannschaft.
Die Jagd war eröffnet.
Widerlich, sagen einige.
Das alles geschah im Norden Perus, in einem Provinznest namens Piura, wo die Scouts alle im gleichen Hotel untergebracht waren, dem Hotel Los Portales, und wo die ersten Spiele der Gruppe mit Brasilien, Holland, Gambia und Katar ausgetragen wurden. Dabei konnten die Späher auch gleich einen unter die Lupe nehmen, dessen Fell ihnen bereits entschwommen war, die Nummer acht der Brasilianer, Anderson, der neue Ronaldinho, wie einige sagen, eine Investorengruppe hat bereits einen Teil seiner Rechte gekauft und den Spieler für 6,5 Millionen Dollar an den FC Porto vermittelt; und der Junge war vielleicht nur deshalb noch nicht in Portugal, weil es nach den Gesetzgebern in Holland nun auch die Fifa den Klubs verbietet, Spieler ausser Landes zu transferieren, bevor sie 18 sind. Wobei es immer noch die Möglichkeit gibt, den Eltern diskret eine Arbeitsstelle zu besorgen im fremden Land und sich so das Talent ins Land zu holen.
Neokoloniales Verhalten
Denn der Markt ist eng, und Fussball auf diesem Niveau, auf dem Niveau der Scouts, ist Liebe und Leidenschaft, und weil es nichts Korrupteres gibt als Liebe und Leidenschaft, sind auch die Gesetze so löcherig wie die brasilianische Abwehr im Spiel gegen die Afrikaner. Das weiss keiner besser als Gianni di Marzio, der schon hinter dem Portugiesen Christiano Ronaldo her war (20 Millionen Dollar), jetzt bei Manchester United, hinter dem Brasilianer Robinho (30 Millionen Dollar), jetzt bei Real Madrid, hinter Lionel Messi (neue Ablösesumme: 150 Millionen Euro), dem Jungstar der Argentinier, der seit dem 13. Lebensjahr für den FC Barcelona spielt, angeblich, weil kein argentinischer Klub bereit gewesen war, eine Hormonbehandlung zu bezahlen für das kleingewachsene Talent, vielleicht auch, weil Barcelona die ganze Familie nach Spanien transferierte und dem Vater eine Arbeit besorgte.
Wie auch immer: Die Situation ist einfach. In den grossen europäischen Ligen ist für die reichen Klubs wenig Zukunft zu holen. 17-Jährige in Italien, Spanien, England oder Deutschland, die nicht bereits von einem wichtigen Verein im eigenen Land unter die Fittiche genommen wurden, fehlt das Talent. Da gibt es keine ungehobenen Schätze mehr. Nicht umsonst hat Chiefscout Mel Johnson von Tottenham Hotspurs zwanzig Mitarbeiter, die nur die englischen Schülerligen beobachten, und acht für die 16- bis 21-Jährigen. Mel Johnson hat die Fähigkeiten eines David Beckham schon notiert, als der elf war und für einen Klub namens Chigwell Rangers spielte. Vierzig Mitarbeiter sind für Gianni di Marzio in ganz Italien unterwegs und melden jeden Ragazzo, der den Ball mehr als zehnmal jonglieren kann, in die Zentrale nach Turin. Sportliche Versprechen, lohnende Investitionen blitzen allenfalls dort auf, wo die Löhne niedrig sind, der Hunger gross und die Talente unerschöpflich: in Lateinamerika, in Afrika, in Osteuropa.
Neokoloniales Verhalten, sagen einige, etwa der Fifa-Präsident Josef Blatter, eine neue Art der Sklaverei, kritisierte er in der «Financial Times».
Und so fand denn, wenn der oberste Fussballfunktionär Recht hat, im Hotel Portales an der Plaza de Armas in Piura, Peru, Austragungsort der U-17-WM, das grosse Klassentreffen der Sklaventreiber statt, alle waren da, die Scouts, die Spielerhändler, die Investoren, um die Stars der Zukunft im Einsatz zu sehen, ein jeder mit anderem Ziel und eigener Strategie in einem Markt, der so einfach und so irrational ist wie das Spiel selber.
Denn, wie es Mel Johnson, Abgesandter der Tottenham Hotspurs, nach dem grossen Auftritt der Nummer neun von Gambia ausdrückte: «Jeder sieht, wer der Beste ist. Die Frage ist: Ist er es auch im nächsten Spiel? Ist er es in einem fremden Land? Passt er in meine Mannschaft? Erträgt er den Druck des Geldes und des Ruhms? Und wem gehören seine Rechte?»
In diesem Meer der Unbekannten bewegte sich Miguel Angel Portugal mit der charmanten Überheblichkeit eines Vertreters von Real Madrid. Er war erst Profifussballer, dann Trainer, jetzt Auslandscout für die Weissen aus Spanien, und er sprach, im Hotel Portales in Piura: «Ich bin hier, um den komplettesten Spieler des Turniers auszumachen. Nur der interessiert mich. Aber ich will ihn nicht kaufen. Bloss unter Kontrolle nehmen. Das heisst, von nun an werden laufend Charakter, Persönlichkeit und Entwicklung des Spielers bewertet, in und ausserhalb des Feldes. So lief das auch mit Robinho, den wir am gleichen Turnier vor drei Jahren entdeckten. Und schon bald schrieben: exzellent. Kaufen! Der Rest war die Angelegenheit von Anwälten und Buchhaltern.»
Mentale Stärken zählen
Wenn aber Chelsea oder Real Madrid, die beiden Klubs, für die Geld keine Rolle spielt, an einem Spieler interessiert sind, kann ein Klub wie der PSV Eindhoven einpacken. Das weiss Hans van der Zee, einer von drei Scouts, die für die erste Mannschaft des holländischen Spitzenklubs unterwegs sind. Deshalb kann er, wie im Falle des Verteidigers Alex, mit Chelsea eine Kooperation eingehen und den Spieler leihweise übernehmen. Oder er muss den Spieler finden, dessen Anlagen nicht auf den ersten Blick sichtbar sind. So wie das dem PSV Eindhoven eben mit dem peruanischen Stürmer Jefferson Farfan gelungen ist. Es kostete vor einem Jahr 1,5 Millionen Euro, ihn von Allianza Lima loszukaufen, und jetzt ist er bereits seine 15 Millionen wert. Hinter dieser Art von Nischenspielern, die innerhalb der eigenen Mannschaft zu Renditeobjekten reifen, sind die meisten Klubs her, und neue Anbieter aus Russland, der Ukraine und Japan drängen aggressiv in den Markt, kaufen drei, vier Spieler auf Quote, in der Hoffnung, dass einer den Durchbruch schafft.
«Da hilft es nur, hellwach zu sein und selber eine überragende Strategie zu haben», verkündete Andreas Fehse, angestellt in der berühmten Scoutingabteilung von Bayer Leverkusen, zu Hause steht ein eigenes Fernsehstudio zur Verfügung, um Fussballspiele aus der ganzen Welt zu empfangen, «wir können», sagte Fehse, «nach einer Videoanalyse die physischen und technischen Fähigkeiten eines Spielers hundertprozentig einschätzen, aber nicht seinen Charakter und seine mentale Stärke. Und die sind entscheidend, ob sich der Spieler durchsetzen wird.» Und deshalb reiste auch Fehse nach Peru, denn in einem Turnier kann er sehen, ob ein Spieler Mätzchen macht, ob er im dritten Spiel noch zulegen kann oder schlaff macht. Zwölf Kriterien benützt Fehse für die Begutachtung der Spieler, Noten zwischen eins und zehn, 4000 Fichen führt der Klub über Spieler aus aller Welt, und wo bei Charakter keine Zehn steht, kommt kein Transfer zu Stande.
Und jetzt, in Lima, beim dritten Gruppenspiel, Holland gegen Gambia, sitzen wieder alle auf der Tribüne, die Abgesandten aus der grossen Fussballwelt, nicken wissend, wenn der holländische Torhüter einen Ball aus der Ecke fischt, den hat bereits Newcastle United verpflichtet, gespannt verfolgen sie den Auftritt der Nummer neun von Gambia, mitten unter ihnen Peter Visher, die Legende unter den Scouts, in geheimer Mission unterwegs, auf der Gegenseite trommeln die afrikanischen Zuschauer, und Gianni di Marzio von Juventus Turin nimmt das Fernglas vom Auge, verwirft die Hände, aber wer weiss, ob Chelsea tatsächlich die Neun schon verpflichtet hat? Wer weiss, ob nicht Gerüchte gestreut wurden, bloss um von einem anderen Geschäft abzulenken? Denn, noch eine Wahrheit, nur, damit ihr es wisst, dieses Geschäft ist voll von Lügnern und Dieben. Und wieder nimmt er das Glas in die Hand, und wie es scheint, verfolgt er gar nicht die Neun von Gambia, den Riesen Momodou, sondern vielmehr die Acht, den Mittelfeldspieler George Cole.
Kein Zufall aber, dass in Piura, wo viele Scouts die vergangene Woche verbrachten, auch einige Spielerhändler nächtigten, die seriösen Agenten suchen die Nähe der Scouts, man versorgt sich gegenseitig mit Informationen, Sören Lerby war dort, der viele Holländer vertritt, Santiago Gerardo, ein ehemaliger spanischer Profi, dick im Geschäft mit den Brasilianern, 800 brasilianische Fussballspieler werden jährlich exportiert, kaum einer geht unter einer Million Dollar weg, und jeder hat seinen Agenten, der die Interessenten gegeneinander ausspielt und der schliesslich seine zehn Prozent kassiert, von der Transfersumme und vom Lohn des Spielers. «Wer als Agent an die U-17-WM kommt, um sich einen Spieler zu angeln, der kommt im Grunde zu spät», sagte der Amerikaner Raul Gonzales, Vertreter mehrerer peruanischer Spieler, «man muss die Talentierten packen, bevor sie 15 sind, sonst kommen andere.»
Und da war auch ein junger Schweizer, Vertreter der Firma Speed mit Sitz in Zug und einer Geschäftsidee und Geld von unbekannten Investoren. Die Idee besteht darin, die kommerziellen Rechte der jungen ausländischen Talente zu kaufen und dafür einen Rundumservice anzubieten, Klub- wie Wohnungssuche, Sprachschule und Geldanlage, und der Investor profitiert, wenn der Spieler, wie ein Kunstgemälde, mit erhöhtem Marktwert weiterverkauft wird. An Anderson, der Nummer acht der Brasilianer, dem neuen Ronaldinho, ist die Schweizer Firma mitbeteiligt, und zwei junge Peruaner aus der einheimischen U-17-Mannschaft wurden eben verpflichtet.
Fussball essen
Wir sollten diesen Sklavenhandel bekämpfen, sagte Fifa-Präsident Josef Blatter in der «Financial Times».
Wahr ist, dass Dona Rosa, Mutter von sechs Kindern, wohnhaft in einem Armenviertel Limas, deren jüngstes, Daniel, Mittelstürmer der peruanischen U-17-Nationalmannschaft ist, und Dona Marilin, Kioskbetreiberin in Callao, Mutter von Marcos Zambrano, talentierter Verteidiger im selben Team, wahr ist, dass beide Mütter überglücklich sind, ihre Söhne in den Händen einer Schweizer Agentur zu wissen, die vielleicht bald ein Engagement bei einem europäischen Verein ermöglichen wird; wahr ist, dass alle Kollegen in der peruanischen U-17-Nationalmannschaft die beiden Glückspilze darum beneiden, vielleicht bald mehr zu verdienen als die 500 Dollar, die einem jungen Spieler in der heimischen Liga winken; wahr ist, dass der Fussball auf diesem Niveau, dem Niveau eines Entwicklungslandes, möglicherweise noch korrupter und verkommener ist als anderswo, weil zwar Liebe und Leidenschaft vorhanden sind, aber wenig Geld und Professionalität.
Momodou, die Nummer neun, kämpft unglücklich heute, es sind die Holländer, die ein Tor schiessen, jetzt brauchen sie noch eines, um sich für das Viertelfinale zu qualifizieren.
Auf der Tribüne wird Peter Visher, die Legende unter den Scouts, in geheimer Mission unterwegs, wieder einmal von der Begeisterung erfasst. Und vielleicht deswegen ist er so fröhlich und redselig in der Pause, «ich bin Fussball, ich esse Fussball, mein Leben ist der Fussball», legt er los. «Ich war Spieler, 36 Jahre lang Coach, dann verbot der Arzt das Coachen, Herzprobleme, und so wurde ich Scout. Man muss es fühlen. Manchmal siehst du ein schlechtes Spiel, und alle gehen nach Hause und denken, Sch*. Aber der gute Scout entdeckt in einem schlechten Spiel das Spezielle. Ich war Scout bei PSV Eindhoven und habe lange Zeit Van Nistelrooy beobachtet, damals in einem Zweitligaverein namens Den Bosch, er war noch nicht reif, sass häufig auf der Bank, ich sagte meinem Klub, den müssen wir nehmen, er kostet bloss 800 000 Gulden. Der Coach sagte, wir holen keinen Spieler, der auf der Ersatzbank sitzt. Ein Jahr später ging Van Nistelrooy zu Herenwegen, explodierte, und jetzt kostete er nicht mehr 800 000 Gulden, sondern 15 Millionen Euro.
Das Gleiche mit Jaap Stam. Er spielte in der zweiten Division, nicht einmal ein besonders guter Fussballer. Aber ein harter Verteidiger, gutes Kopfballspiel, nicht zu überwinden, und ich dachte, das kann ein Weltklasseverteidiger werden. Niemand hörte auf mich, alle sagten, der kann doch nicht Fussball spielen. Ich musste alle Überredungskunst aufwenden, um ihn für 3 Millionen bei Eindhoven unterzubringen. Wir verkauften ihn später für 30 Millionen. Aber der Beste war Ronaldo, el fenomeno.
Du musst es fühlen. Ich sah ihn in einem Turnier von 16-Jährigen in Frankreich. Kleines Spielfeld, armseliger Rasen. Aber diese Neun, wie sie den Ball annahm. Wie sie schoss. Fantastisch. Ich ging zum brasilianischen Coach, und der sagte, er hat Fieber und spielt Sch*. Ich dachte, wie spielt der erst, wenn er kein Fieber hat! Ging zu PSV Eindhoven und sagte, nehmt Ronaldo. Aber die wollten keinen so jungen Spieler. Jemand kaufte ihn dann für 15 000 Dollar und brachte ihn zu Cruzeiro, dort schoss er, 17-jährig, 30 Tore in einem Jahr, und schliesslich war der PSV Eindhoven glücklich, ihn für 6 Millionen zu bekommen. Sie verkauften ihn für 35 an Barcelona. Du musst es fühlen. Ich war lange Zeit für Eindhoven tätig, und dann fragte mich Herr Abramovich, der Besitzer des FC Chelsea, ob ich sein privater Scout werden wolle. Jetzt bin ich für ihn unterwegs, treffe ihn in London oder auf seinem Schiff und gebe meinen Bericht ab.
Fünf Kriterien
Die meisten Scouts gehen an einen Match, um 22 Spieler zu beobachten. Ich hole meine Infos zuvor ein und beobachte nur zwei, drei Spieler. So siehst du alles, was die draufhaben. Aber nicht nur im Match. Ich gehe ins Training. Dann ins Hotel, wo die Spieler übernachten. So erfahre ich etwas über die Mentalität. Es hat einige Talente an diesem Turnier. Die Zehn der Türkei, Nuri Sahin, Spieler von Borussia Dortmund, vier Jungs von Brasilien, die können was werden. Aber bevor ich meinen Bericht mache, will ich sie noch in ihrem Team spielen sehen, in Brasilien, in Deutschland.
Wichtig ist:
1. Die Begabung: Technik, Ballbeherrschung, den Ball annehmen, den Ball passen, das Kopfballspiel, die Ballkontrolle
2. Vision, Taktik. Kann einer das Spiel sehen? Wer den Kopf immer unten hat, kann das Spiel nicht sehen.
3. Die körperlichen Eigenschaften. Schnelligkeit und Kraft
4. Mentalität. Kämpft er bis zum Schluss? Will er gewinnen oder lässt er den Kopf hängen?
5. Charakter. Im Training, in persönlichen Gesprächen versuche ich, etwas über den Charakter des Spielers herauszufinden. Es kann einer eine gute Mentalität haben, aber einen schlechten Charakter. Dann schafft er Probleme in der Mannschaft.
Und dann musst du sie mehrmals sehen, zu Hause, in einem Auswärtsspiel, in Auswahlmannschaften, im eigenen Team. Es gibt zu viele Scouts, die sich nur einen Match ansehen. Wie jetzt: Alle sind hinter der Neun von Gambia her. Aber aufgepasst. Die haben Brasilien geschlagen, sind glücklich, träumen von grossen Verträgen. Und verlieren die Konzentration. Das Geld verdreht vielen den Kopf, und dann machen sie keine Fortschritte mehr, verschwinden von der Landkarte des Fussballs.
Umgekehrt habe ich Kakà gesehen an einer U-17-WM, und er ist mir nicht besonders aufgefallen, ich habe ihn gestrichen von der Liste. Nichts Spezielles. Und dann sah ich ihn zwei Jahre später und merkte: Oh, da ist doch was. Johann Vogel habe ich in einem Länderspiel gegen Wales gesehen, er spielte gegen Hughes, er machte ein Klassespiel, und ich sagte: nehmen.
Johan Vonlanthen sah ich, als er 15 war, 16, er gefiel mir, er ist ein Instinktspieler, wird seinen Weg machen. Darf nur seinen Stil nicht verraten, muss aber auch lernen, auf den Coach zu hören.
Ich sah Pelé, als er 17 war, in Schweden. Und dann Cruyff. Ich scoutete ihn, als er 14 war. Der war dünn wie ein Bleistift, und die Leute sagten, das wird nichts, der erste Windstoss bläst ihn um. Ich sagte, abwarten, der hat das Talent, der hat die Spielübersicht, und wenn sie ihm in die Beine fahren, dann juckt er darüber hinweg. Und dann, als er 18 war, hat er alle überragt. Und Maradona. Das waren die besten drei, die es je gab.
Jedes Jahr taucht ein neuer Maradona auf, aber ich habe ihn noch nicht gesehen. Messi ist ein fantastischer Spieler, aber Maradona war besser mit 17. Ronaldinho ist ein sehr guter Spieler, aber keiner wie Cruyff, nicht wie Pelé, nicht wie Maradona.
Heute unterhalten einige europäische Vereine Fussballschulen in Brasilien, und wenn sie ein Talent entdecken, schicken sie es dorthin. Das ist das Beste: eine gute Schule, eine gute Erziehung, ein bisschen Geld für die Familie, damit alle genug zu essen haben. Aber der Klub selber ist nicht involviert. Sonst spricht man wieder von Sklavenhändlern. Wie damals, als ich einen 11-Jährigen nach Holland holte. Und ganz Holland schrie auf, ich würde den Eltern ein Kind stehlen, nähme es aus der Schule. Aber der hatte keine Eltern, der war in keiner Schule. Der schlief auf der Strasse. Das verstehen die Leute nicht. Diese Umstände. Jetzt bin ich 70 und habe fünf Bypässe und keinen Magen mehr nach einem Speiseröhrenkrebs. Die nahmen die Speiseröhre weg und verlängerten dafür den Magen. Jetzt lebe ich von Astronautenfood und von Fussball. Die Ärzte sagten, ich hätte noch sechs Monate zu leben.
Der Schiedsrichter pfeift zur zweiten Hälfte, die Holländer machen noch ein Tor, in der letzten Minute erhält Gambia die Chance eines Elfmeters, wenn Momodou trifft, dann sind die Afrikaner weiter, doch die Nummer neun, der Riese von Gambia, verschiesst, Gianni di Marzio sieht alles durch den Feldstecher.
Später sitzen die Jungs von Gambia auf der Tribüne, um das zweite Spiel zu sehen. «Schau nur», sagt Gianni, «wie die Spieler abgeschirmt sind, links ein Spielerhändler aus Kamerun, rechts ein Spielerhändler aus Kamerun, dazwischen ein paar Funktionäre des Verbandes, die lassen jetzt keinen ran an ihre Schätze, sie wollen das grosse Geschäft selber machen.»
Aber Gianni di Marzio ist auch nicht blöde, er hat sich einen Journalistenpass besorgt, und mit dessen Hilfe macht er sich nun im Presseraum auf die Suche nach der privaten Telefonnummer der Nummer neun, Momodou Ceesay - oder doch vielleicht der Nummer acht? Noch eine Frage, Gianni di Marzio, ganz ehrlich: Würde ein Scout jemals offen sagen, hinter welcher Beute er her ist?
Und jetzt reisst der Vertreter von Juventus Turin, il grande Gianni di Marzio, entsetzt die Augen auf: «Aber wo denkst du hin! Das würde doch nur den Preis in die Höhe treiben.» ·
Ruedi Leuthold ist redaktioneller Mitarbeiter des «Magazins» (ruedileuthold@swissonline.ch).
Jorge Deustua ist Fotograf und lebt in Lima (jorgedeu@jorgedeustua.com).
Der Riese von Gambia (Bildmitte), Momodou Ceesay, weiss, was er wert ist.
Chavez mit seinen sehr stolzen Eltern in den Strassen von Lima
Grosstalent Daniel Chavez hat jetzt schon die passende Fussballerfrisur.
Peter Visher (mit Brille), Privatscout von Chelsea-Boss Roman Abramovich
Giovanni di Marzio, Chefscout von Juventus Turin
Mit skeptischen Blicken beobachten die Scouts im Stadion von Piura die Jungtalente.
Das peruanische Supertalent Marcos Zambrano bereitet sich auf einen Einsatz vor.
Das scheint ja wirklich ein richtiger Kracher zu sein! Wahrscheinlich wird das Geschäft mit Momodou von einem "grossen" Verein mitgetragen, der ihn dann je nach Entwicklung nach 1, 2 Jahren von GC holen wird... Aber trotzdem, an dem könnten (ja ich bin vorsichtig... femi und alfred lassen grüssen...) wir echt freude haben!!!
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auch ein ronaldinho braucht adäquate temperaturen, um sein leistungsvermögen abzurufen. im moment laufen höchstens norweger und eskimos zu hochform auf.M.P.M hat geschrieben:heute im training hats nicht so ausgesehn, als ob da ein neuer ronaldinho entsteht. aber war ja auch nur ein training...
was ich mich auch gefragt habe. was ist eigentlich aus femi passiert resp. wo spielt der? hab ich irgendwie voll vergessen...

Jürg Meier, NZZ, 30.5.2007 hat geschrieben:Treffen wir einen Gleichgesinnten, fachsimpeln wir im Flüsterton. Fernsehübertragungen von GC-Spielen begehen wir in abgedunktelten Wohnungen, als wären es konspirative Treffen.
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