Hooligans in der Presse

Alles andere rund um den Fussball
Antworten
Autor
Nachricht
Benutzeravatar
Silv'
Moderator
Beiträge: 541
Registriert: 30.05.05 @ 18:08
Wohnort: Züri

Hooligans in der Presse

#1 Beitrag von Silv' »

http://www.20min.ch/diashow/6179/Rosenborg.jpg
Mit Papier übersätes Spielfeld im Stadion von Rosenborg Trondheim.
(Bild: Hooligans.cz)

Quelle: 20Min


Psychiatra de la rimia
Beiträge: 665
Registriert: 21.10.05 @ 22:07
Wohnort: in Aathal bim Radar
Kontaktdaten:

#3 Beitrag von Psychiatra de la rimia »

60'000 Neofaschistische Hools. Auf jetzt. Wo wird gepoxt?

Benutzeravatar
sickboy
Beiträge: 290
Registriert: 26.04.06 @ 12:06
Wohnort: beschissenste Toilette Schottlands

#4 Beitrag von sickboy »

prä prä prä!
da wird gepoxt!

Real Hooligan Schlegi!
Nimm den besten Orgasmus den du je hattest, nimm ihn mal 1000 und du bist noch nicht einmal nah dran.

Benutzeravatar
Maette
Beiträge: 2372
Registriert: 04.05.06 @ 14:54
Wohnort: Im Achti.

#5 Beitrag von Maette »

Gewalt in unseren Stadien
Chaoten gehören ins Gefängnis

VON MAX KERN
13.02.2007 | 01:04:27

ZÜRICH – Wie löst man das Hooligan-Problem? Mit schärferen Eingangskontrollen? Mit totaler Video-Überwachung? Bringt alles wenig bis gar nichts! Das bewies am Wochenende nicht nur das Zürcher Derby.

Sven ThomannBildzoomDie FCZ-Ultras brennen im Hardturm Petarden ab.

Vermummte FCZ-Ultras zündeten im Hardturm Petarden, bewarfen den Rasen mit 2000 (!) Grad heissen Feuerwerkskörpern. Und das trotz strenger Eingangskontrollen. Nach Spielschluss musste die Zürcher Stadt-polizei an der Hardturmstrasse gegen zwei rivalisierende Gruppen mit Gummischrot vorgehen. In Bern wurde Basels Ecuadorianer Caicedo (18) von einem Feuerzeug am Kopf getroffen.

Kann man diesem gefährlichen Treiben kein Ende setzen? «Es geht nur mit Gefängnis-Strafen», sagte gestern Peter Landolt, Manager der beiden Zürcher Stadien Hardturm und Letzigrund. Denn eine wirklich sichere Eingangs-kontrolle scheint unmöglich.

Eine Minute brauche ein Sicherheitsbeamter, so Landolt, um einen Zuschauer minutiös zu filzen.

14 900 Fans kamen zum Zürcher Derby. An den 20 Stadioneingängen standen 50 Leute im Einsatz, welche die Kontrollen durchführten. Die Rechnung ist einfach: Wenn jeder der 14 900 Zuschauer von den 50 Sicherheitsbeamten je eine Minute gefilzt worden wäre, hätte das ganze Prozedere 298 Minuten in Anspruch genommen. Bedeutet: Die Fans hätten fünf (!) Stunden vor Spielbeginn vor dem Stadion stehen müssen.

Detektoren und Scanner, wie sie auf allen Flughäfen eingesetzt werden, sind auch schon geprüft worden. Landolt, nebenbei auch noch Präsident der Sicherheitskommission der Super Legaue: «Mit Scanner findet man keine Fackeln oder Rauchpulver.»

Die neuesten Petarden kommen ohne Metallteile aus. Sie werden ausserdem oft schon Tage vor dem Anstoss im Stadion versteckt. Oder während dem Spiel von ausserhalb mit Rucksäcken in die Fan-Zone geworfen.

Was bleibt? Video-Filme. Doch die meisten Petarden-Werfer sind vermummt. Eine geringe Erfolgsquote besteht nur, wenn die späteren Täter schon beim Vermummen gefilmt werden können. «Eine Sisyphus-arbeit», stöhnt Landolt.

Was bleibt? Wohl nur drastische Strafen! Landolt: «Ein paar Tage Gefängnis, erst dann wird es aufhören.»


Verstärkte Überwachung im Stade de Suisse

BERN – Der Feuerzeug-Werfer von Bern ist entlarvt. Eine der 50 Überwachungskameras im Stade de Suisse hat den Wurf aus dem YB-Sektor und den Täter zweifelsfrei erkennbar eingefangen. Der Täter wird – nach seiner Identifizierung – mit einem unbefristeten Stadionverbot belegt und bei der Polizei verzeigt. Wie die anderen gewaltbereiten Fans (ausnahmslos Basler), die beim Spiel am Sonntag vorübergehend festgenommen wurden.

Der Feuerzeug-Wurf hat aber noch weitere Folgen. Vor den Fanblocks werden engmaschige Fangnetze montiert und die Sektoren werden verstärkt mit mobilen Kameras gefilmt. Und zwar sichtbar für alle. Die Stadionbetreiber erhoffen sich eine abschreckende Wirkung. Die Eingangs-kontrollen werden nicht verschärft.

Quelle: Blick.ch
hoppers hat geschrieben:Hei Ricci, ech wönsche der alles gueti zom Geburi bliib gsond ond eus no lang erhalte.

Benutzeravatar
lary
Beiträge: 153
Registriert: 04.04.06 @ 13:33

#6 Beitrag von lary »

Ich weiss ja ned wie brav ich beim derby ausgesehen habe (kapuzen-jäckchen und gc-shirt), aber am eingang wurde ich NICHT kontrolliert, geschweige denn angefasst. "chasch dure" hiess es. in den medien zb. der tagesschau heisst es dann die ALLE fans werden sorgfältig überprüft und dann heulen sie wenn ein paar ULTRAS (nein, keine hooligans!) fackeln ins stadion bringen...

für mich völlig widersprüchlich... :roll:
!!we're blue. we're white. we're gc dynamite!!

Benutzeravatar
zeroberto
Beiträge: 312
Registriert: 30.09.05 @ 13:27
Wohnort: Wallisellen
Kontaktdaten:

#7 Beitrag von zeroberto »

War bei mir genau gleich. Hatte doch eine dicke Jacke an. "Chönt beidi dure".... :shock:
Erich Vogel for President!

chilbi
Beiträge: 1309
Registriert: 29.04.05 @ 16:47
Wohnort: Zürich 4

#8 Beitrag von chilbi »

Anno 1996 hat mir mein Vater noch geholfen meine Petarden ins Stadion zu schmuggeln. Ohne Probleme, denn der nette Herr hatte ja niemals was böses im Sinn :lol:

Benutzeravatar
Ronaldo
Moderator
Beiträge: 5388
Registriert: 21.02.05 @ 22:37
Wohnort: Zürich
Kontaktdaten:

#9 Beitrag von Ronaldo »

Na, geht euch jetzt ein Lichtlein auf? Die Sache wird so inszeniert, das die Chance möglichst hoch ist, das etwas passiert. Man wartet doch nur darauf, dass endlich mal wieder einer mit einer Brandwunde die Fankurve verlässt. Hoffe die Fankurven haben alles "im Griff" und es läuft weiterhin alles so ab wie bisher, vielleicht einmal eine Runde ohne Pyro, mal sehen was dann passiert. Dann kann man vielleicht über die primitiven Fangesänge herziehen...

Benutzeravatar
W. I. Uljanow
Beiträge: 23
Registriert: 25.01.07 @ 19:36
Wohnort: Spiegelgasse 14

#10 Beitrag von W. I. Uljanow »

Tages-Anzeiger vom 10.02.2007
Feindbild Ultras
Gewalt im Fussball.

Von Dario Venutti

Eigentlich ist es verwunderlich: Nachdem mutmasslich ein 17-jähriger Ultra einen Polizisten in Catania getötet hatte, warnte hier zu Lande kaum ein Fussballfunktionär oder Politiker vor italienischen Verhältnissen. Vielleicht wurde die Aufmerksamkeit schnell wieder abgelenkt durch das Testspiel der Schweizer Nationalmannschaft in Deutschland, vielleicht war der Zeitpunkt einfach nicht günstig genug. Die Rückrunde der Meisterschaft beginnt erst an diesem Wochenende.

AdLINK Internet Media AG
Jedenfalls gehört es in der Schweiz seit Jahren zum guten Ton, mehr Härte im Umgang mit Ultras, den bedingungslosen Fans, zu fordern. Seit der Europäische Fussballverband (Uefa) die Europameisterschaft 2008 an Österreich und die Schweiz vergeben hat, bestimmt nebst dem Geld das Thema Sicherheit die öffentliche Diskussion. Dadurch hat sich die Wahrnehmung verändert: Die Gewalt an Fussballspielen in der Schweiz erscheint als ein neuartiges Problem, das sich häufe und zuspitze, zuletzt bei den Krawallen nach dem Spiel Basel - Zürich am 13. Mai 2006. Dabei ist Gewalt im Stadion so alt wie der Fussball selbst. Noch in den 70er-Jahren beispielsweise standen rivalisierende Fans nicht in getrennten Sektoren, sondern vermischten sich im ganzen Stadion. Dabei kam es immer wieder zu Schlägereien, sie wurden durch die Medien allerdings nicht weiterverbreitet.

Ultras in der Schweiz sind nicht grundsätzlich gewaltbereit - jedenfalls nicht mehr, als es jener Zuschauer auf der VIP-Tribüne des St.-Jakob-Parks war, der nach der Niederlage des FC Basel am 13. Mai den damaligen FCZ-Präsidenten Sven Hotz attackierte; als Folge davon leidet Hotz noch heute unter Rückenschmerzen. Die Mehrheit der Schweizer Ultras will eine selbstbestimmte Fankultur leben, die sich zusammensetzt aus Gesängen, Choreografien und bengalischen Fackeln. Sie gehen deshalb kaum an Spiele der Nationalmannschaft, weil dort die Sponsoren Fahnen zur Verfügung stellen und die Zuschauer diese auf Geheiss des Stadionsprechers schwenken. Die Ultras der Zürcher «Südkurve» aber lehnten Angebote des Vereins, ihre Choreografien zu sponsern, ab; sie finanzieren sich lieber durch Spenden aus den eigenen Reihen und den Verkauf eigener Fanartikel.
Skin und Secondo

Die Dämonisierung dieser Jugendsubkultur trägt dazu bei, dass gewaltbereite Personen in die Kurve der Ultras gehen. Sie werden angezogen vom Eindruck, die Kurve sei ein rechtsfreier Raum, ein Ort für Prügeleien und ein Schauplatz des Primitiven. Dabei wollen die Ultras selbst diese Leute gar nicht im Stadion haben: Am letzten Derby in Zürich kam es in der «Südkurve» zweimal zu Schlägereien, worauf Exponenten der Ultras eingriffen und die Situation beruhigten.

Solche positiven Beispiele werden von Funktionären, Politikern und Medien in der Regel übersehen oder ignoriert. Der Wahrnehmung, die Gewalt nehme zu, steht die Tatsache gegenüber, dass rassistische Sprüche in den letzten Jahren praktisch verschwunden sind. Im Gegensatz zu Italien hört man in Zürich oder Basel kaum mehr Affengeräusche, wenn ein schwarzer Fussballer am Ball ist. Und ebenfalls im Gegensatz zu Italien sind faschistische Ultras in der Schweiz eine kleine Minderheit. Die meisten Kurven sind politisch neutral, sodass es etwa in der «Südkurve» möglich ist, dass ein Skin neben einem Secondo steht. Überhaupt ist die Zürcher «Südkurve» ein heterogenes Gebilde, das aus Akademikern, Schülern, Maurern und Sozialfällen besteht. Was die Kurve zusammenhält, ist nebst dem FCZ die virtuelle Identität, «asoziale Zürcher» zu sein - der Abschaum von Zürich, dessen Heimat das Langstrassenquartier ist. Dies bringen die Zürcher Ultras in ihren Gesängen zum Ausdruck und provozieren dadurch bewusst den bürgerlichen Geschmack.
Einbahnstrasse

Die Gewalt im Schweizer Fussball wird durch die Art des Umgangs mit ihr eher verschärft. Kaum ein Funktionär ist jemals in eine Kurve gestanden, um sich ein Bild zu machen. Sämtliche Verbands- und Vereinsgremien, die sich mit Fans befassen, betrachten diese ausschliesslich als Sicherheitsrisiko. Dementsprechend tragen die meisten Sicherheitsbeauftragten auch noch den Zusatz Fanbeauftragter, und gleichzeitig wird in diesen Gremien über den Umgang mit Fans gesprochen, ohne sie in die Diskussionen einzubeziehen. Ein beredtes Beispiel dafür war jüngst die Sicherheitskonferenz von Bundesrat Samuel Schmid im Hinblick auf die Euro 2008: Alle betroffenen Kreise nahmen daran teil, mit Ausnahme der Fans. Ein hilfloser Versuch, das Problem anzugehen, ist der Brief von Fussballverbandspräsident Ralph Zloczower an alle Klubpräsidenten, in dem er sie zu einem «Pakt gegen Auswüchse» auffordert.

Die Verbands- und Vereinsfunktionäre unterschätzen, dass sie die Ultras in die Radikalität treiben, wenn sie deren Freiräume ersticken. In der ersten deutschen Bundesliga dagegen ist die Gewalt in den Stadien praktisch verschwunden, nachdem sich Fans und Vereine zur Zusammenarbeit aufgerafft hatten und die Regeln nicht mehr einseitig von den Funktionären bestimmt werden. Zahlreiche Projekte und eine gut organisierte Fanschaft haben dazu beigetragen, die Lage zu beruhigen. Wo hingegen das Geld für solches fehlt, vor allem in den unteren Ligen, ist Gewalt an der Tagesordnung.

Vielleicht könnte die Schweiz von Deutschland lernen, statt Italien zu fürchten.
Blauer Oktober

Antworten